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Schuhe aus dem 3D-Drucker: individuelle Hingucker für alle

Am 25. Januar 2024 von Bianca Z. veröffentlicht

Die additive Fertigung ist eine Technologie, die bei der Herstellung von Schuhen eine Vielzahl von Vorteilen bietet, von denen der wichtigste die Möglichkeit ist, das Endprodukt individuell zu gestalten. Laut einem von Research and Markets im Jahr 2023 veröffentlichten Bericht wird der globale Markt für 3D-gedruckte Schuhe bis 2027 einen Wert von 1,97 Milliarden US-Dollar erreichen. Dieses Wachstum ist vor allem auf Innovationen im Bereich der additiven Fertigung und die steigende Nachfrage nach maßgeschneiderten Schuhen zurückzuführen. Dank 3D-Scanning und 3D-Drucksystemen stellen viele Unternehmen leistungsfähigere Laufschuhe, futuristische High-Fashion-Schuhe oder bequeme und haltbare Sohlen her. Dabei wird nicht immer der gesamte Schuh in 3D gedruckt, sondern oft nur das Obermaterial oder die Sohle. Auf jeden Fall gehen 3D-Druck und Schuhe Hand in Hand, und der Markt hat große Aussichten. Schauen wir uns nun einige Beispiele großer Marken wie Dior, Adidas oder Decathlon an, die sich diese neue Herstellungsmethode bereits zunutze machen.

Adidas und sein 3D-gedruckter Golfschuh

Für Adidas ist der Einsatz von 3D-Druck für seine Schuhe nichts Neues. Ein Beispiel ist der Golfschuh der Marke mit einer 3D-gedruckten Zwischensohle. Mit diesem Modell namens Adidas MC87 4D will Adidas neue Technologie und Vintage-Stil kombinieren. Es handelt sich um ein Unisex-Modell, das in einer Vielzahl von Größen und in einer limitierten Auflage erhältlich ist. Das Design dieser Hochleistungszwischensohle basiert auf jahrelangen Daten von Athleten und garantiert dank der Netzstruktur eine hohe Leistung. Sie wird mit dem 3D Digital Light Synthesis-Verfahren von Carbon hergestellt, ist langlebig und flexibel und passt sich dem Sportler und seinen Bewegungen an.

ATHOS, die 3D-gedruckten Kletterschuhe

Die ATHOS-Kletterschuhe wurden von einer Gruppe von Studenten in Barcelona entwickelt und erfreuen sich an zunehmender Beliebtheit. Diese auch als „Kletterschuhe“ bezeichneten Schuhe müssen eng am Fuß des Sportlers anliegen, um den Halt zu verbessern und ein Aus- und Abrutschen zu verhindern. Dennoch leiden viele Sportler unter Fußdeformitäten, weil sie mehrere Größen zu klein tragen. Deshalb wollte das Team von ATHOS maßgeschneiderte Kletterschuhe entwickeln, die perfekt auf die Bedürfnisse jedes Kletterers abgestimmt sind. Dazu verwenden sie die MultiJet Fusion 3D-Drucktechnologie von HP und das TPU-Material von BASF. Das Verfahren, um die ATHOS-Schuhe herzustellen, ist sehr einfach: scannen Sie einfach Ihre Füße mit 3 Fotos, passen Sie die Schuhe nach Ihrem Geschmack an, und sobald Sie sie zu Hause haben, können Sie mit dem Klettern beginnen!

Bild: Athos

ECCO druckt individuelle Einlagesohlen und Schuhformen

ECCO ist ein dänischer Schuhhersteller mit langjähriger Erfahrung in diesem Sektor. Im Jahr 2018 startete das Unternehmen seinen Quant-U-Service für die individuelle Gestaltung von Schuhen mittels 3D-Druck. Dank eines 3D-Scanverfahrens der Füße ist es möglich, die jeweils erforderliche orthopädische Passform zu bestimmen. So kann das Unternehmen 3D-gedruckte Zwischensohlen herstellen, die an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst sind. Dieser 3D-gedruckte Schuh besteht aus Silikon, das die perfekte Kombination an Dämpfung, Formstabilität und Leistung bietet. Nach Angaben des Herstellers ermöglicht die additive Fertigung dieser Sohlen eine inhärente Kontrolle der Umwelt. Außerdem sind die Einlegesohlen leicht austauschbar und maschinenwaschbar. ECCO nutzt den 3D-Druck aber auch für die Herstellung von Formen für neue Schuhe. Dabei setzt das Unternehmen auf 3D-Drucker der Serie Origine One von Stratasys. Die 3D-gedruckten Formen nutzt ECCO für neue Musterschuhe und im weiteren Schritt für neue Modelle. Die additive Fertigung erlaubt dem Unternehmen, die Produktionsschritte und Abfall zu minimieren.

