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Sneakprint stellt das perfekte Paar Sneaker in „Me-Size“ mithilfe des 3D-Drucks her

Am 26. Juni 2023 von Leonie M. veröffentlicht

Die additive Fertigung nimmt in der Modebranche immer mehr Form an und überzeugt besonders mit ihrer Gestaltungsfreiheit und Personalisierung. Von Mark Zuckerbergs 3D-gedruckten Kleidern bis hin zu 3D-gedrucktem Silberschmuck und additiv gefertigten Flip Flops von Asics – der 3D-Druck beeindruckt stets mit neuen Anwendungsmöglichkeiten und bietet sowohl Kunden als auch Unternehmen enorme Vorteile, darunter auch ein perfekt sitzendes Paar Sneaker! Das Unternehmen Sneakprint stellt Sneaker mithilfe der additiven Fertigung her, die optimal an den individuellen Fuß des Trägers angepasst sind. Wir haben Kevin Zürn, dem Gründer des Unternehmens einige Fragen gestellt!

3DN: Könntest Du Dich selbst und Deine Verbindung zum 3D-Druck vorstellen?

Mein Name ist Kevin Zürn und ich bin Gründer der Sneakprint GmbH, einer Sneaker Brand, die personalisierte Sneaker mit 3D-gedrucktem Fußbett herstellt. Ursprünglich komme ich aus Stuttgart, bin aber für mein Studium (Modemanagement) nach München gezogen. Eine direkte Verbindung zum 3D-Druck gibt es bei mir tatsächlich nicht und in meinem Studium ging es auch nicht wirklich um Technisches. Den 3D-Druck fand ich aber immer schon sehr interessant, einfach weil man sehr komplexe Formen und Strukturen ohne großen Aufwand herstellen kann.

Die Mittelsohle der Sneaker wurde mit dem 3D-Druck hergestellt. (Bild: Ruan van Jaarsveldt/Sneakprint)

3DN: Wie kam es zur Gründung von Sneakprint und was ist Euer Ziel?

In meinem Studium hatten wir ein Projekt, bei dem wir eine fiktive Firma gründen mussten. Es war in der Zeit, als der erste 3D-gedruckte Schuh auf den Markt kam. Ich selbst habe sehr breite Füße und benötige eigentlich auch Einlagen, daher hatte ich immer Schwierigkeiten, passende Sneaker zu finden. Ich finde, einer der größten Vorteile des 3D-Drucks ist es, die Individualität jedes Einzelnen hervorzuheben und auf einfache Weise personalisierte Produkte herzustellen. Deshalb wollte ich die Vorteile des 3D-Drucks sinnvoll nutzen, um den Schuh an den Fuß des Trägers anzupassen. Da es so einen Sneaker noch nicht gab, kam ich auf die Idee von Sneakprint. Nach meinem Studienabschluss habe ich weitere Erfahrungen in der Mode Branche gesammelt, aber die Idee, Sneakprint ins Leben zu bringen, ließ mich nicht los. Während der Covid Pandemie hatte ich Zeit, mich intensiv mit der Idee von Sneakprint zu befassen. Nach einigen Recherchen zum Stand der Technik und der Anwendung vom 3D-Druck in der Schuhindustrie sowie nach einigen Marktpotenzialanalysen und -berechnungen habe ich mich für die Gründung von Sneakprint entschieden. Das Ziel von Sneakprint ist es, weg von der massenproduzierten Ware (die nicht wirklich passt, da jeder Fuß anders ist) und dem klassischen Größenmodell zu gehen und dafür die neueste Technologie anzuwenden, um jeder/jedem einen perfekt passenden Sneaker, der nur in der „Me-Size“ erhältlich ist, anzubieten, der dazu noch (im Vergleich zu klassischen Maßschuhen) einen attraktiven Preis hat.

3DN: Wie wird der 3D-Druck in Eurem Unternehmen verwendet? Könntest Du uns mehr dazu sagen, wie die Sneaker genau hergestellt werden?

