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Ein Stück Geschichte in Solingen: Liëwerfrau aus dem 3D-Drucker

Am 10. Mai 2023 von Leonie M. veröffentlicht

Bei einem Projekt im nordrhein-westfälischen Solingen vereint das Unternehmen EXCIT3D die innovative 3D-Drucktechnologie mit Geschichte und Kultur. Es umfasst die additive Fertigung einer Statue der Lieferfrau (alte Schreibweise: Liëwerfrau) und soll dabei eine Hommage an die Geschichte der Stadt sein. Die Lieferfrauen waren um 1900 ein wichtiger Bestandteil Solingens, bevor sich die öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt etablierten.

Das in Deutschland führende 3D-Drucktechnologie-Unternehmen ECXIT3D hat in Zusammenarbeit mit Firmen wie B+K Metalltechnik GmbH, Papadopulos und Extrudr den 3D-Druck der 2,75m großen Statue abgeschlossen – die Statue schmückt von nun an den Lieferfrauen-Wanderweg und stellt ein Symbol der Geschichte Solingens dar.

Der Liëwermang zusammengesetzt aus mehreren Komponenten (Bild: EXCIT3D)

Damals transportierten die Lieferfrauen zu Fuß Schneiderwaren zwischen den Schleifereien und Werkstätten entlang der Flüsse und Bäche und waren deshalb von großer Bedeutung. Ein besonderes Merkmal der Lieferfrauen war, dass sie die meist mit Messern und Scheren gefüllten Körbe, die sogenannten Liëwermangen, auf ihren Köpfen trugen. 

Die Entwicklung der Statue

Im Auftrag der Dr. Ulrich Hermanns Ausstellung Medien Transfer GmbH entwarf das Team ein 3D-Modell anhand von historischen Bildern der Lieferfrauen. Dabei wurde das Modell in 60 einzelne Komponenten mit einem Stecksystem geteilt, um den Druck zu beschleunigen und die anschließende Montage zu vereinfachen. Für die Anfertigung wurden insgesamt 140kg witterungsbeständiges Filament der Firma Extrudr verwendet, was die Statue widerstandsfähig gegen extreme Hitze, Kälte und UV-Einwirkungen macht. Der Druckprozess war dabei bereits nach einem Monat abgeschlossen. Anschließend wurde die Statue mit einer Epoxid-Schicht umhüllt, um die Oberfläche zu glätten und zu stärken.

Das 3D-Modell der Statue (Bild: EXCIT3D)

In Zusammenarbeit mit B+K Metalltechnik GmbH, einem Solinger Unternehmen mit Fokus auf Stahl- und Metallbau, fügte das Team ein Metallgerüst in die Struktur ein, um die knapp 200kg schwere Statue robuster zu machen. Das Lackieren der Statue übernahm schließlich die Firma Papadopulos und färbte die Statue in einem auffälligen Grün. Transportiert und einbetoniert wurde sie schlussendlich am Aufstellungsort, vor dem Gründer- und Technologiezentrum in Solingen.

Erneut stellte der 3D-Druck unter Beweis, dass neuste Technologie mit historischer Bedeutung vereint werden kann. Die Statue repräsentiert von nun an ein wichtiges Stück Geschichte und Tradition der Stadt Solingen und fördert das Bewusstsein für lokale Geschichte bei den Einwohnern.

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*Titelbildnachweis: EXCIT3D

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