Schweizer Hersteller für 3D-Drucker und Zubehör

Die Schweiz steht seit jeher für Qualität, Präzision und Leistung. Dieser Anspruch macht sich auch in der Industrie bemerkbar und in der dort verwendeten Ausstattung. Mit Bildungseinrichtungen, die über ihre Landesgrenzen hinaus bekannt sind, – etwa die ETH Zürich oder die École Polytechnique de Lausanne – bietet die Schweiz einen Nährboden für zukunftsweisende Entwicklungen und innovativen Fortschritt, um diese Prinzipien weiterzuführen. Nicht selten werden die an diesen Einrichtungen verfolgten Forschungsansätze kommerziell ausgearbeitet und die daraus entstandenen Spin-Offs versuchen, auf dem Markt Fuß zu fassen und sich international zu behaupten. Aus diesem Grund gibt es bedeutende Schweizer Hersteller für 3D-Drucker und Zubehör, die auch in der globalen AM-Landschaft eine Rolle spielen.
Ein Beispiel eines solchen Unternehmens, das sich international einen Namen machen konnte, ist Sintratec. Der Schweizer Hersteller für 3D-Drucker galt seit seiner Gründung als eine der Referenzen für Selektives Laserschmelzen im DACH-Raum und darüber hinaus. Bedauerlicherweise musste Sintratec dieses Jahr Insolvenz anmelden und seine Tätigkeiten einstellen. Zweifelsohne ist damit ein wichtiger Schweizer Hersteller für 3D-Drucker verloren gegangen. Sintratec war aber bei weitem nicht der einzige Schweizer Vertreter, der in der AM-Szene auch international aufzeigen konnten. In der Grafik unten finden Sie einige der wichtigsten derzeitigen Akteure für die Herstellung von Hardware für den 3D-Druck in der Schweiz. Im Folgenden gehen wir näher auf die Besonderheiten der einzelnen Hersteller für 3D-Drucker und Zubehör ein.

Hier können Sie sich die Grafik genauer ansehen oder herunterladen.
Schweizer Hersteller bieten 3D-Drucker für alle Materialien
Die Schweizer Hersteller für 3D-Drucker zeichnen sich durch ihre breit gefächerten Kompetenzen aus. So haben sich einige davon auf Lösungen für den 3D-Metalldruck spezialisiert, andere auf die Verarbeitung von Polymeren oder auf Verbundwerkstoffe. Wieder andere konzentrieren sich auf Leistung im Detail und stellen gar keine kompletten Drucker her, sondern wichtige Bestandteile, die zu schnelleren, präziseren Druckergebnissen auf verschiedenen Systemen beitragen.
Werfen wir zunächst einen Blick auf die additive Fertigung mit Kunststoffen. Das Zürcher Unternehmen NetmatX, gegründet im Jahr 2020, gilt bereits jetzt als Pionier in der Verarbeitung von Flüssigkristallpolymeren. Zwei Jahre nach seiner Gründung brachte NetmatX mit seinem NEX 01 eine Materialextrusionsplattform für die Fertigung von hochpräzisen und schlüsselfertigen Bauteilen auf den Markt. Ziel des Unternehmens ist es, das gesamte Anwendungsspektrum der additiven Fertigung zu bedienen; darunter die Branchen Elektronik, Automobil, Luft-und Raumfahrt und Medizin.