Sneakprint produziert Schuhe, die passen. Jeder unserer Sneaker wird mit einem perfekt auf den Fuß des Trägers maßgeschneiderten Fußbett/Mittelsohle versehen, die wir mittels 3D-Druck herstellen. Wir stellen in kleinen Mengen unsere „Oberschale“ her und drucken nur auf Nachfrage, sodass wir unnötigen Abfall vermeiden können und wirklich nur Schuhe herstellen, die gebraucht werden. Anders als es aktuell viele versuchen, drucken wir nicht den kompletten Schuh, da niemand nach meinem Verständnis einen direkten Kontakt des Fußes mit Plastik möchte, sondern nur das Herzstück, die Mittelsohle/das Fußbett. Wir wenden Technologie und klassisches Handwerk sinnvoll an, auch wenn wir bereits einige Ideen für weitere Produkte haben, aber alles zu seiner Zeit. Damit wir unseren Trägern einen unvergleichlichen Komfort beim Tragen bieten können, fangen wir zunächst mit einem Abdruck und dem Vermessen der Füße an. Dazu haben wir ein Abdruckset entwickelt, das wir dem Kunden aktuell noch via Post zukommen lassen. Aktuell implementieren wir eine Scan Funktion in unseren Online Shop, mit der man seine Füße ohne Abdruck Set vermessen kann. Die Funktion erlaubt es uns, Sneaker in einer „Me-Size“ anzubieten, jedoch ohne Korrektur und nur mit einer „Basic Support“ Funktion. Unser ausgebildeter Orthopädie Schuhmacher analysiert die Problemzonen der Füße und modelliert eine Supportstruktur für den Fuß des Trägers. Nun drucken wir die Mittelsohle und beziehen diese im Anschluss mit einer Einlage/ Bezug aus unterschiedlichen Materialen, um einen unvergleichlichen Komfort zu bieten und den direkten Kontakt zu dem Druckmaterial zu vermeiden. Anschließend wird die Mittelsohle mit dem Schuh verarbeitet und der Kunde erhält seinen personalisierten Sneaker. Unsere Mittelsohlen haben unterschiedliche Dichten/ Härtegrade für unterschiedliche Menschen. Wir definieren diese anhand des Gewichts des Trägers, um eine gleichmäßige Tragedauer zu gewährleisten. Aktuell bieten wir einen Sneaker an, der dazu einlädt, Stunden durch die Stadt zu laufen. Unsere Gitterstruktur imitiert einen klassischen Spritzgussschaum und dient ausschließlich dem Komfort des Trägers.

Die Sneaker sind in schwarz, weiß und grau/weiß erhältlich. (Bild: Ruan van Jaarsveldt/Sneakprint)

3DN: Wie seht Ihr die Zukunft von Sneakprint? Können wir künftig neue Projekte von Euch erwarten?

Die Konkurrenz schläft nie, so auch wir nicht. Damit wir auch langfristig erfolgreich auf dem Markt der 3D-gedruckten Schuhe agieren können, arbeiten wir konstant an neuen Ideen und innovativen Projekten. Aktuell arbeiten wir an einer „Sommer-Edition“, die wir hoffentlich bald zur Marktreife gebracht haben. Dafür haben wir unterschiedliche Techniken ausprobiert und nutzen für jeden Use Case die am besten passende. Wir arbeiten aber bereits an weiteren Strukturen, die eher für eine Performance (wie z.B. fürs Joggen) geeignet sind, aber auch an Golfschuhen und Sicherheitsschuhen… Unsere Kollektion wird konstant erweitert werden, an Farben und Modellen, damit wir möglichst jeden Geschmack abdecken können. Viele weitere spannende Projekte haben wir geplant, dazu aber mehr, wenn es soweit ist. Die Zukunft der Schuhindustrie wandelt sich schnell. Ich bin überzeugt, dass wir massenproduzierte Sneaker bald nicht mehr kaufen werden und es einen Switch in Richtung personalisierte Schuhe geben wird und damit auch zu einem bewussteren Einkaufsverhalten.

3DN: Hast Du noch abschließende Worte für unsere Leser?

Kein Fuß gleicht dem anderen, selbst euer linker unterscheidet sich enorm von eurem rechten. Wie können also massenproduzierte Schuhe passen? Eigentlich ist dies unmöglich… Es ist enorm wichtig, komfortable und passende Schuhe zu tragen. Wir gehen ein Leben lang auf unseren Füßen. Es sind unsere Stoßdämpfer, die wirklich empfindlich sind, aber wir kümmern uns sehr wenig um sie. Viele quetschen Ihre Füße in zu enge Schuhe oder rutschen in zu großen umher, was aber langfristig den eigenen Füßen schadet. Daher rate ich jeder und jedem, achtet beim Schuhkauf wirklich auf Komfort und einen passenden Schuh für eure Fuß Form! Aktuell haben wir eine Crowdfunding Kampagne auf Inidiegogo Live geschaltet. Wer also den Sneaker zu einem einmaligen Top Preis probieren will, hat nun die Chance dazu. Wir freuen uns auf jeden, der mit uns die Schuhindustrie mittels 3D-Druck auf den Kopf stellen will!

Für mehr Informationen klicken Sie HIER, um auf die Website von Sneakprint zu kommen.

(Bild: Ruan van Jaarsveldt/Sneakprint)

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*Alle Bildnachweise: Ruan van Jaarsveldt für Sneakprint

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