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#Startup3D: One Click Metal will die additive Fertigung von Metall für jeden zugänglich machen

Am 11. May 2021 von Regina P. veröffentlicht

One Click Metal ist ein deutsches Startup, auf welches wir zum ersten Mal auf der Formnext 2019 aufmerksam geworden sind. Die Vision des Unternehmens ist dabei eindeutig: Es soll der Zugang zur additiven Fertigung von Metallen erleichtert werden. Dafür wurde eine Drucklösung entwickelt, welche einfacher zu bedienen ist, mit einem Pulversystem, das weniger komplex in der Handhabung ist – und das alles zu einem günstigeren Preis. Der One Click Metal 3D-Drucker basiert auf einem Laserfusionsverfahren mit Pulverbett und ist mit einem Preis von 76.000 € relativ erschwinglich, wenn man die auf dem Markt befindlichen Modelle berücksichtigt. One Click Metal hofft, dass zukünftig mehr Unternehmen die Technologie für sich entdecken und möchte deshalb an der weltweiten Etablierung der additiven Fertigung von Metallen mitwirken. Wir haben uns mit dem Team des Stuttgarter Start-ups getroffen, um in Erfahrung zu bringen, wie das Produktportfolio Unternehmen bei der Einführung des 3D-Metall-Drucks unterstützt.

3DN: Können Sie sich selbst und Ihre Verbindung zur additiven Fertigung vorstellen?

Unser Team gehört zu jenen, die den Kunststoff-3D-Druck im Studium entdeckt haben. Einen Entwurf am Computer zu erstellen, ihn mit dem 3D-Drucker zu fertigen und das fertige Produkt am nächsten Tag in den Händen zu halten, ohne dabei auf eine externe Instanz angewiesen zu sein, gibt einem ein Gefühl von Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Diese Geschwindigkeit und Freiheit, zusammen mit dem relativ einfachen Zugang zu FDM- und SLS-Druckern, eröffnet Unternehmen, Designern und Ingenieuren eine ganz neue Welt der Möglichkeiten, deren Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist. Und nun stellen Sie sich vor, dass dies auch mit Metallen möglich sein könnte. Welche Ideen damit realisiert werden könnten… Das wollten wir uns nicht entgehen lassen, deshalb haben wir One Click Metal gegründet.

Das Team von One Click Metal. (Bild: One Click Metal)

3DN: Wie kam es zu der Idee, One Click Metal zu gründen?

In unserer bisherigen Arbeit haben wir oft festgestellt, dass Metall-3D-Drucktechnologien für viele Unternehmen potenziell interessant sind, die meisten Systeme aber sehr teuer und komplex sind. Gerade Neueinsteiger oder KMUs müssen dann feststellen: Mir fehlt das Wissen, ich kann nicht so viel in eine Technologie investieren, die mir und meinen Mitarbeitern unbekannt ist. Und das ist durchaus verständlich. Also dachten wir, es sollte einfacher sein. Wir wollen ein Metall-3D-Drucksystem auf den Markt bringen, mit dem sich diese anfänglichen Hürden leichter überwinden lassen. Das bedeutet in erster Linie, die Zugänglichkeit dieser Technologien zu verbessern und damit die Barrieren zu senken. So wurde One Click Metal geboren: Technologien mit einem einzigen Klick zugänglich machen.

3DN: Können Sie uns mehr über die Technologie und die Produkte von One Click Metal erzählen? Wie unterscheiden sie sich von Ihren Mitbewerbern?

Das von uns verwendete Verfahren wurde nicht von One Click Metal erfunden. Das Laserschmelzen auf einem Pulverbett ist bereits seit den 1990er Jahren bekannt. Im Vergleich zu anderen Technologien ist sie diejenige mit der größten industriellen und technischen Reife und damit auch dem größten Marktanteil. Wir verwenden dieses Verfahren, weil wir damit hohe Dichten, eine hohe Produktivität und eine hohe Auflösung in Bezug auf Schichtdicke und Maßgenauigkeit erreichen können. Für unsere Lösungen bedeutet dies, dass wir diese Technologie nutzen können und gleichzeitig durch unseren kundenorientierten Ansatz die Hauptbarrieren für den Einstieg in den Metall-3D-Druck beseitigen: fehlendes Wissen und fehlende Anwendungen, sehr teure und komplexe Systeme, fehlendes sauberes und einfaches Pulverhandling, was den Zugang zu 3D-Technologien für eine Vielzahl von Unternehmen erheblich einschränkt. Unsere Lösungen für dieses Problem sind das Pulver- und Kartuschensystem für ein einfaches Pulverhandling, die Co-Thinking-Philosophie und die Schritt-für-Schritt-HMI-Anweisungen, die den Benutzer durch den Vorbereitungs- und Druckprozess führen, und natürlich der relativ niedrige Preis unserer Maschine.

