3Dnatives Labor: Test des 3D-Druckers Flashforge Adventurer 5M Pro
Flashforge wurde 2011 in Jinhua, China, gegründet und ist ein etablierter Akteur auf dem Markt für Desktop-FDM/FFF-3D-Drucker mit Flaggschiffmodellen wie dem Creator, Finder, Guider oder Dreamer. In jüngster Zeit hat die Marke ihr Angebot um eine Reihe von Harz-3D-Druckern erweitert, darunter die Modelle Hunter und Foto.
Wir hatten die Gelegenheit, den Flashforge Adventurer 5M Pro zu testen, einen FDM-3D-Drucker der Einstiegsklasse, der zu einem Preis von weniger als 550 Euro angeboten wird. Lesen Sie unseren vollständigen Test des Adventurer 5M Pro im 3Dnatives Lab.
Auspacken des Flashforge Adventurer 5M Pro
Schon beim Öffnen fällt die stabile Verpackung auf, die den Drucker während des Transports schützen soll. Das Gerät befindet sich in einem dicken Karton mit Schaumstoffblöcken, um potentielle Schäden zu vermeiden. Nach dem Entfernen der Plastikfolie und der Schaumstoffblöcke zeigt sich der Adventurer 5M Pro.
Der Drucker hat ein kompaktes, rechteckiges Design mit den Maßen 380 x 400 x 453 mm, sodass er problemlos auf einem Schreibtisch aufgestellt werden kann. Der Stahlrahmen in Verbindung mit den schwarzen Kunststoffpaneelen verleiht dem Ganzen ein robustes Aussehen. Das Design des Druckers ist unter ergonomischen, ästhetischen und funktionalen Gesichtspunkten durchdacht.
Die transparente Fronttür und der aufklappbare Deckel an der Oberseite erleichtern den Zugang zur 220 mm³ großen Baukammer und ermöglichen die Überwachung der Ausdrucke.
Die Packung enthält eine Reihe von Zubehör für den Betrieb und die Wartung des Druckers: Inbusschlüssel, Kreuzschlitzschraubendreher, eine Tube Fett für die Pflege und Wartung, eine Tube Klebstoff, einen Seitenschneider, einen USB-Stick, eine Kurzanleitung, ein Hotend mit einer 0,6-mm-Düse und einen Spulenhalter.
Bei einem Preis von rund 550 € erwartet man nicht unbedingt ein Gerät, das in Bezug auf Design und Funktionen revolutionär ist, aber der Adventurer 5M Pro verfügt über eine Reihe von Schnittstellen und Anschlüssen. Darunter:
- Ein USB-Anschluss, ein Einschaltknopf und ein 4,3-Zoll-Farb-Touchscreen auf der Vorderseite zur Steuerung der Ausdrucke.
- Ein RJ45-Anschluss zum Anschließen des Geräts, wenn Sie die Konnektivitätsfunktionen nutzen möchten, ohne Wi-Fi zu verwenden, und der Netzanschluss auf der Rückseite.
In Bezug auf die Hardware ist der Drucker mit einem CoreXY-Bewegungssystem ausgestattet, das für die Bewegungen des Druckkopfs entlang der linearen Stahlstangen sorgt. Auf den ersten Blick scheint der Flashforge Adventurer 5M Pro ein attraktives Einstiegsgerät für den Bürobedarf zu sein, das trotz der Kunststoffkonstruktion und des Bildschirms, der in Bezug auf Größe und Reaktionsfähigkeit zu wünschen übrig lässt, ein gutes Design aufweist.
Allerdings fällt das Fehlen eines Multi-Material-Drucksystems auf, eine Funktion, die bei dieser Art von Geräten zum Quasi-Standard geworden ist.
Installation des 3D-Druckers
Die Installation des Flashforge Adventurer 5M Pro gestaltet sich dank der Vormontage des Geräts recht einfach. Nachdem das Gerät aus der Verpackung genommen wurde, wird als erstes das Schutzmaterial im Inneren des Druckers entfernt. Wenn man die durchsichtige obere Tür öffnet, findet man neue Schaumstoffblöcke, die die beweglichen internen Komponenten während des Transports schützen sollen.
Um die Druckplatte zu entpacken, müssen Sie anschließend die vier Transportschrauben entfernen. Diese Schrauben, die sich an den Ecken der Platte befinden, halten sie fest, damit sie sich während des Versands nicht bewegt. Die mitgelieferten Inbusschlüssel werden zum Entfernen dieser Schrauben verwendet, sodass sich die Plattform frei bewegen kann.
