SAHIF baut erdbebensichere, 3D-gedruckte Häuser in Südafrika
Erdbeben gehören zu den beängstigendsten Naturphänomenen der Welt. Die meisten sind zwar nur leicht spürbar, aber besonders flache oder starke Beben können unglaubliche Verwüstungen anrichten. Das Erdbeben in der Türkei und in Syrien Anfang dieses Jahres machte das besonders deutlich. Schätzungen zufolge forderte es allein in der Türkei 50 783 Tote, 297 Vermisste und 107 204 Verletzte. Ein weiteres Erdbeben, diesmal in Johannesburg, Südafrika, hat zu einem interessanten Vorhaben geführt. Am 11. Juni 2023 hat der South African Housing & Infrastructure Fund (SAHIF) bekannt gegeben, 3D-gedruckte Häuser aus Beton zu errichten, die zudem erdbebensicher sind.
Seit einiger Zeit sieht sich Südafrika mit einer Wohnungskrise konfrontiert. Steigende Baukosten, schleppende Freigabe von Wohnraum und andere Faktoren haben dazu geführt, dass etwa 12 Millionen Menschen dort dringend eine Unterkunft benötigen. In anderen Ländern wurde der 3D-Druck im Baugewerbe bereits häufig eingesetzt, um schneller und kostengünstiger nachhaltigen Wohnraum oder öffentliche Gebäude zu schaffen, so zum Beispiel ein Schulgebäude in der Ukraine, das mit additiver Fertigung gebaut wurde. Das Projekt in Südafrika ist ein weiteres Beispiel für 3D-gedruckte Häuser, mit dem zusätzlichen Vorteil, dass die Häuser erdbebensicher sind, um sich vor zukünftigen Naturkatastrophen zu schützen. So sollen widerstandsfähige, nachhaltige Bauten entstehen, die zudem qualitativ hochwertiges Wohnen ermöglichen.
3D-Gebäudebau an der Universität von Südafrika. (Bild: CyBe)
Erdbebensichere, 3D-gedruckte Häuser im Aufstreben
Das Projekt ist das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen dem SAHIF und dem niederländischen Bautechnologieunternehmen CyBe construction. CyBe ist bekannt für seine erdbebensicheren und hurrikansicheren 3D-Druck-Gebäudelösungen. CyBe behauptet, dass der Schlüssel zu seinen erdbebensicheren 3D-gedruckten Häusern in der Flexibilität des 3D-Drucks von Beton liegt, der den Bau von individuellen Strukturen ermöglicht. Darunter auch solche, die sich ideal zur Erdbeben-Sicherheit eignen. Außerdem verweist das Unternehmen auf seinen eigenen CyBe-Mörtel, einen erdbebensicheren Beton, der speziell für den 3D-Druck entwickelt wurde. In diesem sind hochfeste Zuschlagstoffe und Fasern kombiniert, um dank seiner Haltbarkeit und Flexibilität seismischen Kräften standzuhalten.
Rali Mampeule, CEO von SAHIF, kommt zu folgendem Schluss: „Die Nachfrage nach erschwinglichem Qualitätswohnraum in Südafrika übersteigt das Angebot bei weitem. Wir können diese Herausforderung besser bewältigen, indem wir die Kosten für Material und [Arbeit] senken, den Bauprozess beschleunigen und die Qualität der fertigen Häuser verbessern. 3D-Häuser sind nicht nur erschwinglicher und zeitsparender zu bauen, sondern wir wissen auch, dass sie haltbar genug sind, um den seismischen Kräften standzuhalten, die uns alle diese Woche überrascht haben.“ Weitere Informationen über diese erdbebensicheren, 3D-gedruckten Häuser finden Sie auf der Website von CyBe HIER.
Ein 3D-gedrucktes Haus in Bauarbeit. (Bild: CyBe)
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*Titelbildnachweis: Schäden eines der schlimmsten Erdbeben in Südafrika (Bild: Fagan Architects)
