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3Dnatives Labor: Der Robo C2 im Test

Am 30. November 2017 von Moritz M. veröffentlicht
Robo C2

Im Vergleich zu anderen 3D-Druckerherstellern, ist der kalifornische Hersteller ROBO 3D in Europa wenig bekannt, obwohl er bereits erste Erfolge bei der Kickstarterkampagne seines 3D-Druckers Robo C1 verzeichnen konnte. Ende des Jahres 2016 startete das Unternehmen erneut eine Crowdfunding-Kampagne, um die Entwicklung der neuesten Modelle Robo C2 und Robo R2 vorantreiben zu können. Anstelle der geplanten 100.000 Dollar, konnte das Unternehmen ROBO 3D die hübsche Summe von 382.027 Dollar einsammeln

Das 3Dnatives Labor beschäftigt sich heute mit dem Einstiegsmodell Robo C2, einem Plug & Play 3D-Drucker zum Preis von 959 €. Der 3D-Drucker wurde im Vergleich zu den alten Modellen des Herstellers komplett überarbeitet und zeigt einen schlichten und kompakten Look mit einer in Weiß gehaltenen Abdeckung und einem Farbdisplay mit 3,5 Zoll und Touchscreen. Der Robo C2 weist ein Druckvolumen von 127 x 127 x 152,4 mm sowie eine Mindestschichthöhe von 20 μm auf. Die maximale Druckgeschwindigkeit beträgt 16 mm³ /s und er weist zudem eine Genauigkeit auf der XY-Achse von 12,5μm  und auf  der Z-Achse von 5 μm auf.

Bei einem Preis von unter 1000 €  stellen wir uns die Frage, welche Leistungen bei dem Robo C2 zu erwarten sind. Geht der günstige Preis auf Kosten der Qualität? Für wen ist dieses Modell geeignet? Diese und weitere Fragen werden wir im Folgenden für Sie beantworten.

Robo C2

1.) Das Auspacken des Robo C2

Die Verpackung des Robo C2 besteht aus zwei Styroporblöcken, die durch einen Gurt miteinander verbunden sind, ein System, das auch bei Ultimaker zu finden ist. So kann der Drucker einfach und ohne Hilfe aus dem Karton gehoben werden. Einfach, aber effektiv! Wie in der Einleitung erwähnt, ist der Robo C2 mit seinen Maßen von 331 x 305 x 464 mm und einem Gewicht von weniger als 10 kg relativ kompakt und gehört damit in eine Kategorie mit einem UP Mini 2, einem MakerBot Mini + oder einem Ultimaker 2 Go.

Beim Zubehör gibt es keine allzu großen Überraschungen, auch wenn es sich in diesem Falle auf das Wesentliche beschränkt: Zwei Spulenhalter in unterschiedlichen Größen, ein USB-Stick, eine Spule mit 750g PLA, Schmiermittel für die Achsen, zwei Imbusschlüssel und ein Seitenschneider für die Nachbearbeitung. In diesem Falle wäre beispielsweise noch ein Sapchtel nicht schlecht gewesen, um das gedruckte Objekt vom Druckbett zu entfernen.

Ganz praktisch ist bei diesem Drucker, dass man beim Robo C2 unter der Druckplatte, aber auch unter der Abdeckung des Extruders auf die Elektronik zugreifen kann, wobei Letzteres vor allem bei einer verstopften Düse hilfreich sein kann.

2.) Die Installation des 3D-Druckers Robo C2

Nach dem Auspacken (vergessen Sie nicht, die Befestigungselemente an den Achsen zu entfernen, die den Drucker beim Transport schützen sollten), schließen Sie den Stecker an das Stromnetz an, befestigen Sie den Spulenhalter an der Rückseite und platzieren Sie die Druckplatte mithilfe der vier Magneten im Inneren des Robo C2. Die Druckplatte kann nicht beheizt werden und es ist nur der Druck mit PLA und anderen Verbundstoffen möglich.

Nun starten Sie den Robo C2 über die AN / AUS-Taste auf der Rückseite. Es sind verschiedene Vorgänge erforderlich, bevor ein erster Druck gestartet werden kann. Diese sind unten detailliert aufgeführt und starten direkt vom Steuerbildschirm aus. Die Benutzeroberfläche ist auch in Englisch verfügbar.

