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3Dnatives Labor testet den 3D-Drucker UP Mini 2

Am 29. Dezember 2017 von Moritz M. veröffentlicht
UP Mini 2

TierTime ist seit 2003 auf dem Markt für 3D-Drucker sowohl mit industriellen als auch mit Desktop 3D-Druckern vertreten. Im Mai 2012 präsentierte das in Peking ansässige Unternehmen TierTime erstmalig den Desktop-Drucker UP Mini, der kurze Zeit später vom Make Magazine als „Best Overall Experience 3D Printer“ ausgezeichnet wurde. Somit hat das Unternehmen TierTime in Summe inzwischen fünf Desktop-Drucker auf dem Markt gebracht: Den UP BOX+, den UP BOX, den UP Plus 2, sowie eben den UP Mini und dessen überarbeitete Version, den UP Mini 2, den wir uns heute in der Sparte 3D-Drucker Test im 3Dnatives Labor etwas genauer anschauen wollen.

Mit dem UP Mini 2 testen wir heute einen Desktop Printer, der rein optisch gesehen auch von Apple stammen könnte und sowohl der Drucker als auch die Aufbewahrungsbox für das Filament in Weiß gehalten sind. Aber um die optischen Aspekte soll es hier heute nicht vorrangig gehen, sondern wir möchten wissen, wie sich der UP Mini 2 handhaben lässt, denn bekanntlich zählen ja die inneren Werte. Welche Verbesserungen bringt der UP Mini 2 gegenüber seinem Vorgänger mit? Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis? Für wen ist dieser Drucker geeignet?

Diese und viele weitere Fragen beantworten wir Ihnen im Folgenden:

Das Auspacken des UP Mini 2

Beim Öffnen des gelieferten Kartons mit dem UP Mini 2 erscheinen zuerst drei verschiedene Filamente: Einmal PLA-Filament in Burgundrot, einmal PLA-Filament in Weiß, sowie ein weißes ABS+-Filament. Zudem liegen dem UP Mini 2 verschiedene Zettel bei, die einen auf die korrekte Installation des Druckkopfes, sowie eine kostenlose Videoschulung und technische Assistenz für diesen Drucker, angeboten von a4 technologies aufmerksam machen. Das ist schon einmal nicht schlecht, wenn man nicht das Gefühl hat, sich alleine durch die Installation arbeiten zu müssen. Ob wir diese Hilfe in Anspruch nehmen müssen, sehen wir später.

UP Mini 2

Übersicht über den UP Mini 2 und das mitgelieferte Zubehör

Im Inneren des Kartons befindet sich ein kleinerer Karton, der unzähliges Zubehör umfasst: ein Paar Schutzhandschuhe, ein kleiner Seidenschneider, ein Spachtel, 5 verschieden Druckplatten, eine Ersatzdüsen, ein Führungsschlauch für das Filament, sowie ein paar Schrauben, einen Imbusschlüssel sowie verschiedene Druckplatten für unterschiedliche Materialien. Neben dem gut verpackten Drucker, befindet sich auch der Spulenbehälter mit 500g ABS-Filament im Lieferumfang.

UP Mini 2

In den Aufbewahrungsbehälter für das Filament ist unten eine kleine Schublade integriert, in der Werkzeug oder Ähnliches gelagert werden kann.

Einmal ausgepackt, haben wir den UP Mini 2 erstmalig in der Hand. Der UP Mini 2 misst 255 x 365 x 385 mm, sodass er recht platzsparend ist. Allerdings ist er im Vergleich zum UP Mini etwas größer geworden, da dieser 240 x 340 x 355 mm maß. Das Druckvolumen fällt wie beim UP Mini mit 120 × 120 × 120 mm nicht besonders groß aus. Sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite befindet sich eine Tür, die zur Seite hin geöffnet werden kann. Der Sinn der hinteren Tür erschloss sich jetzt uns zwar nicht unbedingt, da sie beim Drucken keinen Zweck erfüllt. Aber dies kann auf der anderen Seite bei einer eventuellen Reperatur recht nützlich sein. Der Druck erfolgt aber in einer geschlossenen Druckkammer, was sich gerade beim Druck mit ABS als sehr nützlich erweist.

