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Stratasys steigt mit SAF-Verfahren in den Markt der Pulverbettverfahren ein

Am 25. März 2021 von Regina P. veröffentlicht
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Stratasys, Pionier der additiven Fertigung, hat angekündigt, mit einem neuen patentierten Verfahren, dem Selective Absorption Fusion (SAF), offiziell in den Markt der Pulverbettverfahren einzusteigen. Das sind bahnbrechende Neuigkeiten des israelisch-amerikanischen Giganten, der ursprünglich mit FDM- und PolyJet-Lösungen den Markt dominierte. Mit der Einführung der V650 Flex-Maschine sowie der Übernahme von Origin erweiterte Stratasys seine Expertise um die Stereolithografie. Der neue SAF-3D-Drucker von Stratasys, die H Series™, soll ab dem 3. Quartal dieses Jahres erhältlich sein und die Konstruktion von Teilen in hohen Stückzahlen ermöglichen, sowohl 5für die Konsumgüter-, Automobil-, Elektronik- oder sogar Industrieausrüstungsbranche. Laut Stratasys soll das neue Verfahren Flüssigkeiten verwenden, die in der Lage sind, Infrarotenergie zu absorbieren, um Pulverpartikel miteinander zu verschmelzen.

Wer mit dem Markt der additiven Fertigung vertraut ist, hat bereits von dem von Stratasys in den 1980er Jahren angemeldeten Patent gehört: Der Hersteller ist der Erfinder der Fused Deposition Technology (FDM), bei der ein Kunststoff-Filament extrudiert wird, um ein fertiges Teil Schicht für Schicht herzustellen. Stratasys ist außerdem für das PolyJet-Verfahren bekannt, das die Möglichkeit bietet, Multimaterialobjekte mit mehreren Farben zu erstellen. Zudem entschied sich das Unternehmen, in den Stereolithographie-Markt einzusteigen. Mit der Vorstellung des SAF-Verfahrens vervollständigt der Hersteller nun nach 10 Jahren Forschung und Entwicklung seine Technologiepalette. Im Gegensatz zu den uns bekannten SLS-Maschinen, die Polymerpulver mit Hilfe eines Lasers Punkt für Punkt verschmelzen, beruht die Funktion dieser Maschine auf der Projektion von energieabsorbierenden Flüssigkeiten.

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Mit der H Serie gedrucktes Teil aus PA11 (Quelle: Stratasys)

Wie funktioniert Selective Absorption Fusion (SAF)?

Stratasys bringt das vorhandene Know-how im Material-Jetting ein und erschafft ein innovatives Verfahren: Die Plattform der H-Serie ist mit mehreren piezoelektrischen Druckköpfen ausgestattet, die einen oder mehrere Tropfen einer Flüssigkeit mit hoher Energieabsorption ausstoßen können. Konkret streut eine Walze Kunststoffpulver auf die Druckplatte; die Köpfe tragen dann diese Flüssigkeit entsprechend der zu verschmelzenden Bereiche auf; anschließend fährt eine Infrarotlampe über die Platte; das alles passiert in einem Durchgang. Die abgelagerte Flüssigkeit absorbiert die Energie und verschmilzt das Polymerpulver zu dem gewünschten 3D-Modell. Stratasys gibt an, dass die Maschine die Wärme genau kontrollieren kann, wodurch Defekte und ein Abfall der Endqualität vermieden werden.

Interessant ist auch, dass der 3D-Drucker eine gegenläufige Walze verwendet, um das Pulver gleichmäßig auf der Walze zu verteilen. Diese Technologie, nennt sich Big Wave™, und soll die Pulverschichten auch in Bezug auf die Temperatur stabil halten, so dass diese nicht länger der Hitze ausgesetzt sind und somit weniger Frischpulver benötigen. Was ultimativ zu geringeren Betriebskosten führt.

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Die SAF Technologie soll mögliche Verformungen reduzieren (Quelle : Stratasys)

SAF soll das Stratasys Verfahren zur Massenproduktion werden

Im vergangenen Dezember kündigte Stratasys die Übernahme von Origin an und setzte damit verstärkt auf den Polymer-3D-Druck, in diesem Fall auf die Photopolymerisation. Eine Unternehmenserweiterung, welche jetzt Rückenwind bekommt: Der Hersteller greift den Markt der Pulverbettverfahren an, dessen Umsatz laut einer Studie von CONTEXT zwischen 2020 und 2024 jährlich um 21 % wächst. Das Ziel von Stratasys ist dabei, Anbieter einer massenproduktionstauglichen Technologie zu sein und die Zahl der Anwendungsmöglichkeiten zu erweitern. Das Unternehmen beabsichtigt außerdem, eine breite Palette von Kunststoffen anzubieten, darunter Polyamide und Elastomere.

Omer Krieger, Executive Vice President of Product Strategy and Development bei Stratasys, fasst zusammen: „Der 3D-Druck verändert die Fertigung in Branchen auf der ganzen Welt radikal, da Unternehmen versuchen, sich mit mehr Agilität und Effizienz weiterzuentwickeln, weshalb Produktionsteile im Mittelpunkt unserer Geschäftsstrategie stehen. Die SAF-Technologie stellt eine bedeutende Innovation dar, die neue Möglichkeiten für Anwendungen in den Bereichen Automobil, Konsumgüter und Unterhaltungselektronik sowie Industrieanlagen eröffnet. Infolgedessen werden viele Anwendungen, die bisher mit traditionellen Methoden hergestellt wurden, diese Technologie aufgreifen, und die Herstellung von Produkten ermöglichen wird, die nur durch additive Fertigung hergestellt werden können.“

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Quelle : Stratasys

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