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Rocket Lab schießt Rakete mit 3D gedrucktem Motor ins All

Am 29. Mai 2017 von Raphael S. veröffentlicht
Rocket Lab

Vor etwas mehr als zwei Jahre hat das Kalifornische Startup Rocket Lab die erste Frucht seines Raumfahrtprogramms vorgestellt: Eine batteriebetriebene Rakete mit 3D gedrucktem Rutherford Motor. In den nächsten beiden Wochen ist es soweit und der erste Testflug wird durchgeführt, das Unternehmen plant den Start bis spätestens 3. Juni, das hängt ganz vom Wetter ab und wenn keine kurzfristigen technische Probleme auftreten. Das Spektakel wird auf einer kleinen Halbinsel an der Ostküste Neuseelands stattfinden, die Bewohner haben jeden Grund aufgeregt zu sein, denn das ist der erste Versuch für das Land, welches selbst kein Raumfahrtprogramm hat.

Rocket Lab ist ein privates Luftfahrtunternehmen und wurde von vielen High-Tech Firmen wie Lockheed Martin unterstützt. Mit dem kommenden Start wäre das nicht nur ein Erfolg für Neuseeland und das Startup selbst, sonder auch für den 3D-Druck, denn der Motor der Rakete ist fast komplett additiv gefertigt. Die Ingenieure verlassen sich aus gutem Grund auf diese Technologie, denn dadurch sparen sie nicht nur Zeit sondern auch Gewicht, was in der Luft- und Raumfahrtindustrie von substanzieller Bedeutung ist.

Rocket Lab

Der Test wird auf einer kleinen Halbinsel im Osten von Neuseeland stattfinden

„Wenn wir es mit dem ersten Flug in den Orbit schaffen, dann haben wir etwas gemacht, was die meisten Länder nicht geschafft haben,“ erklärt Peter Beck, der Gründer von Rocket Lab. „Die Rakete wird in den nächsten eineinhalb Wochen betriebsbereit sein. Wenn wir einen positiven Wetterbericht am Tag davor erhalten, dann bereiten wir uns vor zu starten.“

Aufgrund des enormen Zeitersparnis ist das Programm sehr attraktiv für Unternehmen, die Satelliten und wenig Nutzlast von bis zu 100kg in den Orbit schießen möchten, denn der Motor kann in nur drei Tagen vollständig gedruckt werden. Erstaunlich an diesem Vehikel ist auch der Elektroantrieb: Die Batterien können eine Leistung von einem Megawatt erzeugen, was genügen würde, um einen gesamten Stadtteil mit Energie zu versorgen. Verglichen mit traditionellen Gasbetriebenen Motoren ist der Rutherford Motor von Rocket Lab ca. 50% effizienter.

Rocket Lab

Der Rutheford Motor von Rocket Lab – fast komplett 3D gedruckt

In den nächsten eineinhalb Wochen kann es jederzeit soweit sein für die Electron-Rakete. Sie trägt den entsprechenden Namen „It’s a Test“, ist 17m hoch und 1,2m breit, vollgeladen kommt sie auf ein Gesamtgewicht von 10,5 Tonnen. Der Start wird in zwei Stufen ausgeführt, zunächst sorgen neun Rutherford Motoren für ca. 16 Tonnen Schubkraft, in der nächsten Phase wird ein für das Vakuum optimierter Elektromotor für den weiteren Flug ins All sorgen.

Rocket Lab

Wenn alles gut läuft und keiner der ca. 20.000 Sensoren Alarm schlägt und das Wetter passt, dann wird die Rakete zwischen 13 und 17 Uhr Ortszeit bzw. (3:00 und 7:00 MESZ) an einem Tag vom 24. Mai bis 2. Juni starten.

UPDATE: Die Rakete Electron ist am 25. Mai gestartet! Obwohl der geplante Orbit nicht erreicht wurde, ist das Team vollends zufrieden. Für dieses Jahr stehen noch zwei weitere Starts an, die dann die richtige Höhe erreichen sollen und mehr Nutzlast transportieren.

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Quellen: Digital Journal, NZHerald, NASA

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