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Nachhaltigkeit: 12 3D-Druck-Initiativen für die Umwelt

Am 22. April 2019 von Ann-Kathrin L. veröffentlicht

Leider wird der 3D-Druck nicht immer mit nachhaltiger Technologie in Verbindung gebracht, da dabei oft sehr viel Plastik verbraucht wird, dabei können mit additiver Fertigung auch durchaus nachhaltige Projekte gestartet werden. Um dies, passend zum Earth Day zu veranschaulichen, haben wir Ihnen 12 spannende 3D-Druck Initiativen für die Umwelt zusammengestellt. Darunter befinden sich umweltfreundliche Filamente für Ihren 3D-Drucker, 3 Maschinen, die umweltfreundliches Drucken unterstützen sowie 6 verschiedene Projekte, die nur durch additive Fertigung möglich werden. Wir hoffen bald noch mehr solcher Initiativen zu sehen!

Innovative und umweltfreundliche Filamente

1. Refil und recycletes Filament

Refil ist ein kleines Unternehmen in den Niederlanden, das Kunststoffe aus verschiedenen Branchen recycelt und anschließend zu Filamenten für FDM-3D-Drucker verarbeitet. Dieses Projekt gehört dem Designstudio Better Future Factory, das sich auf nachhaltige Entwicklungen spezialisiert hat. Derzeit haben sie erfolgreich 4 Arten von 100% recycelten Filamenten entwickelt: ABS, für das Autokarton verwendet wurde, PET-Filament aus recycelten Kunststoffflaschen, PLA, das aus weißen Kunststoffen wie Joghurtbehältern besteht, und ihre Neuentwicklung, das HIPS-Filament, das entsteht aus alten Kühlschränken. Durch das recycling wird die Umwelt nicht zusätzlich durch die Produktion von neuem Material belastet. Eine der Spulen dieser Filamente kostet ca. 30€, was nicht viel teurer is als andere Filamente auf dem Markt.

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2. Francofil – Filamente aus Bioplastik

Francofil ist ein französisches Startup, das 3D-Filamente auf Basis von Biokunststoffen namens NaturePlast entwickelt hat. Diese Filamente stammen aus verschiedenen Bereichen, die es ermöglichen, bestimmte Produkte wiederzuverwenden, außerdem gibt es Filament aus Muschelschalen, Austern und sogar Jakobsmuscheln. Sie recyceln auch Weizen- und Kaffeeabfälle. Dies erinnert an einige Filamente der amerikanischen Firma 3Dom. Derzeit liegen die Preise für das Filament aus Austern bei 35 €.

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3. 3D Fuel – Filamente aus Hanf

3D Fuel ist ein weiteres kleines Start-up-Unternehmen, das sich mit der Herstellung von 3D-Druckmaterialien beschäftigt, insbesondere Filamenten aus recycelten Materialien. Wie das französische Unternehmen Francofil bietet auch dieses kleine amerikanische Unternehmen Kaffeemüllfilamente an, erweitert sein Sortiment um Filamente auf Bierbasis und verfügt dank des Flaschenrecyclings auch über ein PET-Filament und sogar über eines aus recyceltem Müll. Eines der herausragendsten Produkte ist die Entwicklung eines 3D-Filaments auf Hanfbasis, ein Material, das sich vor allem in der Industrie durch seine verschiedenen Produktionsmöglichkeiten auszeichnet und warum es sich offensichtlich um eine Entwicklung handelt, die die Umwelt nicht belastet. Eine Spule mit diesem Material kann im Onlineshop von 3D Fuel ab 45€ gekauft werden.

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3D-Druckmaschinen für die Umwelt

4. Protocycler

Die ProtoCycler-Maschine wurde von der kanadischen Firma ReDeTec entwickelt, um die Abfallmenge beim 3D-Druck zu reduzieren, nachdem festgestellt wurde, dass viel Material schließlich im Müll landet. Deshalb hat das Unternehmen ein 3D-Drucker-Recycling-System entwickelt, das es ihm ermöglicht, sein eigenes Kunststofffilament aus recyceltem Abfall oder Neuware herzustellen. Der ProtoCycler ist nun in der Lage, die meisten der am häufigsten verwendeten Kunststoffe auf dem Markt zu recyceln und sollte in Kürze seine Materialpalette erweitern. Langfristig hofft das Unternehmen, dass dieses Recyclingsystem Plastikmüll drastisch reduzieren wird!

