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Weltfrauentag: Die Stimmen der Expertinnen

Am 8. März 2019 von Ann-Kathrin L. veröffentlicht

Der Weltfrauentag oder auch internationale Frauentag fand erstmals am 19. März 1911 statt und wird seit 1921 jedes Jahr am 8. März gefeiert.  In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg entstand der Weltfrauentag als Initiative sozialistischer Organisationen, welche für Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie der Emanzipation von Arbeiterinnen kämpften. In vielen Ländern wie zum Beispiel Russland, Vietnam, Kuba und vielen weiteren ist der Weltfrauentag sogar ein gesetzlicher Feiertag. Falls Sie in Berlin wohnen, können Sie sich dank dem Weltfrauentag über einen weiteren freien Tag freuen. Berlin dieses Jahr das allererste deutsche Bundesland, welches den Weltfrauentag auch zu einem gesetzlichen Feiertag gemacht hat.

Weltfrauentag bei 3Dnatives

Schon in den Jahren 2016, 2017 und 2018 haben wir am 8. März über Frauen in der 3D-Druckbranche berichtet. Natürlich hat sich 3Dnatives auch dieses Jahr wieder mit dem Weltfrauentag beschäftigt und deswegen 4 Expertinnen aus der 3D-Druckbranche befragt. Zum einen haben wir mit Jessica Snelling, einer der Mitgründerinnen von Aurora Labs sowie Alessandra Sacchelli der Marketingchefin von 3DZ France gesprochen. Außerdem haben wir die Antworten von Cin-Yee Syria Ho, der Chefin für Sales & Marketing der XYZprinting Division Europa sowie Lynette Kucsma Mitgründerin von Natural Machines welche wir schon einmal zu Gast hatten um über den 3D-Lebensmitteldruck zu sprechen.

Können Sie sich und Ihre Verbindung zum 3D-Druck kurz vorstellen?

Jessica Snelling: Vor etwa 5 Jahren diskutierten David Budge, ein Freund und ich über unseren Plan, mit Flüssigkeit betriebene Raketenmotoren herzustellen und zu testen, als David die Idee hatte, einen 3D-Metalldrucker zu entwickeln, um den Raketenmotor zu drucken, anstatt ihn maschinell zu bearbeiten. Wir gründeten dann Aurora Labs mit dem Ziel, den 3D-Metalldruck für die Welt zugänglicher zu machen, und um dies zu erreichen, entwickelten wir den S-Titanium Pro 3D-Metalldrucker, der immer noch der preiswerteste 3D-Metalldrucker auf dem Markt ist.

Alessandra Sacchelli: Ich bin verantwortlich für das Marketing von 3DZ France, einem Unternehmen, das sich auf den Industriedruck und die additive Fertigung konzentriert. Ich beschäftige mich mit der Promotion der Marke 3DZ und der Produkte, die wir anbieten, 3D-Druckern, 3D-Software und 3D-Scannern. Ich konnte den 3D-Druck und meine Arbeit sehr gut verbinden, einfach weil ich eine Leidenschaft für Marketing und für Technologie habe!  Es ist ein super interessantes, und fortschrittliches Feld, in dem es jeden Monat Neuigkeiten gibt! 3DZ basiert auch auf Kundenservice, und für mich ist das ein grundlegendes Detail: Das Arbeiten für ein Unternehmen, welches seine Kunden in das Zentrum seiner Entwicklung stellt.

