Vereinsmitglieder des Flugvereins Altenburg-Nobitz restaurieren historisches Flugzeug Beechcraft D18S

Die Beechcraft 18 oder „Beech 18“ ist ein amerikanisches zweimotoriges Flugzeug aus den 1930er Jahren. Die Beech ist klein, schnell, robust und vielseitig. So wurde sie schnell auch für das Militär interessant und im Zweiten Weltkrieg als Transporter, Navigations- und Bombenzieltrainer, sowie als Verbindungsflugzeug eingesetzt. Die Beechcraft gibt es aber auch in zivilen Ausführungen. Dazu zählt die Variante D18S – und eine solche wird nun in der Flugwelt Altenburg-Nobitz restauriert und ausgestellt.
Das Luftfahrtmuseum in Altenburg-Nobitz umfasst 18 Flugzeuge und Hubschrauber, die im Außengelände zu bestaunen sind. Motivierte Vereinsmitglieder widmen sich derzeit dem Neuzugang: einer Beechcraft D18S. Diese wurde im Zweiten Weltkrieg als Kurierflugzeug eingesetzt, danach in die Niederlande verkauft und dort in der Reichsluftschule eingesetzt. In Folge einer Kollision kam sie nicht mehr in der Luft zum Einsatz und wechselte erneut den Besitzer. Ein weiteres Kapitel erlebte sie wohl unter Karnevalisten. Diese hätten die Tragflächen vom Rumpf abgetrennt, um sie leichter zu transportieren. Ziel der ehrenamtlichen Mitglieder des Flugvereins Altenburg-Nobitz ist es nun, den Tiefdecker durch vereinte Kraft zu restaurieren und auszustellen.
Jedoch sehen sich die Mitglieder mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert. Die unsachgemäß abgetrennten Tragflächen seien nur eine der vielen Herausforderung. Farbschichten sind abgetragen, die Triebwerke müssen repariert werden und auch die Zoll-Gewinde sind schwierig handzuhaben, da die amerikanischen Varianten nicht mit den hiesigen metrischen kompatibel sind. Viele der Originalteile der Beechcraft D18S fehlen. Ersatzteile sind entweder zu teuer oder gar nicht mehr erhältlich. Daher muss der Restraurierungstrupp kreativ werden!
Abhilfe schafft der 3D-Druck. So stellten die Vereinsmitglieder die Zündkerzen im 3D-Druckverfahren her. Diese sind den „echten“ täuschend ähnlich und imitieren das Original. Da die Beechcraft D18S in Altenburg-Nobitz nicht mehr in die Luft gehen wird, ist die Optik in diesem Fall wichtiger als die volle Funktionsfähigkeit.
Tatsächlich ist es aber durchaus möglich, auch vollwertige Ersatzteile im 3D-Druck zu fertigen. Zahlreiche Projekte aus der Vergangenheit belegen, wie die additive Fertigung zur erfolgreichen Restaurierung von Oldtimern beitragen kann. Das Unternehmen Eagle aus England, restauriert etwa Modelle des luxuriösen Jaguar E-Types mithilfe der HP Multi Jet Fusion-Technologie. Die Oldtimer-Divison Porsche Classic setzt ebenfalls auf 3D-Druck, um alte Modelle mit obsoleten Ersatzteilen zu versorgen. Auch Mercedes-Benz schafft in Zusammenarbeit mit Renishaw 3D-gedruckte Ersatzteile für Oldtimer.
Diese Beispiele zeigen, dass die additive Fertigung eine Vielzahl an Möglichkeiten bereithält, um die Lebensdauer von Oldtimern und historischen Objekten zu verlängern. HIER erfahren Sie mehr zur Restaurierung der Beechcraft D18S.
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*Bildnachweise: MDR/Kathrin Welzel