UP Mini 2

Blick von oben auf den Druckkopf, wenn man die beiden magnetischen Abdeckplatten entfernt.

Dank Fenster, die jeweils in die Türen integriert sind, ist stets ein Blick ins Innere möglich, welches durch ein integriertes LED-Licht zudem noch erleichtert wird. Letzteres ist auf jeden Fall ein Fortschritt, da beim Vorgängermodell aufgrund der schwarzen Verglasung ein Blick ins Innere praktisch nicht möglich war.

Auf der Oberseite befinden sich zwei Platten, die nach Öffnen der Türen herausgehoben werden können. Diese Platten verfügen jeweils über Magneten, sodass sie nicht hin- und herwackeln. Auf der Oberseite befindet sich zudem ein praktischer Tragegriff, der den Transport des UP Mini 2 deutlich erleichtert. Der Drucker wird durch den bereits erwähnten Aufbewahrungsbehälter für das Filamente ergänzt. Letzterer soll das Filamente vor Schmutz und allzu großen Temperaturschwankungen schützen. Ob diese Box aber an sich praktisch ist, wenn man den Drucker allerdings transportieren möchte?

UP Mini 2

Der Druckkopf mit einer 0,35 mm Düse

Das Einrichten des UP Mini 2

Das Einrichten des UP Mini 2 gestaltet sich als äußerst simpel, da nur der Druckkopf gemäß Bedienungsanleitung eingehängt und angeschlossen werden muss. Ob der Druckkopf richtig eingesetzt wurde, zeigen einem zwei Markierungen in unterschiedlichen Farben, die sich auf der gleichen Höhe befinden müssen. Das Einzige was die Angelegenheit etwas erschwert ist der bereits erwähnte Tragegriff, mit dem der UP Mini 2 einfach transportiert werden kann, aber beim Einsetzen des Druckkopfes etwas im Wege steht.

Auf einem Farbdisplay mit übersichtlicher Menüführung kann die Initialisierung und die Kalibrierung vorgenommen werden, was jeweils nur einer einmaligen Berührung des Touchscreens bedarf. Der UP Mini 2 verfügt hierbei über eine automatische Düsenhöhenerkennung, was die Handhabung nochmal deutlich erleichtert. Das Filament muss durch den Führungsschlauch und durch die Rückseite des UP Mini 2 laufend in den Druckkopf  gefädelt werden. Auf dem Touchscreen des Druckers kann die Materialfunktion ausgewählt und alle weiteren Schritte dort angesteuert werden, mit denen das Filament geladen werden kann.

UP Mini 2

Die Navigation auf dem 4″-Display mit Touchscreen gestaltet sich sehr einfach

Die Software

Einer der Schwachpunkte der UP-Serie war bislang die Software, da diese nicht sonderlich benutzerfreundlich gewesen war. Die neueste Version und vollkommen überarbeitete Version des UPStudio zeigt nun allerdings, wie eine sehr gute Druckersoftware aussehen kann. Die UPStudio Software ist nicht im Lieferumgang enthalten, kann aber aber auf der Seite von TierTime kostenlos heruntergeladen werden. Einmal heruntergeladen kann mit einem Klick auf das Pluszeichen das zu druckende Objekt als .stl-File geladen werden, was, falls gewünscht, automatisch ausgerichtet wird.