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5. 3Devo

Das junge niederländische Unternehmen wurde 2015 gegründet und entwickelte 2017 SHR3D IT, eine Maschine, die in der Lage ist, Ihre Kunststoffabfälle in 3D-druckbare Granulate zu verwandeln. Er kann 5,1 Kilogramm Kunststoff in nur einer Stunde recyceln. Parallel zu diesem innovativen System hat das Unternehmen eine Maschine auf den Markt gebracht, mit der Sie Ihr Filament direkt aus diesem Granulat herstellen können. 3Devo bietet ein komplettes Circular Economy System, mit dem Nutzer ihr eigenes 3D-Druckmaterial erstellen können.

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6. Precious Plastic

Wir bleiben in den Niederlanden mit der Initiative Precious Plastic, die wie viele andere auf die Bekämpfung des Plastikmülls abzielt. Sie fhat Maschinen entwickelt, die es jedem ermöglichen, Kunststoff zu recyceln, und organisiert Treffen, um zu erklären, wie man ihn benutzt. Zu diesen Lösungen gehören ein Shredder, ein Extrusionssystem zur Herstellung von 3D-Druckfilamenten, eine Injektions- und Kompressionsmaschine. Alle Maschinen sind Open Source und können einfach zu Hause montiert werden, was eine Mehrheit der Menschen ermutigt, sich gegen Kunststoffverunreinigungen zu engagieren.

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3D-Druckprojekte für die Umwelt

7. The Million Waves Project

Das Million Waves Project hat es sich zum Ziel gemacht,  Kunststoffabfälle in 3D-gedruckte Prothesen zu verwandeln. Somit wird die riesige Menge des Plastiks an Stränden und in den Meeren reduziert und gleichzeitig medizinische Lösungen für Entwicklungsländer angeboten. Seit seiner Gründung im vergangenen Sommer hat das Million Waves Project vielversprechende Ergebnisse gezeigt und könnte zukünftig vielen Menschen helfen und ganz nebenbei die Ozeane zumindest ein bisschen vom Müll befreien. Mit einer App können sich die verschiedenen Personen, die eine Prothese benötigen, und die Freiwilligen, die sie drucken können, anmelden. Nachdem dann verschiedene Messungen durchgeführt wurden kann eine kostengünstige Prothese (ca. 45$) erstellt werden. Spenden und mehr erfahren können sie HIER

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8. Künstliches Korallenriff von XtreeE

2017 installierte das französische Unternehmen XtreeE das weltweit erste 3D-gedruckte, künstliche Korallenriff im Calanques Nationalpark im Süden Frankreichs um einen verloren gegangenen ökologischen Lebensraum wieder herzustellen. Gemeinsam mit Seaboost (Egis Group) kombinierten sie ihr Wissen in großformatigem 3D-Druck und Design in der Meeresbiologie um dieses innovative Riff mit Beton-3D-Druck herzustellen. Mit XtreeE’s 3D-Drucktechnologie konnte dieses Korallenriff naturnah gedruckt werden. Bereits Ende 2018 berichtete das Unternehmen über die ersten Bewohner des Riffs.

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Bildnachweis: XtreeE

9. Print Your City!

Print your City! verwendet großformatigen 3D-Druck um Plastikmüll in 3D-gedruckte Möbel für Städte umzuwandeln. So lässt sich der Plastikkreislauf schließen und Menschen vor Ort können sich aktiv in die Stadtgestaltung einbringen. Print your City! Ist ein Partner von The New Raw welche das gleiche Projekt zuvor auch schon in Thessaloniki, Griechenland durchführten. Das Programm verbindet das Recycling von Plastik und die Zusammenarbeit von Menschen für die Verschönerung ihrer Städte erfolgreich.