Der Firmensitz von NetmatX befindet sich an der ETH Zürich (Bild: NetmatX)
9T Labs, auch in Zürich angesiedelt, hat ebenfalls große Ambitionen. Der Schweizer Hersteller hat sich auf die Entwicklung von nachhaltigen Hochleistungsanwendungen mit Verbundwerkstoffen spezialisiert. Das junge Unternehmen entwickelt einerseits 3D-Drucker für die Verarbeitung von kohlenstoffaserverstärkten Polymeren, andererseits AM-Materialien. Im Fokus stehen dabei leichte und stabile Teile in großem Maßstab. Den Grundstein für seine Arbeit legte 9T Labs bereits an der ETH Zürich.
Ein weiteres ETH Spin-Off ist a-metal. Wie der Name verrät, hat sich das Startup auf den 3D-Metalldruck spezialisiert, genauer gesagt auf LPBF. A-metal entwickelt kostengünstige und kompakte 3D-Metalldrucker, die auch auf sicheren 3D-Druck abzielen. So sollen der geschlossene Pulverkreislauf mit seinen Materialkartuschen zu einem sicheren Handling beitragen. Eine weitere Referenz für 3D-Metalldruck finden wir mit IRDP in Sankt Gallen. Der IMPACT 4530 LPBF ist auf die Anforderungen der Industrie 5.0 ausgelegt und soll mit Qualität Made in Switzerland überzeugen. IRDP ist Teil der UNITED GRINDING Group, einem international bekannten Hersteller von Schleif-, Erodier-, Laser-, Mess-, und Werkzeugmaschinen. IRDP ergänzt die Leistungen der UNITED GRINDING Group im Service, Vertrieb und Maschinenerstellung um die additive Komponente.
Mit GF Machining Solutions reiht sich ein weiterer Allrounder in die Ränge der Schweizer Hersteller für 3D-Drucker für die Metallverarbeitung ein. GF Machining Solutions führt neben seinen Lösungen für Fräsen, Laser etc. durch Unterstützung von 3D Systems auch einen 3D-Metalldrucker im Sortiment.

GF Solutions bietet ein umfassendes Maschinensortiment, darunter einen 3D-Metalldrucker. (Bild: GF Solutions)
Zukunftssektor Medizin
Die Exentis Group in Stetten lässt sich schwierig einordnen, da das Unternehmen auf vielfältige Anwendungen und Bereiche abzielt und die nötigen Kompetenzen dafür aufweist. Die Exentis 3D Mass Customization Technologie beruht auf dem Siebdruck. Per Kaltdruckverfahren wird Materialpaste durch Siebe so aufgetragen, dass in einigen Minuten Bauteile entstehen. Hauptcharakteristik der Technologie sei laut Exentis die Flexibilität. Sogar Großserienfertigung oder Anwendungen in der Phama-Industrie kann die additive Anlage bewältigen.
Readily3D hingegen hat sich weder auf Metalle, noch auf Kunststoffe oder Verbundwerkstoffe konzentriert, sondern auf den volumetrischen Druck von Biomaterial. Der 3D-Biodrucker des Unternehmens aus Lausanne druckt Zellen und Biomaterialien durch Lichteinwirkung. Das lichtbasierte Bioprinting erlaubt die Herstellung von komplexen Strukturen in Sekundenschnelle.

Readily3D ist ein Schweizer Hersteller für 3D-Biodrucker. (Bild: Readily3D)
Kleine Teile für große Wirkung
Mit Scrona aus Zürich und Swiss3Dc aus Genf haben wir zwei Hersteller von Komponenten für 3D-Drucker. Swiss3Dc ist Teil des Startups Smart3Dconcept, zielt aber darauf ab, Hotends für eine Vielzahl an FFF-3D-Druckern mit Bowden- oder Direktantrieb herzustellen. Die Hotends sollten den Materialfluss und die Leistung verbessern. Scrona hingegen hat sich auf die Entwicklung von Druckköpfen für den elektrostatischen Tintenstrahldruck spezialisiert. Der integrierte MEMS-Chip ist das Herzstück des Druckkopfes, welcher ebenfalls Teil des Scrona LabPrinters ist. Dieser Drucker wird aber nicht von Scrona selbst hergestellt und vertrieben, sondern von Notion Systmes, ein Unternehmen, das sich auf industrielle Tintenstrahldrucksysteme spezialisiert hat.
Wie wir sehen, spezialisieren sich die Schweizer Hersteller für 3D-Drucker und Zubehör tendenziell auf eine Technologie und es gilt, diese in allen Bereichen zu optimieren. Das höchste Ziel scheint die Exzellenz auf einem abgesteckten Gebiet zu sein, welche durch Innovation und Forschung angetrieben wird. Zusammengefasst decken die Schweizer Hersteller das gesamte Kompetenz-Profil der additiven Fertigung ab und bieten lokale 3D-Druck-Lösungen für diverse Anwendungen.

Der Scrona-Druckkopf für elektrostatischen Tintenstrahldruck. (Bild: Scrona)
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