Robo C2

Der erste Schritt besteht darin, den Robo C2 mit dem WiFi zu verbinden, es sei denn, Sie möchten den mitgelieferten USB-Schlüssel zum Übertragen Ihrer 3D-Dateien verwenden. Im zweiten Schritt ist die halbautomatische Kalibierung der Z-Achse. Wie üblich müssen Sie eine Karte zwischen die Düse und die Plattform führen, um den korrekten Abstand zu ermitteln. Eine umfassendere Kalibrierungsoption, die mehrere Punkte auf der Platine abdeckt, ist ebenfalls beim Robo C2 verfügbar.

Schließlich müssen Sie das Filament laden. Der Bildschirm führt Sie hier vollständig durch diese Operation, sodass dies kein Problem darstellen sollte. Der Robo C2 verfügt über einen Filamentsensor, der einem mitteilt, wenn das Filament zu Ende ist.

Robo C2

3.) Die Software Cura for Robo

Der Robo C2 verwendet Druckdateien mit .gcode-Format, und obwohl er mit vielen Softwarelösungen kompatibel wäre, empfiehlt der Hersteller die Verwendung Cura for Robo für Windows und Cura Classic für den Mac zu verwenden (die notwendigen Parameter erfahren Sie hier). Seit Cura können Sie Ihre 3D-Dateien und Parameter importieren und festlegen, bevor Sie sie über einen USB-Stick an den Drucker senden. Beachten Sie, dass der Robo C2-Drucker mehrere 3D-Modelle speichern kann, eine gute Idee, wenn Sie häufig das gleiche Objekt drucken möchten!

Ein weiteres Merkmal des Robo C2 ist die App Robo, mit derne Hilfe sich auch der Druck vom iPhone oder dem iPad mithilfe des WFI starten lässt. Allerdings ist diese App bislang nicht für Android verfügbar. Außerdem kann man mithilfe der App auch den Druckvorgang überwachen, auch wenn man nicht Zuhause ist. (Das Modell R2 hat eine Kamera integriert, sodass Sie live beim Druck dabei sein können).

4.) Die ersten Drucke

Nachfolgend finden Sie eine Reihe von Drucken, die mit dem Robo C2 erstellt wurden. Das Drucken von Torture Tests ohne spezielle Einstellungen klappte ohne große Probleme. Für die Drucke verwendeten wir blaues PLA sowie klassisches rotes PLA. Abgesehen von einigen leichten Fällen von Oozing, d.h. Austreten von Filament während der Bewegung des Druckkopfes, sowie von Wrapping. Bessere Ergebnisse könnten noch erzielt werden, in dem man mit Cura etwas herumspielt und die Maschine regelmäßig rekalibiert wird. Bei unserem Test haben wir zudem festgestellt, dass sich die Maschine dank ihres relativ geringen Volumens problemlos in einem Büro oder einem Wohnzimmer unterbringen lässt.

Robo C2

Elefant von LeFabShop mit 200 Mikrometern ohne Support

Robo C2

The White House von MakerBot mit 150 Mikrometern ohne Support

Robo C2

Torture Test von Makerbot mit 200 Mikrometern ohne Support

Robo C2

SPIRAL Vase von YSoft_be3D mit 150 Mikrometern ohne Support

Robo C2

Bust of Sappho von LukeChilson mit 150 Mikrometern mit Support

Weitere 3D-Drucker Tests finden Sie in unserem 3Dnatives Labor!

Fazit

  • Lieferumfang 9/10
  • Software 8/10
  • Druckqualität 8/10
  • Benutzerfreundlichkeit 9.5/10
8.6 / 10

Positive Punkte:
– Preis
– Funktionen
– Erste Schritte

Negative Punkte
– Druckvolumen
– Keine beheizte Plattform

Mit einere einfachen Handhabung und einem erschwinglichen Preis hat der Robo C2 alles, um Anfänger für den 3D-Druck zu begeistern, oder Benutzer qnwusprechen, die einen 3d-Drucker suchen, der einafch zu starten und zu warten ist. Der Farbdisplay mit Touchscreen, das übersichtliche Menü, die schnelle Kalibrierung, sowie die WiFi-Verbindung und die mobile App sind alle im Robo C2 zu finden und ist damit mit auf dem aktuellsten Stand, was die Konkurrenten derzeit auch zu bieten haben. Und dies alles für weniger als 1000 €. Wir können hier das begrenzte Produktionsvolumen oder das Fehlen einer beheizten Platte bedauern. Diese Features bietet ROBO 3D mit dem Robo R2, einer verbesserten Version des Robo C2

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei dem Robo C2 um einen echten Plug & Play 3D-Drucker handelt, der ein Minimum an notwendigen Einstellungen und die neuesten Marktstandards bietet.

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