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Stratasys und Angel Trains integrieren 3D-Druckteile erfolgreich in britischen Zügen

Am 30. September 2019 von Lukas Johannes B. veröffentlicht
Stratasys und Angel Trains

Im Dezember letzten Jahres wurde die Partnerschaft zwischen Stratasys und Angel Trains bekanntgegeben, die darauf abzielt, die Additive Fertigung im Bahnbereich einzubringen. Seitdem ist die Zusammenarbeit gut vorangekommen und die ersten 3D-Druckteile wurden in einem der Züge des Unternehmens installiert. Dies sind Ersatzteile wie Armlehnen und Handläufe. Ein Durchbruch, der zeigt, wie der 3D-Druck die Wartung von Personenzügen verbessern und Komponenten bei Bedarf schneller produzieren kann.

Die Additive Fertigung ist im Transportsektor bereits gut etabliert, z.B. in Flugzeugen, die beginnen, 3D-Druckteile zu integrieren. Auf der Pariser Luftfahrtausstellung im vergangenen Juni stellte Stratasys bereits eine 3D-Druckkabine (mit Ausnahme des Passagiersitzes) aus: Dank dieses Herstellungsverfahrens bietet der Hersteller leichtere Komponenten an, die die Kosten für die Fluggesellschaften senken. In Bezug auf den Eisenbahnsektor sind 3D-Technologien für die Marktteilnehmer von großer Bedeutung, immer im Hinblick auf eine bessere Instandhaltung der Züge.

3D-gedruckte Handläufe – Quelle: Stratasys

Verschieden Bauteile in den Zügen sind 3D-gedruckt

Stratasys und Angel Trains installierten sieben Stützgriffe und vier Armlehnen – beides hergestellt per 3D-Druck – in einem der Züge der Chiltern Railways. James Brown, Data and Performance Engineer bei Angel Trains, erklärt: „Dies sind spannende Zeiten für die britische Bahnindustrie. Mit dieser Technologie können Bahnbetreiber viel schneller auf den Austausch beschädigter oder vandalisierter Teile reagieren. Ein 3D-gedrucktes Ersatzteil kann auf Wunsch produziert und sofort installiert werden. Wir können so die Zufriedenheit unserer Fahrgäste erhöhen, da diese nicht mehr von defekten Komponenten gestört werden, das Reiseerlebnis ist also weitaus besser.“

Erstaunlicherweise habe die Herstellung einer 3D-Armlehne nur eine Woche gedauert, was einer Zeitersparnis von 94% gegenüber der Verwendung traditioneller Methoden entspricht. Brown sagt sogar, dass 3D-Technologien ihnen bis zu 50% der Kosten pro Teil einsparen können. Bei den Griffen war der Einsatz des 3D-Drucks besonders nützlich, da der Lieferant, der dieses Teil erstellt hat, seine Tätigkeit eingestellt hat. Um ein Ersatzteil zu erhalten, wäre es notwendig gewesen, ein neues Fertigungswerkzeug herzustellen – ein Prozess, der 17.000 Euro gekostet und 2,5 Monate gedauert hätte. Durch die Additive Fertigung konnten die 7 Griffe jedoch in nur 3 Wochen konstruiert werden, und das bei deutlich geringeren Kosten.

3D-gedruckte Armlehnen – Quelle: Stratasys

Diese Teile wurden auf dem Stratasys Fortus 450mc 3D-Drucker gedruckt, einer professionellen Maschine, die mit Hochleistungswerkstoffen wie PEI kompatibel ist. Es wurde ULTEM 9085 als Material verwendet, ein Thermoplast, der für seine Festigkeit und Beständigkeit gegen hohe Temperaturen bekannt ist. Das Filament entspricht den Normen der Bahnindustrie zum Schutz vor Feuer, Rauch und Toxizität. Dies ist ein entscheidender Vorteil für die Projektpartner, die ihre Teile recht schnell zertifizieren konnten.

Yann Rageul, Key Account Manager für die EMEA-Region von Stratasys, ergänzt: „Nachdem wir die Lebensfähigkeit von 3D-Druckteilen in diesem Zug in Großbritannien erfolgreich demonstriert haben, werden wir eine Transformation der Lieferkette im Eisenbahnsektor erleben. Bahnbetreiber können Inventurprobleme vermeiden, indem sie eine digitale Bibliothek aufbauen, aus dieser dann in 3D nach ihren Bedürfnissen und bei Bedarf in genauen Mengen gedruckt werden kann. Wir erleben eine neue Ära der On-Demand-Produktion, und das ohne jegliche Art der Verschwendung.“

Die Armlehnen können viel schneller und einfacher ausgetauscht werden

Der Erfolg dieses Tests sollte andere Bahnbetreiber motivieren 3D-Druckteile in ihren Zügen zu installieren. Tatsächlich planen die Partner, in den kommenden Monaten einige weitere davon auszuwählen. Sie wollen weiter gehen und verstehen, wie der 3D-Druck maßgeschneiderte Innenräume schaffen kann, die besser für die täglichen Fahrten der Passagiere geeignet sind. Warum nicht kleine Tabellen in 3D mit Informationen in Blindenschrift drucken lassen, um z.B. den Standort von Toiletten anzuzeigen? Die Möglichkeiten sind letztlich unbegrenzt. Weitere Informationen finden Sie HIER.

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