Der nächste Schritt besteht darin, den PTFE-Schlauch zwischen dem Extruder und dem Hotend anzuschließen. Dieser Schlauch, der dazu dient, das Filament zum Druckkopf zu führen, muss an beiden Enden fest verbunden sein. Die Sicherstellung, dass der Schlauch fest sitzt, gewährleistet eine reibungslose Zufuhr des Filaments. Am anderen Ende des PTFE-Schlauchs, an der Rückseite der Maschine, wird der Spulenhalter mit den beiden mitgelieferten Schrauben befestigt.
Dann schließen wir den Drucker an eine Stromquelle an und schalten ihn mit dem Schalter auf der Rückseite ein. Der farbige Touchscreen auf der Vorderseite schaltet sich ein und führt den Benutzer durch die Benutzeroberfläche. Der Flashforge Adventurer 5M Pro verfügt über ein automatisches Kalibrierungssystem, auf das über den Touchscreen zugegriffen werden kann. Dieser Vorgang dauert etwa 15 Minuten und passt die Höhe der Druckplatte und die Position des Druckkopfs automatisch an, um einen präzisen Druck zu gewährleisten. Während dieses Vorgangs ist keine manuelle Interaktion erforderlich, was den Installationsprozess erheblich vereinfacht.
Sobald die Kalibrierung abgeschlossen ist, ist der Drucker einsatzbereit. Legen Sie einfach das Filament mithilfe des vom Kontrollbildschirm aus unterstützten Verfahrens ein und starten Sie den ersten Druck.
Orca-Flashforge-Software
Ursprünglich wurde der Adventurer 5M Pro mit FlashPrint ausgeliefert und war mit dem Orca Slicer kompatibel. Inzwischen hat Flashforge jedoch eine eigene, angepasste Version von Orca Slicer mit dem Namen Orca-Flashforge entwickelt. Diese Slicer-Software ermöglicht es, sich über das Internet mit dem 3D-Drucker zu verbinden, um Drucke zu versenden und diese aus der Ferne zu überwachen, was eine größere Flexibilität bei der Verwaltung von Druckprozessen aus der Ferne bietet.
Orca-Flashforge nutzt die aufsteigende Popularität von Orca Slicer und bietet eine intuitive Benutzeroberfläche, die neuen Nutzern den Einstieg erleichtert und gleichzeitig erweiterte Optionen für erfahrene Nutzer bereithält. Anzumerken ist, dass wir während unserer Tests festgestellt haben, dass die vorkonfigurierten Profile in Orca-Flashforge derzeit nur für Flashforge-Filamente konfiguriert sind, wodurch die Vielfalt der kompatiblen Materialien ohne manuelle Anpassungen eingeschränkt wird.
Ein negativer Punkt trat beim Übergang zwischen den Softwareprogrammen auf. Orca-Flashforge wurde erst nach dem Drucker veröffentlicht, was bei bestehenden Nutzern, die bereits FlashPrint verwenden, zu Verwirrung führen könnte. Außerdem wurden trotz der Entwicklung von Orca-Flashforge einige Aspekte von Orca Slicer ohne Anpassung kopiert, was zu einigen überflüssigen Einstellungen auf der Slicer-Schnittstelle führte, einschließlich der Auswahl der Druckplatte und des AMS-Schachts. Um die Vorteile von Orca-Flashforge zu nutzen, ist es wichtig, die Firmware des Druckers vor dem Wechsel zur Orca-Flashforge-Slicing-Software zu aktualisieren, um sicherzustellen, dass Ihr Drucker ordnungsgemäß funktioniert.
Trotz dieser Einschränkung bleibt Orca-Flashforge eine solide Wahl für Benutzer des Adventurer 5M Pro, die die Vorteile der Cloud-Konnektivität und der Fernverwaltungsfunktionen nutzen möchten.
Erste Drucke mit dem Flashforge Adventurer 5M Pro
In unseren Tests haben wir verschiedene Modelle aus Materialien wie PLA, PETG, ABS und PA-CF gedruckt. Der 3D-Drucker zeigte Zuverlässigkeit und Qualität beim Drucken mit Toleranzen von bis zu 0,1 mm. Der Druckkopf mit einer Temperatur von bis zu 280°C und die Heizplatte mit einer Temperatur von bis zu 110°C ermöglichen die Verwendung einer Vielzahl von Thermoplasten. Während unserer Tests verwendeten wir das in der Packung mitgelieferte Filament des Herstellers sowie Materialien von Drittanbietern, bei denen die Standardprofile der Flashforge-Materialien funktionierten. Für PA-CF, ein Material, das nicht in den in Orca-Flashforge mitgelieferten Standardprofilen enthalten ist, mussten wir unser eigenes Druckprofil erstellen.
