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Universitätsklinikum Heidelberg erhält Millionenförderung zur Entwicklung individueller 3D-Implantate in der Chirurgie

Am 2. Dezember 2024 von Kaja F. veröffentlicht

Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) zählt zu den führenden Einrichtungen für Medizinforschung und Studierendenausbildung in Deutschland. Besonders hervorzuheben ist der 3D-Druck am Point of Care, mit dem das Klinikum bereits individuelle 3D-Modelle erkrankter Kinderherzen erstellt hat, um die OP-Vorbereitung zu optimieren. Aktuell arbeitet die Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums an einem neuen Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderrichtlinie „Aufbau von Industrie-in-Klinik-Plattformen zur Entwicklung innovativer Medizinprodukte“ mit rund 1,2 Millionen Euro gefördert wird.

Das Projekt ADDIFEM beschäftigt sich mit der optimierten klinischen Point of Care Versorgung von Patienten durch individualisierte Implantate, die mittels 3D-Drucktechnologie hergestellt werden. Es soll eine Verbesserung der Behandlung von komplexen Mittelgesichtsfrakturen sowie rekonstruktiven, onkologischen und fehlkorrigierenden Eingriffen erreicht werden und der 3D-Druck vor Ort ermöglicht dabei eine individuelle Herstellung von Implantaten. Geleitet wird das innovative Vorhaben der Arbeitsgruppe von Dr. Dr. Reinald Kühle, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG-Chirurgie) des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), in enger Zusammenarbeit mit dem Medizintechnikunternehmen KLS Martin SE & Co. KG. „Die Förderung durch das BMBF für dieses Modellvorhaben ermöglicht eine enge Zusammenarbeit zwischen Klinik und Industrie. So können wir unsere Patientinnen und Patienten schneller, effizienter und präziser mit individuell angepassten Implantaten versorgen und gleichzeitig die Innovationszyklen deutlich verkürzen“, erklärt Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Jürgen Hoffmann, Ärztlicher Direktor der MKG-Chirurgie des UKHD.

Millionenförderung Heidelberg

Das Universitätsklinikum verfügt über ein „3D Lab“. (Bild: Universitätsklinikum Heidelberg)

Aber wie wird das Projekt konkret umgesetzt, und was genau sind die Ziele? Zunächst sollen die digitale Planung und das Implantatdesign automatisiert und optimiert werden. In der darauffolgenden Phase sollen die 3D-Implantate anschließend in der Klinik direkt vor Ort gefertigt werden. Hierbei übernimmt das kooperierende Medizintechnikunternehmen, das direkt in die Universitätsklinik integriert ist, eine Schlüsselrolle, indem es die Prozesse unterstützt.

Darüber hinaus besteht ein wichtiges Ziel des Projekts darin, ein innovatives Herstellungsverfahren für 3D-Implantate zu etablieren, das langfristig auch außerhalb des Universitätsklinikums Anwendung finden soll. Das Team zeigt sich zuversichtlich, da das Projekt zahlreiche Vorteile mit sich bringt und Dr. Dr. Reinald Kühle erklärt: Durch die direkte Planung und Herstellung vor Ort erwarten wir neben einer zügigeren Patientenversorgung auch eine höhere Präzision und Passgenauigkeit der individualisierten Implantate und damit eine höhere Erfolgsrate und ein geringeres Komplikationsrisiko. Außerdem sollen der Materialverbrauch minimiert und die Kosten, vor allem bei teuren Materialien wie PEEK, gesenkt werden. Dr. Dr. Kühle ergänzt:

Es ist eine große Chance, unter kliniknahen Bedingungen neue Materialien und Prozesse zu entwickeln und mit unserem Partner zur Produktionsreife zu bringen. Dazu gehören auch gemeinsame Schulungen von medizinischen Mitarbeitenden und Ingenieuren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.“

Für die erste Phase wurde das Projekt mit rund 2,2 Millionen Euro unterstützt, wobei 1,2 Millionen Euro vom BMBF und etwa eine Million Euro von dem Industriepartner stammen. Für die nächsten drei geplanten Vorhaben ist eine weitere Förderung in Aussicht gestellt: Bis zu 4,3 Millionen Euro vom BMBF, ergänzt durch Mittel aus der Industrie. Die gesamte Laufzeit des Förderprogramms beträgt drei Jahre. Mehr über die Studie und die Förderung erfahren Sie HIER.

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*Titelbildnachweis: Universitätsklinikum Heidelberg, MKG

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