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Kommerzielle Raumfahrtmissionen: Ermöglicht durch 3D-Drucker von TRUMPF?

Am 5. Februar 2024 von Jana S. veröffentlicht

Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen profitieren bereits von den Vorteilen der Implementierung des 3D-Drucks in ihren Produktionsprozessen. Eine wachsende Anzahl an Marktakteuren geht Partnerschaften mit 3D-Druck-Spezialisten ein, wie nun auch der europäische Raumfahrzeughersteller The Exploration Company mit Sitz in München und Bordeaux. Das Startup hat kürzlich bekanntgegeben, dass es zusammen mit dem deutschen Hochtechnologieunternehmen TRUMPF an dem Bau von Kernkomponenten der Triebwerke für einige seiner Raumfahrzeuge arbeitet. Die Herstellung der Kernkomponenten erfolgt mit Hilfe der 3D-Drucker von TRUMPF im Frühjahr diesen Jahres, um baldige Missionen im Erdorbit und zum Mond zu ermöglichen. Langfristig ist das Ziel, kommerzielle Raumfahrtmissionen anbieten zu können.

The Exploration Company möchte gleich zwei Vorhaben verwirklichen. Zum einen plant sie im Jahr 2026 in einer ersten Mission eine Raumkapsel über mehrere Monate hinweg um die Erde kreisen zu lassen. Zum anderen möchte das Startup in einer zweiten Mission zwei Jahre darauf, im Jahr 2028, den Mond ansteuern. Darüber hinaus soll damit begonnen werden, diese Raumfahrzeuge zur Beförderung von Frachten zu verwenden. In der ferneren Zukunft sollen jedoch auch Menschen mit Hilfe der Raumfahrzeuge transportiert werden. Um diese Pläne in die Tat umzusetzen, nutzt das Startup nun die Metall-3D-Drucker des deutschen Hochtechnologieunternehmens. Im kommenden Frühjahr sollen mit Hilfe dieser die Kernkomponenten der Triebwerke Huracán und Mistral für die Raumfahrzeuge Nyx Earth und Nyx Moon in Planegg bei München gedruckt werden. The Exploration Company verfolgt damit die Absicht, das Triebwerk Huracán wiederverwendbar zu machen. Außerdem soll es im Orbit betankbar mit Bio-Methan und Sauerstoff werden. Hélène Huby, CEO bei The Exploration Company, äußerte sich zu der Kooperation mit TRUMPF mit den folgenden Worten: “Unser Ziel ist es, Raumfahrtmissionen kostengünstiger anzubieten, als dies bislang möglich war. Unsere Raumfahrzeuge können vom Fertigungs- und Applikations-Know-how von TRUMPF profitieren. TRUMPF besitzt jahrzehntelange Erfahrung bei der Produktion hochpräziser Bauteile”.

TRUMPF

Bild: The Exploration Company

Vorteile des 3D-Drucks

Die additive Fertigung hat eine ganze Reihe an Vorteilen gegenüber herkömmlichen Produktionsweisen. Beispielsweise lassen sich Treibstoffkosten einsparen, weil die Zusammenführung ganzer Baugruppen zu einem einzigen Bauteil mit Hilfe des 3D-Druckes Gewicht spart. Des Weiteren ermöglicht die additive Fertigung die Herstellung weniger komplexer Bauteile, was die Reduktion von Anstrengungen für Sicherheitsprüfungen ermöglicht sowie erfolgreiche Weltallmissionen wahrscheinlicher macht. Darüber hinaus stellt der 3D-Druck von Bauteilen eine deutlich rohstoffsparendere Alternative zu traditionellen Herstellungsverfahren dar, bei denen Weltraumunternehmen durch das Stanzen, Schmieden und Gießen deutlich höhere Materialabfälle produziert haben. Im additiven Fertigungsverfahren werden nur die Mengen an Material verwendet, die letztendlich in den Weltraum fliegen.

Des Weiteren sind bei der Anwendung herkömmlicher Fertigungsmethoden der Entwicklung von Prototypen oftmals Grenzen gesetzt. So können einige komplexe Strukturen für die Raumfahrtindustrie nicht hergestellt werden und der Fertigungsprozess kann einige Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen. Durch die additive Fertigung können Prototypen mit Hilfe der Konstruktionssoftware optimiert werden, woraufhin die neuen Prototypen in wenigen Stunden 3D-gedruckt werden können. Tobias Brune, welcher bei TRUMPF die Verantwortung für das Geschäft mit der additiven Fertigung trägt, äußerte folgendermaßen: “Mit unserer 3D-Druck-Technologie treiben wir die Kommerzialisierung der Raumfahrtindustrie voran. Wer heute in der Weltraumbranche Erfolg haben will, muss additiv fertigen.“

 

Für mehr Informationen gelangen Sie HIER zu der Pressemitteilung von TRUMPF. Was halten Sie von der Kooperation von TRUMPF und The Exploration Company für den 3D-Druck der Schlüsselkomponenten? Lassen Sie uns gerne einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN  mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

*Titelbildnachweis: The Exploration Company

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