Cin-Yee Syria Ho: Ich bin Cin-Yee, Director of Sales & Marketing der XYZprinting Division Europe. Ich kam vor 5 Jahren zu diesem Unternehmen, als Marketing & Communication Manager. Ich hatte wirklich keine Erfahrung oder Kenntnisse über den 3D-Druck. XYZprinting brauchte jemanden, der eine langfristige Brandingstrategie entwickelte, um eine Technologie, welche nur Ingenieuren, Designern und vielleicht Geeks bekannt war, auch dem normalen Privatanwender nahe zu bringen. Die Marke war neu in Europa und die Produkte mussten im Einzelhandel eingeführt werden. Mein Hintergrund als eine europäische Marketier, die nichts über Technologie wusste, wurde mir vergeben, weil ich ziemlich viel über das Verbraucherverhalten und das Einzelhandelsgeschäft wusste. In kurzer Zeit musste ich viel von den XYZprinting-Ingenieuren über den 3D-Druck lernen und dies dann in eine Sprache und Strategie übersetzen, die Einzelhändler und Verbraucher verstehen konnten.

Der Foodini von Natural Machine

Lynette Kucsma: Mein Name ist Lynette Kucsma, Mitgründerin von Natural Machines. Wir sind die Macher von Foodini – einem 3D-Lebensmitteldrucker + IoT (Internet of Things) der neuen Generation von Küchengeräten, die das Kochen mit frischen, echten Zutaten promoten. Eine wichtige Sache zu beachten ist, dass wir keinen 3D-Drucker genommen haben und versucht haben, etwas Neues und Cooles damit zu machen, wie z.B. Lebensmittel zu drucken. Vielmehr sahen wir ein Problem in der Lebensmittelindustrie und der 3D-Druck war eine der besten Möglichkeiten, es zu lösen. Das macht bei vielen Dingen einen großen Unterschied, einschließlich der Art und Weise, wie wir Foodini gebaut haben: Er wird aus lebensmittelechten/sicheren Materialien hergestellt, die ursprünglich Küchengeräten dienten. Auch das Design unseres 3D-Druckers ist sehr anders – er fügt sich in eine Küchenumgebung ein.

Was wird dieses Jahr Ihrer Meinung nach der größte Trend auf dem 3D-Druckmarkt sein?

Jessica Snelling: Ich glaube, dass in diesem Jahr der größte Trend in Richtung Automatisierung gehen wird, so dass der 3D-Metalldruck und der Produktionsprozess weniger menschliche Interaktion erfordern. Die Drucker werden immer mehr in einen Produktionsablauf integriert und die Anforderungen an das automatische Pulver- und Druckplattenhandling werden in diesem Jahr steigen.

Alessandra Sacchelli: Persönlich denke ich, dass der Metall-3D-Druck ein großer Trend für 2019 sein wird, welchen man auch schon die letzten beiden Jahre beobachten konnte. Die Prozesse sind verhältnismäßig einfacher zugänglich und die Benutzer beginnen die Vorteile dieses Prozesses zu erkennen. Bei 3DZ, beobachtet man dank des ADAM-Verfahrens von Markforged, mehr und mehr Effizienz in der ganzen Industrie.

Weltfrauentag

Metal X von Markforged

Cin-Yee Syria Ho: Ich sehe viele Schulen, die digitale Fähigkeiten mithilfe von 3D-Druckern unterrichten. Ich glaube, dass diese Generation über fortgeschrittenere Kenntnisse im Bereich des 3D-Drucks und höhere Erwartungen verfügt. Ihre Wahl, einen 3D-Drucker zu kaufen, hat sich geändert. Statt einfachstem Plug-and-Play suchen sie nach 3D-Druckern mit mehr Materialkompatibilität und Vielseitigkeit. Zum Beispiel das Drucken verschiedener Materialien und die Leistung des Druckers durch Anpassung der Geschwindigkeit oder der Temperaturen herauszufordern. Deshalb sehen wir den Trend der DIY-Kits und Open-Source-3D-Drucker voraus.

Lynette Kucsma: Ich habe mein Augenmerk auf den 3D-Druckmarkt im Allgemeinen gerichtet, aber da wir uns mehr auf den Küchengerätemarkt konzentrieren, würde ich nicht sagen, dass ich die Zukunft in Bezug auf Non-Food-3D-Drucker vorhersagen kann. Mich persönlich interessieren die Entwicklungen des 3D-Drucks mit Metall und wie sich das bei industriellen Lösungen weiterentwickelt. Neben dem Essen finde ich den 3D-Druck mit Glas aus künstlerischer Sicht interessant. Und was den 3D-Lebensmitteldruck betrifft, so gibt es viel mehr Interesse und Neugierde für den 3D-Lebensmitteldruck, da er in der breiten Öffentlichkeit immer bekannter wird, und ich sehe, dass er in diesem Jahr stärker wird.

