Sakuu kündigt Start seiner 3D-Druck-Plattform für Festkörperbatterien an
Nachdem Musashi Seimitsu Industry und das amerikanische Unternehmen Sakuu bereits vor zwei Jahren angekündigt haben, 3D-gedruckte Festkörperbatterien, vermutlich auf Keramikbasis, entwickeln zu wollen, gibt uns nun die ersten Fortschritte. Die besagten additiv gefertigten Feststoffbatterien, welche reduzierte Kosten, ein verringertes Gewicht und eine kleinere Größe und zugleich eine verbesserte Leistung, Reichweite und Haltbarkeit haben sollen, werden voraussichtlich Ende 2021 auf dem Markt eingeführt. Ermöglicht wird das Ganze durch eine 3D-Druck-Plattform. Diese Drucklösung von Sakuu basiert auf einem Multi-Material- und Multi-Prozess-Verfahren.
Das Besondere an diesen Feststoffbatterien ist, dass in diesem Batterietyp kein flüssiger Elektrolyt, sondern ein Fester integriert ist. Dieser Feststoff kann ein Sulfid, ein Oxid oder ein Polymer sein. Dies würde die Energiedichte, aber auch die Sicherheit der Batterie erhöhen. Diese Feststoffbatterien eignen sich unter anderem für Elektroautos. Die Innovation von den Partnern kommt deshalb gerade rechtzeitig: Laut einer Studie von Deloitte über die Elektromobilität in Deutschland wird der Anteil von Elektroautos innerhalb der diversen alternativen Antriebsarten (ohne Verbrennungsmotor) kontinuierlich steigen und 2027 erstmals die Grenze von 500.000 Stück überschreiten.
Sakuu druckt leichtere Festkörperbatterien in 3D
Die von Sakuu entwickelte Lösung für die additive Fertigung würde einen Prozess des Schmelzens im Pulverbett und des Materialstrahls kombinieren, der in der Lage ist, mehrere Materialien zu verwenden – wir denken hierbei z. B. an Keramik und Metall. Der 3D-Druck ermöglicht die Produktion von Festkörperbatterien, die 50 % kleiner und 30 % leichter sind als diejenigen, die herkömmlich hergestellt werden. Robert Bagheri, Gründer und CEO von Sakuu, erklärt: „Die Herstellung von Festkörperbatterien ist sowohl schwierig als auch teuer. Indem wir die Flexibilität und die effizienzsteigernden Fähigkeiten unseres einzigartigen und skalierbaren 3D-Druckverfahrens nutzen, ermöglichen wir es Batterieherstellern und Elektrofahrzeugunternehmen, diese grundlegenden Probleme zu überwinden.“ Traditionell werden Feststoffbatterien aus dicken Keramikschichten hergestellt, was den Materialeinsatz und die Gesamtkosten deutlich erhöht, und zugleich die Möglichkeiten für eine Großserienproduktion einschränkt. Der Einsatz der additiven Fertigung könnte das ändern.
Sakuu sei in der Lage, dünne Schichten aus Keramik und Metall gleichzeitig abzuscheiden, um komplexere Geometrien zu erhalten. Dies soll die Menge der benötigten Materialien reduzieren und eine Wiederverwendung des ungeschmolzenen Pulvers teilweise ermöglichen, wodurch der ökologische Fußabdruck der Produktion verringert wird. Das Unternehmen will vorerst den Markt für zwei-, drei- und vierrädrige Elektrofahrzeuge in Angriff nehmen.
Robert Bagheri fasst zusammen: „Insbesondere für die E-Mobility-Märkte glauben wir, dass dies ein Meilenstein ist, der die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen beim Verbraucher verändern könnte. Darüber hinaus profitieren diese Anwender durch den Einsatz der Technologie auch von den umfassenderen Möglichkeiten, die unsere Plattform für additive Fertigung bietet, nämlich die Möglichkeit, von einer bedarfsgerechten und lokalisierten Produktion zu profitieren, was zu effizienteren Fertigungsabläufen und kürzeren Lieferketten beitragen kann.“ Bis zum offiziellen Start der Plattform können Sie die Webseite von Sakuu für mehr Informationen konsultieren.
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*Titelbildnachweis : Opportunités-Technos