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Revo Foods bringt 3D-Lebensmitteldruck auf Industrie-Niveau

Am 23. Januar 2024 von Astrid Z. veröffentlicht
Revo Foods Industrie Lebensmitteldruck

Sushi, Fischgerichte und Meeresfrüchte erfreuen sich auf unseren Tellern anhaltender Beliebtheit – auch in Gegenden, die keinen unmittelbaren Zugang zum Meer haben und diese Waren importieren. Die regional unabhängige Nachfrage hat in unseren Ozeanen bedeutende Spuren hinterlassen. Rund 90 % der Fischarten im Meer sind der Ausbeutungsgrenze bedrohlich nahe und 30 % sind bereits überfischt. Der 400 Milliarden Dollar schwere Fischmarkt reagiert auf diese Zahlen unbeeindruckt und so wird die Befriedigung der Konsumenten zum Leid des Fischbestandes fortgesetzt. Um einen Gegentrend zu den Praktiken im Fischmarkt zu bewirken, setzt das österreichische Food-Tech Startup Revo Foods auf Technologie. Das 2021 gegründete Unternehmen stellt Fisch-Alternativen auf pflanzlicher Basis per 3D-Druck her und reagiert so auf die Überfischung und Ausbeutung der Fischarten. Im September 2023 brachte Revo Foods sein erstes kommerziell erhältliches Produkt in die Supermärkte. Das 3D-gedruckte, auf Mycoproteinen basierte „The Filet – Inspired by Salmon“ war laut eigenen Angaben innerhalb von 48 Stunden ausverkauft. Nun reagiert Revo Foods auf das große Interesse und kündigt den nächsten großen Schritt des Unternehmens an: Produktion auf Industrie-Niveau.

Vom Lachsfilet zu 3D-gedruckten Fisch-Alternativen im Industrie-Maßstab

Um die Produktion auf das nächste Level zu heben, hat Revo Foods eine Produktionsmethode erschaffen, die den 3D-Lebensmitteldruck im industriellen Maßstab ermöglicht. Bei der 3D-Druck-Anlage Revo Foods Fabricator X2 handelt es sich um einen modernen Druckprozess, der erstmals weltweit die Produktion von 3D-gedruckten, pflanzlichen Fisch-Alternativen auf Industrie-Niveau erlaubt. Der Drucker verfügt über ein hochpräzises Extrusionssystem mit mehreren Düsen. Dieses Multi-Nozzle-System sorgt für einen kontinuierlichen Druck und ermöglicht die Kombination von verschiedenen Stoffen. Das 3D-Druckverfahren erlaubt es auf diese Weise, beliebige Formen und Zusammensetzungen zu schaffen. In diesem Sinne können individualisierte Lebensmittel gedruckt werden und neue Produktkategorien erschlossen werden. Verschiedene Produkte können so in einer Anlage gefertigt werden, ohne große Veränderungen an der Hardware selbst vorzunehmen.

Mit dem 3D-Drucksystem Revo FFX2 soll der nächste Hochskalierungsschritt erfolgen.

Das Auge isst bekanntlich mit, doch das Revo Foods-Druckverfahren im Revo Food Fabricator X2 beschränkt sich nicht nur auf die optische Komponente der Formenvielfalt. Neben verschiedenen Formen können auch die Struktur und Textur der Produkte im 3D-Druckprozess beeinflusst werden. So können Fette in pflanzliche Proteinfasern eingebettet werden, was bisher in keinem anderen Verfahren als 3D-Druck möglich war. Dies ist vor allem in Hinblick auf die Schaffung von authentischen Fleisch-Alternativen auf pflanzlicher Basis interessant, die in ihrer Struktur, Textur und ihrem Aussehen dem tierischen Original in nichts nachstehen.

„Mit dem 3D Lebensmitteldruck in hoher Skalierung ergeben sich neue, kreative Möglichkeiten unsere Lebensmittel zu gestalten. Produkte die vorher unvorstellbar waren und eher in Hauben-Lokalen erwartet wurden, werden nun zur Realität im Supermarkt“, erklärt Dr Robin Simsa, CEO von Revo Foods.

Die kreative Ausschöpfung von schier endlosen Potentialen könnte daher für zahlreiche Innovationen in der Lebensmittelherstellung sorgen, ohne Lebensmittel zu verschwenden. Da 3D-Druck in kleineren Batch-Produktionen und on demand erfolgen kann, kommt es nicht zur Ressourcenverschwendung. Dieser Nachhaltigkeits-Aspekt spielt bei Revo Foods eine bedeutende Rolle und trifft auf großen Anklang vonseiten der Konsumenten. Innerhalb der nächsten zwei Jahre will Revo Foods seine Produktionskapazitäten daher weiter steigern. Das soll konkret in zwei Hochskalierungsschritten geschehen, mit dem Ziel, die Herstellung auf einen industriellen Maßstab zu heben. Bei diesem Vorhaben sucht sich Revo Foods nun Unterstützung und eröffnete die erste, öffentliche Investitionsmöglichkeit. Auf der Green-Tech-Investmentplattform FunderNation können sich Interessierte beteiligen und bis zum 18.04.2024 in Revo Foods und sein Vorhaben zu Skalierung und Ausbau der Produktionskapazität investieren. Mehr dazu finden Sie HIER.

Was halten Sie von Revo Foods Vorhaben, den 3D-Lebensmitteldruck auf Industrie-Maßstab auszubauen? Würden Sie vom herkömmlichen Lachs zur 3D-gedruckten Alternative umschwenken? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

*Bildnachweise: Revo Foods

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