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3D-gedruckte Straßenmöbel aus Plastikmüll

Am 23. November 2017 von Moritz M. veröffentlicht
Plastikmüll

Wenn Sie das nächste Mal in  Amsterdam sind, kann es gut sein, dass Sie über 3D-gedruckte Möbel aus Plastikmüll stolpern: dies ist ein Projekt der Initiative mit dem Namen Print Your City! Ziel dieser Initiative ist es, Plastikmüll in Möbel umzuwandeln, die in der Stadt verteilt werden. Hierdurch soll der Plastikmüll pro Kopf reduziert werden.

Die Amsterdamer produzieren jährlich 23 kg Plastikmüll, eine alarmierende Zahl für die Umwelt. Deutschland kommt hierbei laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft auf rund 37 Kilogramm. Um dieses Problem zu lösen, entschied sich das Rotterdamer Designstudio, The New Raw, diesen Abfall als Druckmaterial zu verwenden, um Bänke für die niederländische Hauptstadt zu produzieren. Der Mitgründer des Studios, Panos Sakkas, sagt: „Kunststoffverpackungen sind überall und haben einen wichtigen Konstruktionsfehler: Sie wurden entwickelt, um für immer zu überdauern, wobei sie zumeist nur für ein paar Sekunden benutzt und dann weggeworfen werden. Alles folgt hierbei einem linearen Produktionsprozess, von der Verwendung bis zur Entsorgung. Wir wollen diesen linearen Prozess in einen Kreislauf verwandeln, den wir schließen können, indem wir aus Abfall neue Produkte schaffen. „

Plastikmüll

The New Raw ist Teil eines Kreislaufwirtschaftsprojekts, bei welchem mithilfe des 3D-Drucks umweltfreundliche Objekte hergestellt werden. Einige Unternehmen haben sich bereits auf dieses Abenteuer eingelassen, wie zum Beispiel Armour 3D, das aus recycelten Materialien recyclebares Filament entworfen hat, oder Emerging Objects, das Reifen wiederverwendet, um neues 3D-Druckmaterial zu erstellen. In eine ähnliche Richtung gehen die Bemühungen von AMtopus aus Abfallprodukten, Pulver für den 3D-Druck herzustellen.

In Amsterdam sind nun aufgrund dieser Initiative einige Bänke zu finden: Jede wiegt 50 Kilo, ist 150 cm lang und 80 cm breit und bietet Platz für bis zu 4 Personen. Seine abgerundete Form bewirkt, dass das Sitzen darauf eine recht wacklige Angelegenheit ist. Dies ist beabsichtigt, damit man sich eine andere Person sucht, die die Bank zusammen mit einem stabilisiert. Die Idee dahinter ist, dass hierdurch Interaktionen im öffentlichen Raum gestärkt werden sollen.

Plastikmüll

Um dieses Projekt zu realisieren kam ein Drucker des Unternehmens Aectualzum Einsatz. Der Druck läuft  wie folgt ab: Zunächst werden Kunststoffpellets gefertigt, die aus städtischen Abfällen stammen und die hierzu gemahlen, gewaschen und für die Extrusion chemisch behandelt werden. Erst dann folgt der eigentliche Druck. Jede Bank ist in ihrer Form und Größe anpassbar, sodass darauf sogar Nachrichten oder Logos hinterlassen werden können. Die Stadt hofft, dass  dieses Projekt dazu beiträgt, dass die Bewohner ihre Abfälle besser trennen und weniger Plastikmüll produzieren.

Die ganze Geschichte hinter der 3D-gedruckten Bank finden Sie in folgendem Video:

Glauben Sie, dass dieses Projekt mit dem 3D-gedruckten Plastikmüll dazu beiträgt, weniger Plastikmüll zu produzieren?

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