Die Software bietet einem beispielsweise eine Schichtdicke zwischen 0,15 und 0,35 mm an, informiert automatisch über die Düsenhöhe und zerlegt binnen Sekunden das Objekt in Schichten. Wir fanden allerdings, dass das Senden zum 3D-Drucker etwas lange gedauert hat, aber vielleicht sind wir auch einfach zu verwöhnt. Der Drucker kann via UBS-Kabel, WIFI oder über eine mobile App namens UP Studio Mobile App, allerdings nur für iOS, aber nicht für Android angesteuert werden. Das USB-Kabel kann während des Druckens entfernt werden, da der UP Mini 2 über einen internen Speicher verfügt, der die 10 letzten Druckdateien speichert.

UP Mini 2 Test

Die Software überzeugt durch ihre einfache Handhabung.

Die ersten Drucke

Der UP Mini 2 ist beim Drucken äußerst leise und wir hatten währenddessen keinerlei Probleme in Ruhe zu arbeiten. Zudem ist dieser 3D-Drucker mit einem HEPA Luftfilter ausgestattet, sodass Gerüche und Emissionen auf ein Minimum reduziert werden. Diese Art von Filtern ist bislang in noch nicht allzu vielen 3D-Druckern zu finden. Die Druckergebnisse mit ABS, ABS+ und PLA sind ausgezeichnet, wie man auf den folgenden Bildern erkennen kann.

Beim Druck von PLA kommt die sogenannte Smart Support-Technologie zum Einsatz, die automatisch dafür sorgt, dass die Software Support-Strukturen erzeugt, die sich leicht entfernen lassen. Wir haben in unserem Test mit ABS, ABS+ und PLA gedruckt. Allerdings sollen sich nach Herstellerangaben auch PETG, PA, PC, PE, CPE, PP verarbeiten lassen. Zur Reinigung und zum Wechseln lässt sich das Druckbett ganz leicht herausnehmen und wird bei Bedarf auch beheizt, sodass das Druckergebnis sehr gut ausfällt.

Für unseren Test haben wir verschiedene Objekte gedruckt, die sich in ihrer Komplexität unterscheiden:

UP Mini 2

Torture Test von Makerbot, aus ABS gefertigt, mit Support

UP Mini 2

PolyPearl Tower Torture Test von Polymaker_3D, mit ABS gedruckt, mit Support

UP Mini 2

3DBenchy von Creative Tools in ABS, ohne Support

UP Mini 2

Albert Einstein Büste von LSMiniatures aus ABS mit Support gedruckt

UP Mini 2

Another Spiral Chess Set von JaaYoo, mit PLA und ohne Support

UP Mini 2

Another Spiral Chess Set von JaaYoo mit ABS+(links) und ABS(rechts)

Weitere 3D-Drucker Tests finden Sie in unserem 3Dnatives Labor!

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Fazit

  • Lieferumfang 9/10
  • Software 8/10
  • Qualität des Drucks 9/10
  • Benutzerfreundlichkeit 8/10
8.5 / 10

+ Einfache Installation
+ Sehr gute Druckergebnisse
+ Sehr leise beim Drucken und somit gut für das Büro geeignet

– Relativ geringes Bauvolumen
– Griff stört beim Einhängen des Druckkopfes
– Spulen von anderen Herstellern können nicht in Filament-Aufbewahrungsbox verwendet werden

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der UP Mini 2 augrund seiner Benutzerfreundlichkeit für Einsteiger in den 3D-Druck geeignet ist, da die Installation sehr wenig Aufwand erfordert. Gleichzeitig lässt sich mit dem UP Mini 2 auch ABS verarbeiten, sodass auch die Verwendung von kleinen Prototypen möglich ist,solange diese nicht allzu groß sind. Die Software, die nicht mitgeliefert wird, ermöglicht einem auf einfache Art und Weise das Objekt zu bearbeiten, an den Drucker und senden und den Druckvorgang zu starten. Außerdem informiert einen die Software über den aktuellen Status des Druckers und des Druckvorganges. Für den Preis von etwa 620€ bekommt man zudem eine hohe Druckqualität geliefert.

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