Bild: Stratasys

Wiivv setzt auf maßgeschneiderte Schuhe

FitMyFoot, ursprünglich Wiiv Custom Fit Sandals genannt, entstand aus einer Kickstarter-Aktion, bei der im Jahr 2020 566.401 Dollar gesammelt wurden. Wie der Name schon sagt, nutzt das Unternehmen eine App sowie den 3D-Druck, um Sandalen und Einlegesohlen herzustellen, die perfekt an die Füße angepasst sind. Alles, was die Nutzer tun müssen, ist, ihren Fuß auf ein Stück weißes Papier zu stellen und es scannen. Innerhalb weniger Minuten erhält man eine detaillierte Analyse seiner Füße, insbesondere der Höhe und Art des Fußgewölbes, der Fußbreite und -länge. FitMyFoot druckt dann je nach Bedarf entweder eine Einlegesohle oder eine Sandale und hilft so bei Erkrankungen wie Plantarfasziitis, hohen Fußgewölben und Plattfüßen. Das Unternehmen verwendet Multi Jet Fusion und Schaumstoff, um Produkte zu schaffen, die noch komfortabler sind.

Hilos: die nachhaltigen 3d-gedruckten Schuhe

Das in Portland ansässige Startup Hilos wurde 2019 gegründet und verändert derzeit die Art und Weise, wie Schuhe hergestellt werden, indem es Technologie und Handarbeit kombiniert. Hilios ist ein Unternehmen, das Nachhaltigkeit durch 3D-Druck fördert und vorantreibt. Ein klares Beispiel dafür ist, dass dieses Unternehmen nur die Schuhe herstellt, die Kunden kaufen, um eine Überproduktion zu vermeiden. Das heißt, die Schuhe werden produziert, sobald eine Bestellung eingeht. Darüber hinaus fördert das Unternehmen die Kreislaufwirtschaft, damit kein Abfall entsteht. Ihre Schuhe sind vollständig recycelbar, und aus diesem Grund bitten sie darum, dass man sie nach dem Wegwerfen an das Unternehmen zurückgibt, damit sie wiederverwendet werden können. Erwähnenswert ist auch, dass das Unternehmen dank der 3D-Drucktechnologie in der Lage ist, Prototypen schnell zu erstellen und neue Schuhkollektionen in weniger als 90 Tagen auf den Markt zu bringen.

Aus einem einzigen Material gedruckter Schuh: Parametriks Print 001

Parametriks Print 001 Schuhe nutzen Design und Materialwissenschaft geschickt, um einen Schuh zu kreieren, der bequem, anders und einfach zu produzieren ist. Diese Schuhe werden im 3D-Druckverfahren hergestellt, wobei das Design mit Hilfe von parametrischen Algorithmen entwickelt wurde. Für die Entwicklung der Parametriks Print 001 Schuhe hat Nathan Smith nach eigenen Angaben Grasshopper verwendet, ein Plug-in, das in der 3D-Modellierungssoftware Rhinoceros enthalten ist. Grasshopper bietet dem Benutzer die Möglichkeit, die Geometrie von Entwürfen durch einfaches Ändern von Parameterwerten zu verändern. So kann nach Erhalt der Fußmaße ein persönlicher Schuh nach diesen Maßen entwickelt werden.

Komplexe Strukturen aus dem 3D-Drucker bietet auch dieser Schuh

Pleko, ein Schuh aus Kohlefaser für den Laufsport

Der Pleko ist ein Schuh, der aus vielen 3D-gedruckten Komponenten besteht und das Ergebnis der Arbeit des italienischen Mittelstreckenläufers Miro Buroni und des Unternehmens Diadora ist. Zu den 3D-gedruckten Teilen gehören die Einlegesohle, die Außensohle, die Noppen und die Rippen. Diese Elemente wurden aus Verbundwerkstoffen, genauer gesagt aus Kohlefaser, mithilfe des Pulversinterverfahrens hergestellt und ermöglichten es, einen flexiblen, verschleißfesten und vor allem individuell anpassbaren Schuh zu fertigen. Mithilfe von 3D-Scans und einer Software, die die Bewegungen während eines Rennens simuliert, können die Teams, die den Schuh entwickelt haben, den Sportlern eine dauerhafte und bequeme Lösung anbieten.

