Diese Software für künstliche Intelligenz werden im 3D-Druck eingesetzt
Künstliche Intelligenz, kurz KI, ist heutzutage in aller Munde. Und obwohl die ethischen Fragen im Zusammenhang mit dieser Technologie stark diskutiert werden, ist es unbestreitbar, dass KI ein großartiges Werkzeug für viele verschiedene Branchen sein könnte, auch für die additive Fertigung. In der Tat spielt KI in vielen verschiedenen Aspekten des 3D-Drucks eine Rolle. Um zu zeigen, wie sie eingesetzt wird, haben wir die folgende Liste von KI-Software zusammengestellt, die mit dem 3D-Druck kompatibel ist. Vom Design über die Verwaltung bis hin zur Qualitätskontrolle – sehen Sie sich die auf dem Markt verfügbaren Lösungen an.
PrintNanny
PrintNanny ist eine weitere KI-gestützte Überwachungs- und Automatisierungslösung für 3D-Drucker. Sie macht eine ständige Überwachung überflüssig, indem sie eine kontinuierliche Qualitätskontrolle bietet. Benutzer erhalten Benachrichtigungen oder können automatische Pausen wählen, wenn ein Druckauftrag die Qualitätskontrollstandards nicht erfüllt. PrintNanny OS dient als Betriebssystem für den 3D-Druck und kann einfach auf dem Raspberry Pi installiert werden, um die bevorzugten 3D-Druck-Tools zu integrieren. Over-the-Air-Updates halten alle Tools auf dem neuesten Stand, ohne dass SD-Karten neu importiert werden müssen. Mit flexiblen Preisoptionen und maßgeschneiderten Paketen für Unternehmen bietet PrintNanny eine umfassende Lösung für einen effizienten und optimierten 3D-Druckbetrieb.
DeepCube
DeepCube® AI Software revolutioniert die additive Fertigung mit seinen Deep-Learning-Fähigkeiten. Der bahnbrechende Inferenzbeschleuniger verbessert die Leistung der Hardware für die additive Fertigung drastisch. Die Software ermöglicht Fehlererkennung und -korrektur in Echtzeit und übertrifft menschliche Fähigkeiten, indem sie nicht wahrnehmbare Fehler identifiziert. Dies führt zu einer verbesserten Teilequalität und einem höheren Ertrag. DeepCubes firmeneigene Algorithmen ermöglichen eine schnelle Datenanalyse, optimieren die Speichernutzung und umgehen die Einschränkungen der Infrastruktur. Durch die nahtlose Integration in Edge-Geräte versetzt DeepCube Maschinen in die Lage, die Produktion aktiv zu steuern. Seine verteilte globale Automatisierung verwandelt 3D-Drucker in eine umfassende Lösung für Industrie 4.0, die koordinierte Abläufe und Wissensaustausch im gesamten Netzwerk ermöglicht.
inTinker
inTinker wurde von Trevor Haas und Matt Milanek gegründet und nutzt KI, um die Kalibrierung von 3D-Druckern zu erleichtern. Die Software, die sowohl für OEMs als auch für Hobbyanwender erhältlich ist, zielt darauf ab, einen Kalibrierungsprozess zu schaffen, der die Einstiegshürde in den 3D-Druck dank individuell vorkonfigurierter, herunterladbarer Kalibrierungsdateien und intelligenter Vorschläge für Slicer-Einstellungen senken kann. Im Wesentlichen funktioniert der Algorithmus, indem er auf die Ergebnisse von Nutzern zurückgreift, die Einstellungen testen und Rückmeldungen übermitteln, wodurch er intelligenter wird und seinerseits Vorschläge für die Kalibrierung beim Drucken von Teilen machen kann. In Anbetracht der großen Rolle, die die Kalibrierung bei der Vermeidung von Druckfehlern, wie z. B. Fadenbildung, während des Druckvorgangs spielt, könnte dies ein nützliches Werkzeug für Anfänger und Experten sein, die mit Desktop-3D-Druckern arbeiten.
NVIDIA Picasso
NVIDIA Picasso ist ein innovativer Cloud-Service für die Entwicklung und Bereitstellung von generativen KI-gestützten visuellen Anwendungen, einschließlich Bildern, Videos und 3D-Inhalten. Dieser leistungsstarke Service ermöglicht es Unternehmen, Softwareentwicklern und Dienstleistern, die Möglichkeiten der generativen KI zu nutzen. Mit NVIDIA Picasso können Anwender Inferenzen mit ihren eigenen Modellen durchführen, NVIDIA Edify Foundation-Modelle mit eigenen Daten trainieren oder mit vortrainierten Modellen beginnen, um visuelle Inhalte aus Textvorgaben zu generieren. Der Service ist vollständig für GPUs optimiert und rationalisiert Training, Optimierung und Inferenz auf NVIDIA DGX Cloud. Durch den Einsatz von NVIDIA Picasso können Unternehmen ihre Anwendungen mit generativer KI aufwerten und individuelle Modelle, interaktive Erlebnisse und kostensparende Inferenzoptimierungen anbieten. Darüber hinaus eröffnen Partnerschaften mit Branchenführern wie Adobe, Getty Images und Shutterstock neue Möglichkeiten für Entwickler und Vermarkter, ihre Workflows zu beschleunigen und auf lizenzierte Daten für das Training von Modellen zuzugreifen. NVIDIA Picasso hat bereits Erfolgsgeschichten mit Unternehmen wie Runway, Cuebric und WOMBO vorzuweisen und ermöglicht es Anwendern, neue Grenzen der Kreativität und der Erstellung visueller Inhalte zu erkunden.