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10. WASP-Nachhaltigkeit im Mittelpunkt der 3D-Druckprojekte

Im Jahr 2015 stellte der italienische Baumaschinenhersteller seine BigDelta-Maschine vor. Sie zielte zunächst darauf ab, den Bau von bezahlbaren Wohnungen zu ermöglichen. Die Maschine ist ein 12 Meter hoher 3D-Drucker, der für den Hausbau entwickelt wurde. Ein Jahr später kündigte die Gruppe an, dass sie ein ganzes ökologisches Dorf namens Shamballa in Italien bauen wällen. Die Initiative bestand darin, die meisten Häuser und Gebäude mit Hilfe der additiven Fertigungslösung mit lokalen und natürlichen Materialien in 3D zu drucken. Die Philosophie der Gruppe ist es, dass 3D-Drucktechnologien zur Verfügung gestellt werden können, um die primären Bedürfnisse der Menschen nachhaltig zu befriedigen. Im Jahr 2018 aktualisierte WASP seinen 3D-Konstruktionsdrucker und brachte den Crane WASP heraus: einen kollaborativen und modularen 3D-Drucker mit mehreren Konfigurationen. WASP testete seine Maschine zunächst in einem Projekt namens Gaia, einem Haus 3D, das aus einer Mischung aus Erde, Stroh und Kompost gedruckt wurde aber auch ein gemeinsames Projekt mit IAAC soll die Umwelt schonen.

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11. Solar Voyager – 3D gedrucktes Elektrofahrzeug

Der niederländische Verband Clean2Antarctica unterstützt einen abfallfreien Lebensstil, indem er die Entwicklung nachhaltiger Alternativen zu unseren heutigen Lebensweisen fördert. Um die Menschen zu helfen, die Potenziale von 3D-Drucktechnologien für die Nachhaltigkeit zu erkennen, kooperierte der Verband mit Menschen, die über das notwendige Fachwissen verfügen, um den Solar Voyager anzufertigen. Das Fahrzeug ist elektrisch und besteht größtenteils aus recyceltem Kunststoffabfall. Alle Materialien dieses Geländewagens wurden von Menschen gesammelt. Die Materialien bestehen aus Kunststoffabfällen, aus welchen die 3D-gedruckte Karosserie gefertigt wurde. Die Gründer von Clean2Antartica nahmen das Fahrzeug, angetrieben von der Sonne, mit auf eine Expedition zum Südpol in der Antarktis. Das Symbol war offensichtlich: Die Antarktis enthält 90% des Eises der Welt und gehört niemandem, der sie zu einem Ort ohne Abfall macht. Mit anderen Worten, kein besserer Ort, um mit dem Solar Voyager das Bewusstsein der Menschheit zu wecken.

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12. Upprinting Food

Die Massenproduktion von Lebensmitteln hat das Problem von Lebensmittelabfällen nur noch verschärft; sie geschieht entlang der gesamten Lebensmittelkette: bei der Verarbeitung, Verteilung und schließlich beim Konsum. Die niederländische Jungunternehmerin Elzelinde van Doleweerd erkannte das Problem und entwickelte einen Prozess, der Lebensmittel recycelt, die sonst verschwendet würden. Aufgrund des Erfolgs ihres Projekts gründete sie eine Firma Upprinting Food, die aus Lebensmittelabfällen 3D-gedruckte Snacks produziert. Zum Beispiel entwickelte sie aus altem Brot eine Lebensmittelpaste, die in 3D gedruckt werden konnte, um eine schmackhaftere und schönere Alternative zu bieten. Indem man aus dem Essen eine Paste macht und es in verschlossenen Behältern lagert, läuft das Essen nicht Gefahr, der Luft ausgesetzt zu sein und zu verderben. Upprinting Food arbeitet derzeit an einem Projekt in China, wo das Problem der Lebensmittelabfälle besonders hoch ist, insbesondere bei Reis. Schließlich sind ihre Kreationen auch sehr einzigartig und elegant, verbergen geschickt die Herkunft der Speisen und lassen sie wieder appetitlich aussehen.

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