Was erhoffen Sie sich vom 3D-Druckmarkt in den nächsten 10 Jahren?

Jessica Snelling: Meine Hoffnung für den 3D-Druckmarkt in den nächsten 10 Jahren ist, dass 3D-Metalldrucker in der Lage sein werden, größere Teile, schneller zu drucken, sodass der 3D-Metalldruck im Vergleich zur traditionellen Metallverarbeitung kostengünstiger ist. Kombiniert mit einem Zertifizierungsprozess, , der die Teile während des Druckprozesses on-the-fly zertifiziert, um sie fit für den Einsatz zu machen, können 3D-Metalldrucker zu einem Produktionswerkzeug für Unternehmen werden, welche die Vorlaufzeit für Ersatzteile und den Austausch drastisch reduzieren.

Weltfrauentag

Metall-3D-Druck bei Aurora Labs

Alessandra Sacchelli: Für die Zukunft hoffe ich, dass der Markt für 3D „ausgereift“ ist und sich mehr und mehr an der industriellen Produktion orientiert, dank der Nutzung von fortschrittlichen und stabilen Lösungen, welche eine Produktion in großer Stückzahl ermöglichen. Ich hoffe auch, dass der 3D-Eindruck in den Bereichen der Sicherheit und der Fertigung, in denen die Fertigung traditionell stattfindet, nicht angemessen ankommt (einschließlich der Anwendungen im Bereich der Medizintechnik, der Raumfahrt, der Industrie und des Automobils).

Cin-Yee Syria Ho: Eine Zeitleiste von 10 Jahren ist ein recht weiter Horizont…. Als Brancheninsider verändert sich die technologische Innovation schnell. XYZprinting hat in drei Jahren einen vollfarbigen FDM-Drucker entwickelt. Da denke ich, dass Ihr Bürodrucker in 10 Jahren, eine Kombination aus Vollfarbpapier und 3D-Drucker ist. Es wird zu einem festen Bestandteil in jedem Büro, jeder Schule und natürlich auch zu Hause. Aber was noch wichtiger ist, ich hoffe, dass sich neben den Hardware-Innovationen alle Unternehmen auf das Material konzentrieren werden. Schließlich drucken wir Kunststoff. Ich denke, die Materiallieferanten entwickeln bereits eine Art Kunststoff, der für den täglichen Gebrauch geeignet ist, aber umweltfreundlicher und schneller biologisch abbaubar ist. Das ist es, was ich hoffe.

Weltfrauentag

Der Farb-3D-Drucker von XYZprinting

Lynette Kucsma: Aus der Sicht des 3D-Lebensmitteldruckmarktes… Wir glauben, dass in 10 bis 15 Jahren 3D-Lebensmitteldrucker zu einem alltäglichen Küchengerät sowohl in der privaten als auch in der professionellen Küche werden, ähnlich wie ein Backofen oder eine Mikrowelle heute gängige Geräte in der Küche sind. Mit 3D-Lebensmitteldruckern machen wir die Zubereitung von Lebensmitteln – mit frischen, echten Zutaten – gesünder, einfacher und unterhaltsamer!

Arbeiten Sie auch als Frau in der 3D-Druckbranche? Was sind Ihre Erfahrungen und wie feiern Sie den Weltfrauentag? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit und hinterlassen Sie uns ein Kommentar unten oder auf FacebookTwitter oder Google+. Und denken Sie daran sich für unseren wöchentlichen Newsletter kostenlos anzumelden, um keine Neuigkeiten im 3D-Druck mehr zu verpassen!

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