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3D-gedruckte Raketen: Relativity übernimmt NASA Fabrik

Am 1. Juli 2019 von Ann-Kathrin L. veröffentlicht
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Relativity, die weltweit erste autonome Raketenfabrik, gab Anfang Juni bekannt, dass sie eine Vereinbarung mit der National Aeronautics and Space Administration (NASA) abgeschlossen haben. Das Unternehmen wird einen Teil seiner Produktion an einem der NASA-Standorte installieren, um von mehr als 20.000 Quadratmetern zu profitieren und seine Raketen bis Ende 2020 ins All zu schießen. Vor allem wird diese Fusion es Relativity ermöglichen, die Entwicklung seiner Raketen zu beschleunigen und die Flexibilität im Herstellungsprozess zu erhöhen. Dies ist eine gute Nachricht für den Luft- und Raumfahrtsektor und bestätigt, dass die additive Fertigung mehr denn je eine wichtige Rolle spielt.

2018 war Relavitity bereits unser Startup des Monats April und wir haben schon damals ein Unternehmen voller Ambitionen entdecken können. Dank ihres Metall 3D-Drucksystems und verschiedener Investitionen, die sich inzwischen auf 45 Millionen Dollar belaufen, wird das Startup zu Recht als ehrgeizig betitelt. Das Unternehmen gibt an, dass mehr als 95% der Raketenkomponenten mit 3D-Drucktechnologien entworfen wurden und dass es in der Lage sein sollte, eine ganze Rakete in nur 60 Tagen zu entwerfen. Es befindet sich heute in einem ehemaligen NASA-Gebäude in New Orleans und verfügt über zahlreiche Infrastrukturen, die seine Produktivität steigern sollen, dazu zählen beispielsweise Brückenkräne. Es wird erwartet, dass Reletivity seine Roboterarme und sein Testzentrum für die Terraner 1-Rakete dort installieren wird.

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Erste Test für Terraner 1. Bildnachweis: Relativity.

Mit diesem neuen Druckzentrum sollte Relativity die Entwicklung ihrer Raketen beschleunigen können. Zur Erinnerung: Dem kalifornischen Unternehmen war es gelungen, die Anzahl der Komponenten, die für die Herstellung einer Rakete mit dem Stargate Roboterarm benötigt werden, um 100 zu reduzieren. Tobi Duschl, Vice President of Relativity Operations, fügte hinzu: „Die Vereinbarung mit der NASA wird unsere Entwicklung beschleunigen. Dieser große Raum wird es ermöglichen, 12 bis 24 Terraner-Raketen pro Jahr mit mehr Flexibilität und einer kürzeren Startzeit zu produzieren.

Darüber hinaus ist dies auch für den Beschäftigungssektor eine gute Nachricht. Relativity hat sich verpflichtet, 200 Arbeitsplätze zu schaffen und 59 Millionen Dollar in den Bundesstaat Mississippi zu investieren. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist, dass sich der Standort in der Nähe dessen befindet, wo Relativity seine Antriebstests durchführt (ca. 5 Kilometer entfernt), so dass die Raketen getestet und integriert werden können, ohne durch ganze Land transportiert zu werden. Tobi Duschl fügte hinzu: „Die Integration unserer 3D-Raketendruck- und Testanlagen an einem einzigen Standort ermöglicht es Relativity, kommerziellen und staatlichen Einrichtungen, die schneller, häufiger und kostengünstiger in den Weltraum wollen, mehr Flexibilität zu bieten.“

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Das Testzentrum des kanadischen Unternehmens. Bildnachweis: Relativity.

Allerdings wird die ambitionierte Natur der Ziele von Relativity auch etwas kritisch betrachtet. In einem kürzlich in der MIT Technology Review veröffentlichten Artikel mit dem Titel „Does the world need a 3D-printed rocket?“ spricht der Autor über die Perspektive anderer Luft- und Raumfahrtunternehmen auf die Aktivitäten von Relativity. Er schreibt: „Selbst andere Raketenunternehmen, die sich internsiv mit dem 3D-Druck beschäftigen, sind nicht ganz überzeugt, dass die Zukunft der additiven Fertigung so aussieht. Rocket Labs, einer von nur wenigen kleinen Satellitenstartern, die kommerzielle Flüge fliegen, hat sich auf die additive Fertigung verlassen, um einige komplexe Komponenten herzustellen.“ Der CEO von Rocket Labs, Peter Beck, erklärt in dem Artikel: „Es ist unmöglich, dass wir das Volumen und die Leistung der Motoren, die wir jetzt produzieren, ohne 3D-Drucktechnologie produzieren können“.  Aber eine ganze Rakete? „Eine Avionikbox oder einen Tank oder so etwas zu drucken, macht keinen Sinn, denn es gibt viel effizientere Prozesse dafür.“ Dies ist eine der interessanten Einsichten des Artikels, etwas, das man im Hinterkopf behalten sollte.

Für die Jahre 2021 und 2022 hat Relativity bereits öffentlich bekannt gegeben, dass drei Kunden Starts gebucht haben – das kanadische Kommunikationsunternehmen Telesat, die in Washington ansässige Spaceflight und Thailands mu Space.

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