Da wir mit verschiedenen Materialien gedruckt haben, mussten wir regelmäßig das Filament wechseln, ein einfacher Vorgang, der über den Kontrollbildschirm unterstützt wird. Wir bedauern jedoch, dass sich die Filamentspule auf der Rückseite des Druckers befindet und somit manchmal schwer zugänglich ist (dieser Platz wird leider bei Geräten dieser Art immer beliebter).
Bei Drucken, die einen großen Teil der Druckplattform beanspruchten, konnten wir Abdrücke auf der Unterseite unserer Drucke feststellen. Die flexible Platte aus magnetischem Stahl enthält nämlich weiße Markierungen auf der PEI-Beschichtung, die auf den Drucken, die auf diesem Teil der Platte liegen, Abdrücke hinterlassen können. Ein kleines Problem, das durch Umdrehen der Platte behoben werden kann.
Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 600 mm/s und einer Beschleunigung von bis zu 20000 mm/s² laut Hersteller bietet der Adventurer 5M Pro auf dem Papier eine beachtliche Leistung. Obwohl solche Leistungen während des normalen Gebrauchs nur sehr selten erreicht werden, haben wir die Geschwindigkeit des Adventurer 5M Pro bemerkt und konnten das Profil anpassen, um Teile noch schneller zu produzieren. Das CoreXY-Bewegungssystem sorgt für präzise Bewegungen bei hohen Geschwindigkeiten, während der Hilfslüfter das Material schnell abkühlt, um Verformungen zu vermeiden.
Im Laufe unserer Drucke haben wir den Druckkopf mit der 0,4-mm-Düse und der 0,6-mm-Düse verwendet, die beide standardmäßig mit dem Drucker geliefert werden. Der Wechsel des Hotends ist dank des von Flashforge für diesen Drucker entwickelten Schnellwechselsystems (Quickswap) einfach und schnell durchzuführen.
Für Benutzer, die größere Teile oder mehrere Materialien drucken möchten, zeigt der Flashforge Adventurer 5M Pro jedoch seine Grenzen auf. Darüber hinaus könnten anfängliche Kompatibilitätsprobleme mit der neuen Orca-Flashforge-Software und deren späte Veröffentlichung für Verwirrung bei den bestehenden Nutzern gesorgt haben.
Die Pflege und Wartung des Adventurer 5M Pro wird durch ein ausführliches Benutzerhandbuch, das im Internet zu finden ist, sowie ein umfassendes Wiki-Lexikon erleichtert. Außerdem können im Flashforge-Onlineshop neue Hotends (erhältlich mit 0,25, 0,4, 0,6 und 0,8 mm Düsen), flexible Magnetspannplatten und HEPA-Filter erworben werden.
Fazit
- Drucker Inhalt 9.5/10
- Software 9/10
- Druck-Qualität 10/10
- Handhabung 9.5/10
Positive Punkte:
- Einfache Handhabung
- Attraktiver Preis
- Druck-Qualität
Negative Punkte:
- Software in der Übergangsphase
- Druckvolumen
- Keine Multi-Material-Unterstützung (derzeit)
Mit einem Preis von knapp unter 550 Euro ist der Flashforge Adventurer 5M Pro eine interessante Option für jeden, der einen 3D-Drucker der Einstiegsklasse mit modernen Funktionen und Ausstattungen sucht. Dieses Gerät bietet ein flüssiges und effizientes Druckerlebnis, wodurch es sich für Privatpersonen, Bildungseinrichtungen und kleine Unternehmen eignet. Der Adventurer 5M Pro vereint Funktionalität, schnelles Drucken und hohe Zuverlässigkeit und sorgt so für einen angenehmen und leistungsstarken Druckprozess.
Mit einer Temperatur von 280°C für das Hotend und 110°C für die Heizplattform ist der Adventurer 5M Pro in der Lage, eine Vielzahl von Materialien zu drucken, obwohl er derzeit keine verschiedenen Filamente gleichzeitig drucken kann.
Zusammenfassend ist der Flashforge Adventurer 5M Pro ein FDM/FFF-3D-Drucker, der perfekt in jede Umgebung passt, in der eine schnelle, kostengünstige und qualitativ hochwertige 3D-Drucklösung benötigt wird, trotz einiger Einschränkungen, die in zukünftigen Updates angegangen werden könnten.
Weitere Informationen über den Adventurer 3D-Drucker und alle von Flashforge vertriebenen Produkte finden Sie HIER.