Mit diesen Schuhen gewinnt man garantiert jedes Rennen

Ein 3D-gedruckter Schuh für den Tanzsport

Der Wettbewerb der Purmundus Challenge 2021 wurde von Act’ble gewonnen, einem jungen Unternehmen, das mit Spitzensportlern zusammengearbeitet hat, um einen neuen Schuh zu entwickeln. Der Schuh ist für das klassische Ballett und den zeitgenössischen Tanz bestimmt und trägt den Namen „New Pointe Shoe Sole“. Der Schuh soll fünfmal länger halten als herkömmliche Spitzenschuhe und wurde entwickelt, um die körperlichen Schmerzen, die Tänzerinnen und Tänzer bei Ballettaufführungen erleiden, deutlich zu reduzieren. Um den Schuh herzustellen, druckte das Team die Sohle in 3D, machte aber keine Angaben dazu, welches Verfahren sie verwendeten oder aus welchen Materialien der Schuh besteht.

Dank Act’ble müssen Tänzerinnen und Tänzer bald nicht mehr an Fußschmerzen leiden

Zellerfeld

Zellerfeld ist ein 2020 in Brooklyn, NYC, gegründetes Technologieunternehmen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Schuhe vollständig mit dem 3D-Druck herzustellen. Mit ihrem automatisierten Produktionsprozess beabsichtigen sie die Schuhproduktion in eine ethisch vertretbarere Richtung zu bewegen, ganz ohne die Verwendung von Fabriken. Der Heel Your Sole Schuh ist eines der ausgefallenen Schuhmodelle von Zellerfeld. Auf dem Rücken des blauen Schuhs ist ein dreidimensionales Gesicht abgebildet, was das blaue Modell zu einem echten Hingucker macht. Das Besondere an dem 3D-gedruckten Schuh ist die Möglichkeit der vollständigen individuellen Anpassung an den Fuß des jeweiligen Kunden mit Hilfe eines Scans vom eigenen Handy. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Schuh in einer herkömmlichen Größe zu bestellen. Er besteht aus einer verschmolzenen 3D-Gitterkonstruktion, welche ganz ohne Nähte oder Kleber hergestellt wird und einen hohen Tragekomfort gewährleistet. Der Heal Your Sole ist außerdem atmungsaktiv, waschmaschinenfest und geruchsresistent. Darüber hinaus lässt sich der getragene alte Schuh zurückgeben, woraufhin er vollständig recycelt wird und dem Kunden ein neues Paar zugesendet wird. Der 3D-Druck in der Produktion des Heel Your Sole bietet außerdem den Vorteil, dass nur das Material verbraucht wird, was tatsächlich für den jeweiligen Druck benötigt wird, wodurch keine Materialabfälle anfallen.

Bild: Zellerfeld

Der Dior Carlo Oxford

Bei der Dior Men Herbst-Winter 2023-2024 Show enthüllte die Marke den Dior Carlo Oxford Schuh, dessen Design auf 3D-Druck beruht. Die Schuhe mit einem 3D-gedruckten Obermaterial und einer Sohle aus ultraleichtem, schwarzem Cosmo-Gummi bieten hohen Tragekomfort. Der 3D-Druck sorgt für eine einzigartige Ästhetik und macht die Schuhe leicht, angenehm zu tragen und recycelbar, wodurch ihre Langlebigkeit hervorgehoben wird. Nach dem Entfernen der Lasche, der Untersohle und der Schnürsenkel können 80 % des Materials wiederverwendet werden. Bei der Herstellung dieser Schuhe wird ein Polymerpulver verwendet, das von HP für seine MJF 3D-Drucker entwickelt wurde. Der Druckprozess wird in nur 12 Stunden durchgeführt, was zur Exklusivität dieser Kollektion in limitierter Auflage beiträgt.