Beispiel eines 3D-gedruckten Teils mit dem MPRINT+ System (Bild: One Click Metal)

Bei der Entwicklung neuer Produkte steht der Kunde im Mittelpunkt: Welche Probleme hat er aktuell bei der Umsetzung und erfolgreichen Nutzung des Metall-3D-Drucks? Was sind die Herausforderungen? Wie können wir diese Probleme für den Kunden mit unseren Produkten lösen? Und diese Ansätze werden entwickelt und in unsere Lösungen integriert. Wir glauben, dass dies in der Branche oft nicht ausreichend berücksichtigt wird: Am Ende zählt, was der Kunde braucht und was ihm einen Mehrwert bringt. Es ist nicht die Tatsache, dass das Gerät viele Funktionen hat – die meiste Zeit wird der Benutzer nicht wissen, wie man sie bedient oder sie nicht brauchen. Außerdem wird die Maschine dadurch teurer.

3DN: An wen richten Sie sich mit diesem erschwinglichen 3D-Drucksystem?

Unser System ist natürlich für alle Personengruppen und Unternehmen geeignet, unabhängig von deren Größe, Branche oder Vorerfahrung mit der additiven Fertigung. Wir haben festgestellt, dass unsere Lösung aufgrund der sehr einfachen Bedienung und des Pulverkartuschensystems besonders für Einsteiger attraktiv ist, die mit dem Prototyping oder ihrer ersten Kleinserie beginnen wollen: Es ist kein speziell geschultes Personal erforderlich, da der Anwender nur minimal einem direkten Kontakt mit dem Material ausgesetzt ist. So profitieren auch Bildungseinrichtungen oder Ausbildungsabteilungen von unserem System. Aufgrund des niedrigen Preises sind wir auch für kleine und mittelständische Unternehmen sehr interessant, für welche die meisten 3D-Drucker auf dem Markt bisher einfach zu teuer oder zu komplex waren.

Bild: One Click Metal

3DN: Was sind die zukünftigen Projekte von One Click Metal?

In Zukunft werden wir uns verstärkt darauf konzentrieren, neue Branchen zu erschließen und unsere Lösungen an die Anforderungen des jeweiligen Marktes anzupassen, ohne dabei unsere Entwicklungsrichtlinien aus den Augen zu verlieren. Wir werden auch weiterhin unsere Produkte und Funktionalitäten an die Kundenbedürfnissen ausrichten und diese optimieren, um unserer Vision näher zu kommen, die Technologie für jeden verständlich und auf Knopfdruck zugänglich zu machen.

3DN: Was ist Ihrer Meinung nach die Zukunft der additiven Fertigung aus Metall im Vergleich zu anderen 3D-Drucktechnologien?

Die additive Fertigung von Metallen wurde in den letzten Jahren stark von der Luft- und Raumfahrt, der Energiewirtschaft und der Automobilindustrie vorangetrieben und von Maschinenbauern dominiert, die traditionell Maschinenbau betrieben haben. Ähnlich wie bei den Kunststoff-3D-Druckverfahren wird sich auch der Metallbereich weiterentwickeln und ein immer breiteres Publikum erreichen. Komplexe Maschinen werden zu Geräten mit einer viel einfacheren, digitaleren und vernetzten Anwendung. Die Eintrittsbarriere in den Bereich der metallischen additiven Fertigung ist derzeit für junge innovative Unternehmen tendenziell höher. Da immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen mit kostengünstigen, wenig komplexen Lösungen in die 3D-Technologien einsteigen, wird diese Barriere für alle weiter sinken und eine viel breitere Nutzung der Metalltechnologien ermöglichen, als wir sie derzeit erleben.

one click metal

Bild: One Click Metal

3DN: Irgendwelche letzten Worte für unsere Leser?

Besuchen Sie gerne unsere Webseite, wir bieten viele Informationen über den Metall-3D-Druck, einschließlich Themen wie der Pulverentsorgung oder dem Wärmemanagement, die oft zu wenig Aufmerksamkeit bekommen, aber extrem wichtig sind. Schauen Sie sich also um und wenn Sie Fragen oder Anmerkungen haben, kontaktieren Sie uns!

Was denken Sie über die Vision von One Click Metal zum Metall 3D-Druck? Lassen Sie uns dazu gerne einen Kommentar da, oder teilen Sie uns Ihre Meinung auf Facebook, Twitter LinkedIN oder Xing mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der Additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

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