Was sind die Vorstellungen Marie Langers, der neuen Geschäftsführerin der EOS GmbH?
Im Oktober 2019 wurde Marie Langer zur CEO der EOS GmbH ernannt. Sie folgt damit u.a. auf ihren Vater Dr. Hans J. Langer, der das in Krailling bei München ansässige Unternehmen 1989 gegründet hat. Der Hersteller additiver Fertigungslösungen EOS hat sich schnell einen Namen durch 3D-Drucksysteme für Kunststoff- und Metallmaterialien gemacht, die die Bedürfnisse einer Vielzahl an Industriesektoren abdecken. Die Maschinen werden überall auf der Welt unter anderem im Bereich der Luftfahrt, der Medizin sowie der Automobil- und Schmuckindustrie verwendet. Als wir erfahren haben, dass sich das Unternehmen neuorientieren will, wollten wir natürlich erfahren, welche Veränderungen 2020 bevorstehen. Dafür haben wir Marie Langer getroffen, die mit ihren nur 33 Jahren bereits der Kopf des Familienunternehmens ist.
3DN: Können Sie uns mehr über Ihre bisherigen Erfahrungen im Sektor der additiven Fertigung erzählen?
Mein Vater, Dr. Hans Langer, hat EOS gegründet als ich 3 Jahre alt war, 3D-Drucktechnologie ist somit seit meiner Kindheit fester Bestandteil meines Lebens. Ich habe gesehen, wie mein Vater in den letzten 30 Jahren das Unternehmen aufgebaut hat und ich habe in dieser Zeit verschiedene Positionen als Miteigentümer und im Aufsichtsrat des Unternehmens, das um die EOS GmbH angesiedelt ist, ausgeübt. Im Rahmen dessen habe ich das Social-Venture-Programm geleitet, die Verantwortung für die Unternehmensentwicklung der EOS GROUP mitgetragen und den Aufbau von AM Global zur Beschleunigung des 3D-Druckeinsatzes in der Serienfertigung unterstützt.
3DN: Was ist Ihre aktuelle Rolle in der additiven Fertigungsindustrie?
Ich wurde im Oktober zur Vorsitzenden der Geschäftsführung der EOS GmbH ernannt. Es war eine Familienentscheidung, um unser langfristiges Engagement zu untermauern und um die Weichen dafür zu stellen, das Unternehmen in einem hochdynamischen und sich stetig verändernden Marktumfeld optimal zu positionieren. Natürlich könnte man sagen, dass ich in große Fußstapfen trete, aber großen Herausforderungen habe ich mich schon immer gerne gestellt. Die letzten Monate waren sehr aufregend und voller positiver Energie. Eine meiner Prioritäten ist aktuell, die technologische Entwicklung voranzutreiben, um unsere Technologieführerschaft auszubauen und EOS-Kunden einen einzigartigen Service & Support zu bieten.
3DN: Können Sie uns mehr über Ihre neue Rolle als Geschäftsführerin von EOS erzählen? Was wollen Sie in dem Unternehmen verändern?
Als CEO bin ich für das strategische Management von EOS und Tochtergesellschaften zuständig. In dieser Funktion fokussiere ich mich auf die Bereiche Strategie, Vertrieb, Marketing, Kommunikation sowie Unternehmenskultur, Unternehmensentwicklung und Personalentwicklung.
EOS ist für seinen starken Teamgeist und seine Rolle als Pionier bekannt und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit vielen leidenschaftlichen Mitarbeitern. Für mich bedeutet Führung, die Rahmenbedingungen für ein positives Miteinander zu schaffen; dafür zu sorgen, dass sich jeder seiner Verantwortung bewusst ist und, dass sich die verschiedenen Teams aufeinander verlassen können und auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. In Zukunft werden Produktentwicklung und Innovation bei EOS noch viel stärker auf Kundenbedürfnisse ausgerichtet sein und entsprechend habe ich den drei Regionen Amerika, EMEA und APAC mehr Verantwortung und Unabhängigkeit gegeben.
3DN: Was hat Sie in den letzten Monaten besonders begeistert?
Meine Faszination für die additive Fertigung liegt besonders in der Nachhaltigkeit und Fortschrittlichkeit der Technologie begründet. Diese beiden Aspekte zu vereinen, ist für mich ein wichtiger Punkt. Ich möchte zeigen, dass der 3D-Druck nicht nur ökonomisches Wachstum mit sich bringt, sondern auch eine starke ökologische und soziale Wirkung haben kann – dass die Technologie das Leben der Menschen verbessern kann.
In diesem Zusammenhang war es für mich äußerst inspirierend, als ich die sehr erfolgreiche Paralympics-Radsportlerin Denise Schindler auf der Formnext 2019 getroffen habe. Sie trägt seit dem Alter von 2 Jahren eine Prothese. Natürlich ist es wichtig, dass die Prothese von guter Qualität ist und, dass sie den Anforderungen des Alltags und des Sports standhält. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, wurden die Prothesen mittels 3D-Druck gefertigt und ich bin sehr erfreut darüber, dass dabei EOS-Technologie zum Erfolg beiträgt.
3Dnatives: Was sind laut Ihnen aktuelle Herausforderungen, die sich bei der weltweiten Anwendung der additiven Fertigung stellen?
Ich sehe drei Schlüsselfaktoren, die die Anwendung des industriellen 3D-Drucks in der Serienfertigung weiter vorantreiben werden: Qualität, Reproduzierbarkeit und Kosten.
Es ist wichtig, den richtigen Punkt zwischen der erforderlichen Produktivität und der benötigten Bauteilqualität zu finden, um das volle Potential des 3D-Drucks in der Fertigung auszuschöpfen. Die Möglichkeit, komplexere Bauteilgeometrien zu fertigen ist für zahlreiche Anwendungen relevant und ermöglicht einen Markteintritt. Oftmals sind es sind häufig jedoch die Kosten pro Bauteil die darüber entscheiden, ob eine Technologie disruptiv ist oder nicht. Entsprechend werden hochproduktive Fertigungsprozesse immer wichtiger – gleichzeitig müssen die gefertigten Teile eine definierte und reproduzierbare Qualität aufweisen.
Auf der Formnext haben wir unsere Lösung EOS Shared Modules demonstriert, die genau auf diese Anforderung abzielt: Bestehend aus verschiedenen Hardware- und Software-Modulen vereinfacht und parallelisiert die Lösung die Arbeitsschritte vor und nach dem 3D-Druckbauprozess. So ermöglicht EOS Shared Modules insbesondere beim Betrieb mehrerer 3D-Drucksysteme die effiziente, skalierbare und wirtschaftliche Fertigung hochwertiger Metallteile.
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