Bild: Dior

Puma & Porsche Design 3D MTRX-Sneaker

Puma und Porsche Design haben sich zusammengetan, um einen einzigartigen Sneaker zu kreieren, den 3D MTRX. Wie der Name schon verrät, weist der Turnschuh Elemente aus dem 3D-Drucker auf. Konkret handelt es sich dabei um die Zwischensohle, die aus elastischen Harzen besteht. Optisch erinnert die Sohle mit ihrer Gitterstruktur an aneinandergereihte Würfel und das Aussehen wurde vom Porsche Design-Logo, dem Würfel, inspiriert. Diese spezielle Form wäre in einem anderen Herstellungsprozess nicht möglich gewesen und konnte nur durch 3D-Druck umgesetzt werden, wenngleich das eingesetzte Druckverfahren nicht bekannt ist. Puma und Porsche Design bewerben den 3D MTRX-Sneaker mit seiner Haltbarkeit, seinem Komfort und seiner Leichtigkeit. Das Obermaterial des Schuhs besteht aus Karbonfasern und Lederdetails.

Bild: Porsche Design

Decathlons 3D-gedruckter Sportschuh

In Zusammenarbeit mit HP und der Lonati-Gruppe hat Decathlon einen Sportschuh mithilfe des 3D-Drucks entwickelt. Unter Verwendung des HP Jet Fusion 5200 3D-Druckers wurde der Schuh mit einer Zwischensohle und einer Außensohle ausgestattet, die aus dem Material Ultrasint TPU01, einem von BASF entwickelten vielseitigen thermoplastischen Polyurethanpulver, hergestellt wurden. Diese Initiative unterstreicht die Vorteile des 3D-Drucks in Bezug auf Personalisierung, Design und Komfort. Neben diesen Vorteilen wurde der 3D-Druck auch wegen seiner positiven Auswirkungen auf die Umwelt bevorzugt. Dank der klebstofffreien Montage kann der Schuh im Falle einer Beschädigung leicht repariert werden. Schließlich trägt die Verwendung eines einzigen Materials für die Sohlen dazu bei, die Recyclingfähigkeit des Schuhs insgesamt zu erhöhen.

Bild: HP

ASICS

ASICS hat im vergangenen Sommer seine neuen ACTIBREEZE™ HYBRID SANDALS vorgestellt. Sie sind in Koralle und Schwarz erhältlich und kosten 80 Dollar. Für diese verbesserte Version des Vorgängermodells hat die Marke auf 3D-Druck gesetzt und mit dem chinesischen Unternehmen LuxCreo zusammengearbeitet. Die Eigenschaften dieser Sandalen sind gut für die Sohlen der Trägerin. Sie haben eine Netzstruktur, die für mehr Komfort und Atmungsaktivität sorgt. Darüber hinaus wurde das Design der Sandale sorgfältig überarbeitet, um dem Träger zusätzliche Vorteile zu bieten. Das herausragendste Beispiel ist die Verbesserung der Regeneration und der Vorbereitung auf die nächste Sporteinheit des Trägers. Doch damit nicht genug: Die Marke hat an alles gedacht, und diese Qualität der Flip-Flops passt perfekt zu den Werten der Marke: ASICS steht für A nima S ana In C orpore S ano, was so viel bedeutet wie „Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper“.

Bild: LuxCreo

Koobz

Koobz ist ein kleines Unternehmen mit Hauptsitz in Ventura, Kalifornien, das sich auf die Herstellung von Schuhen mit Hilfe der additiven Fertigung spezialisiert hat. Seit letztem Jahr kann man das Schuhmodell mit dem Namen 16kW auf ihrer Online-Plattform erwerben. Er entstand in Zusammenarbeit mit dem Designer Fabrizio De Lucia vom Affinity Space Design Studio. Entwickelt wurde der Schuh demnach in Italien, gedruckt wird er jedoch in den USA. Bei dem Schuh handelt es sich um einen 3D-gedruckten waschbaren Unisex-Sneaker. Der 16kW zeichnet sich insbesondere durch seinen besonderen Tragekomfort aus, was durch das dehnbare weiche Material gewährleistet wird. Folglich lassen sich die 16kW stundenlang tragen, ohne unbequem zu werden, egal ob zum Laufen oder Tanzen, und ob drinnen oder draußen. Die Elastizität der Schuhe wird nicht zuletzt durch das recyclebare thermoplastische Material Polyurethan bewirkt, aus welchem die Sneaker gefertigt wurden. So bleibt zu jeder Zeit genug Platz für die Zehen und das Material passt sich den Bewegungen an. Seine außergewöhnliche Optik verdankt das Modell außerdem den wirbelnden Linien rund um den Schuh herum, welche einen Kontrast zu der knalligen Farbe des Schuhs bieten.

Bild: Koobz

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