PrintSyst.ai
PrintSyst.ai wurde entwickelt, um eine hohe Qualität des 3D-Drucks zu gewährleisten, und ist eine weitere auf künstlicher Intelligenz basierende Management-Software. Diese Lösung ermöglicht die Vorabprüfung von Modellen für die digitale additive Fertigung, um Leistungsprobleme zu erkennen und zu korrigieren und um sicherzustellen, dass die endgültigen Teile funktionsfähig sind. Mithilfe von KI und seiner intuitiven Benutzeroberfläche erstellt PrintSyst.ai einen Bericht mit Vorhersageinformationen sowie Design- und Materialempfehlungen, um die Zeiten für Versuche und Fehler zu reduzieren. So erhalten die Anwender eine Kostenschätzung für eine maximale Gewinnspanne, eine Einschätzung des Erfolgs und der Leistung des Teils und letztlich einen größeren Wettbewerbsvorteil auf dem Markt. Dieses Tool ist ideal für Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, der Verteidigung und dem Automobilbau, um das Potenzial des 3D-Drucks zu nutzen, indem die Konsistenz und Zuverlässigkeit der fertigen Teile deutlich erhöht wird.
AiSync
AiSync ist eine KI-basierte Lösung der Londoner SAAS-Firma AiBuild. Ziel der Firma ist es, mit ihren Lösungen die AM-Prozesse zu automatisieren, indem mehrere Aspekte gleichzeitig verbessert werden: Geschwindigkeit, Qualität, Skalierbarkeit und Reproduktion der Prozesse. AiSync soll darüber hinaus zugänglich sein und leicht zu bedienen. Per Chat-Fenster werden die Parameter für den Druckauftrag in Textform eingegeben und AiSync erstellt einen Programmier-Pfad. Manuelles Kodieren wird also durch visuelles Programmieren ersetzt. Die Druckereinstellung können dadurch übersichtlich eingegeben werden und der Nutzer kann einfach auf die fortschrittlicheren Werkzeuge des Druckers zugreifen. Ein digitaler Zwilling dient zur visuellen Simulation. AiSync unterstützt eine Vielzahl an 3D-Formaten, darunter OBJ, STEP, STL, 3MF und GLTF. Die erweiterte Version, AiSync PRO, bietet zusätzlich den Vorteil der Echtzeitkontrolle. Durch Maschinenintegration und die beständige Analyse des Druckvorgangs werden Benachrichtigung über die Druckqualität an den Nutzer gesendet und er kann sich zu jeder Zeit ein Bild über den vorgehenden Druckprozess machen. Die AiSync-Lösungen richten sich vorrangig an die industrielle Fertigung in den Sektoren Luft-und Raumfahrt, Automobil, Konstruktion und Schiffbau. Laut Kundenrückmeldungen sollte die Parametereinstellung für den Druck mit AiSync um 86% schneller sein und die Gesamtproduktionszeit um 90% kürzer.
PrintRite3D
Die Qualitätssicherung ist eine der größten Herausforderung in der AM-Branche. Sigma will dieses Problem effektiv angehen und hat daher PrintRite3D entwickelt, ein ganzheitliches Qualitätstool. Es setzt vor allem an den Bereichen der prozessbegleitenden Qualitätskontrolle an – Maschinestatus, Prozessstatus und Teilestatus – indem es die jeweiligen Daten an einem Ort erfasst und korreliert. Die Sensorenwerte dieser Bereiche werden vom Tool zusammengetragen, was in weiterer Folge die Zuverlässigkeit der Fehlererkennung und die Ursachenanalyse verbessert und auch für Schadensbegrenzung sorgt. PrintRite3D ist ein Echtzeit-Überwachungstool mit Analyselösung, das sich vor allem für moderne 3D-Metall und Polymer-Technologien eignet. Es erkennt Defekte und Anomalien während des Prozesses, wodurch Kosten durch Fehler eingespart werden können und die Produktion effizienter wird und auch wirtschaftlicher. Das Tool ist leicht zu integrieren und lässt sich druckerunabhängig anwenden, sodass es mit den führenden Metall- und Polymerdruckern kompatibel ist. Sigmas Vorhaben, Qualitätsstandards innerhalb der additiven Branche zu setzen und de Metall- und Polymer-3D-Druck auf das nächste Level zu heben, soll mit diesem Tool umgesetzt werden.
