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TinyMaker, der Open-Source Harz-3D-Drucker, der in die Handfläche passt

Am 30. Oktober 2023 von Astrid Z. veröffentlicht

Während der aktuelle Trend eher zu großen Formaten geht, scheinen sich einige Akteure abheben zu wollen und das genaue Gegenteil anzubieten. Ein Beispiel dafür ist TinyMaker, die Marke hinter einem der kleinsten Harz-3D-Drucker auf dem Markt. Er passt in die Handfläche und kann überall hin mitgenommen werden, denn das Ziel ist es, möglichst vielen Menschen die Vorteile des 3D-Drucks zugänglich zu machen. Die Frage ist nur, wozu diese kleine Maschine wirklich dienen soll und ob die Versprechungen des Herstellers auf den Crowdfunding-Plattformen eingehalten werden können. Der TinyMaker soll nämlich für rund 110 Euro erhältlich sein, wobei die Auslieferung ursprünglich bereits im Februar dieses Jahres beginnen hätte sollen. Bisher sieht es so aus, als wäre der Hersteller in Verzug: Ist dieser kleine Harz-3D-Drucker tatsächlich eine echte Innovation oder nur ein Hype, dem man lieber nicht nachgehen soll?

Es ist nicht das erste Mal, dass wir Ihnen einen 3D-Drucker vorstellen, der durch seine Größe überrascht: Erinnern Sie sich an das Projekt My N M, eine Maschine, die nicht größer als ein Streichholz ist? Zwangsläufig überraschen solche Lösungen, denn der Markt ist eher an Maschinen gewöhnt, die auf größere Druckvolumen, hohe Geschwindigkeiten und bewährte Wiederholbarkeit setzen. Im Fall des TinyMaker geht es darum, den 3D-Druck noch zugänglicher zu machen und einen Druckvorgang von jedem Ort aus starten zu können. Die Entwicklung dauerte zwei Jahre und es wurden mehrere Prototypen erdacht, bevor das richtige Design und die passenden Funktionen gefunden wurden.

Der Harz-3D-Drucker TinyMaker (Bild: TinyMaker)

Eigenschaften des TinyMaker

Der 3D-Drucker ist mit seinen Abmessungen von 100 x 115 x 155 mm und einem Gewicht von 600 Gramm sehr kompakt. Er verbraucht nur sehr wenig Energie und der Benutzer kann ihn an eine externe Batterie anschließen, um ihn zu betreiben. Die Druckplatte ist mit einer Größe von 30,6 x 40,8 x 60 mm und einer Schichtdicke von 0,05 bis 0,1 mm zwangsläufig begrenzt. Der kleine Harz-3D-Drucker ist Open-Source und könnte daher von Änderungen profitieren, die von der Nutzergemeinschaft vorgenommen werden. Die Technologie des TinyMaker basiert auf MSLA (Masked Stereo-Lithography Apparatuses) und verwendet daher einen LCD-Bildschirm, der die UV-Lichtquelle abdeckt.

Sie sollten wissen, dass die Marke auch Lösungen für die Nachbearbeitung entwickelt hat, die genauso kompakt sind wie das Gerät selbst. Es handelt sich um eine Reinigungslösung und eine Wärmebehandlungsmaschine für nur etwa 30 Dollar. Alles wurde so konzipiert, dass es leicht transportierbar und wieder einmal überall einsetzbar ist. Ob das Ergebnis stimmt, bleibt abzuwarten: Ist das Werkstück wirklich gereinigt und von allen Halterungen befreit? Man kann zweifeln.

Der 3D-Drucker ist leicht zu transportieren. (Bild: TinyMaker)

Und das aus gutem Grund: Auf den Plattformen Kickstarter oder Indiegogo wurde das Ziel weitgehend erreicht – sogar übertroffen. Das Problem liegt in der Auslieferung der Maschinen, die auf Kickstarter für Februar 2023 und auf Indiegogo für April 2023 geplant war. Wenn man auf die jeweiligen Websites geht, stellt man fest, dass die Kickstarter-Kampagne bereits vor mehreren Monaten gestartet wurde und auf die noch offene Indiegogo-Kampagne umleitet. Wir sind daher etwas skeptisch, was die Ernsthaftigkeit dieser Kampagne angeht: Sammelt das Unternehmen immer noch Geld, obwohl es sein ursprüngliches Ziel weitgehend erreicht hat? Wie sieht es mit der Produktion der Maschinen und ihrer Auslieferung aus? Die geteilten Bilder und Videos sehen jedoch vielversprechend aus. Darin liegt die „Gefahr“ von Crowdfunding-Plattformen und der 3D-Druck ist keine Ausnahme.

Dieser TinyMaker ist es trotzdem wert, geteilt zu werden, denn das Konzept ist interessant und zeigt, dass die 3D-Technologie zugänglicher und für die meisten Menschen offen sein kann. Wir bleiben dennoch zurückhaltend, was das Volumen der Teile und ihre Qualität angeht, aber bei einer Maschine für weniger als 150 Euro darf man nicht zu anspruchsvoll sein. Die Kampagne des Herstellers finden Sie HIER.

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*Titelbildnachweis: TinyMaker

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