Printpal.io
Das Unternehmen printpal.io hat es sich mit der Entwicklung der KI-Softwarelösung PrintWatch zum Ziel gemacht, den 3D-Druck zugänglicher und effizienter zu machen. PrintWatch nutzt die KI-Technologie, um Fehler und Defekte, die im 3D-Druck auftreten, in Echtzeit zu erkennen und den autonomen Druck zu optimieren. Die Software soll dabei helfen, Zeit und Material einzusparen, Defekte zu vermeiden und den 3D-Druckprozess in remote verwalten zu können, wobei der Nutzer benachrichtigt wird sobald ein Fehler auftritt. Dabei wirbt der Entwickler mit einer genauen Fehlerkennung von über 93% bei jedem Drucker, Material und jeder Farbe. PrintWatch wird in drei Preisklassen angeboten, wobei die Standardversion kostenfrei genutzt werden kann.
Matta
Das in London ansässige Unternehmen Matta hat eine Deep-Learning-Software entwickelt, um den 3D-Druckprozess zu optimieren. Die selbstlernende KI-Plattform Mattas Grey-1 bietet dabei nicht nur die Erkennung von Fehlern in Echtzeit, sondern auch die Korrektur dieser und der Ermittlung der Ursache. So kann Grey-1 mit Regelungsalgorithmen inkorrekte Parameter im Handumdrehen korrigieren, sodass stets eine hohe Druckqualität gewährleistet werden kann. Bei neuen und unbekannten Materialien, lernt die KI innerhalb von Sekunden, wie die Materialien ideal gedruckt werden, indem es die optimalen Verarbeitungsparamater ermittelt. Außerdem bietet es eine leistungsstarke Qualitätskontrolle, indem es Druckfehler identifiziert, anschließend einen digitalen Zwilling des Teils erzeugt und so Qualitätsmessungen auf jede extrahierte Schicht projiziert. Aktuell ist es möglich, sich auf die Warteliste für die Plattform einzuschreiben.
Bambu Micro Lidar
Der Hersteller für 3D-Drucker Bambu Lab integriert die Künstliche Intelligenz in seiner Bambu Lab X1 Serie mit dem Bambu Micro Lidar. Dieser Sensor prüft autonom die erste gedruckte Schicht auf Fehler und spürt die sogenannten „Spaghetti-Monster“ auf. Außerdem überprüft das System mithilfe eines Algorithmus die Düsenhöhe und der Lidar sorgt für eine zusätzliche Überprüfung der Bettnivellierung.
DreamFusion
DreamFusion konvertiert einen Text in ein 3D-Druckmodell. Die Software verwendet dabei ein generatives Text-zu-Bild-Modell namens Imagen, um ein 3D-Modell zu optimieren und bietet Score Distillation Sampling (SDS), eine Möglichkeit, Muster aus einem Diffusionsmodell zu generieren. SDS ermöglicht die Optimierung von Proben in einem beliebigen Parameterraum, wie zum Beispiel in 3D. Außerdem verwendet DreamFusion eine 3D-Szenenparametrisierung ähnlich den Neural Radiance Fields, kurz NeRFs, um dieses Mapping zu definieren. Die Software fügt dann weitere Regulatoren hinzu, um die Geometrie zusätzlich zu verbessern. Die daraus resultierenden geformten Modelle sind konsistent und weisen eine qualitativ hochwertige Oberflächengeometrie und Tiefe auf.
AutoOED
AutoOED ist eine Software für experimentelles Design, die von einem System künstlicher Intelligenz angetrieben wird. Es ist ein leistungsstarkes Werkzeug zur Optimierung von Designparametern, das für jede Art von Versuchsparametern verwendet werden kann. Die Software wurde so konzipiert, dass sie für Nutzer ohne jegliche Grundkenntnisse einfach und leicht zu bedienen ist, dabei ist das Tool für die Anpassung und die Entwicklung neuer Algorithmen vollständig Open-Source. Je nach gewähltem Algorithmus kann die Geschwindigkeit der Optimierung variieren, wobei diese in der Regel sehr schnell ausgeführt werden.
Obico.io
Seinen 3D-Drucker einfach und ferngesteuert kontrollieren – das ist das Ziel von Obico. Die Plattform, die früher unter dem Namen The Spaghetti Detective bekannt war, ist Open Source, intelligent und auf 3D-Druckenthusiasten zugeschnitten. Dabei nutzt sie künstliche Intelligenz, um potenzielle Fehler zu erkennen. Im Detail analysiert die KI alle gestarteten Druckprozesse und erkennt fehlgeschlagene Druckvorgänge. Das Tool sendet anschließend eine Warnung an das Telefon des Nutzers, um diesen vor einer potenziellen Panne zu informieren. Diese Option spart dem Hersteller nicht nur Material und Geld, sondern sorgt auch für einen reibungslosen Ablauf bei der Herstellung des Teils. Laut Obico wurden von dem KI-System bereits fast eine Million Drucke erkannt.
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