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Präzision, Wiederholbarkeit und Flexibilität im industriellen 3D-Druck mit Raplas Technologies

Am 22. Oktober 2025 von Mélanie W. veröffentlicht
raplas

Raplas Technologies verändert derzeit von seinem Standort in Großbritannien aus still und leise den industriellen 3D-Druck. Gegründet von Richard Wooldridge und Paul Freeman, die beide auf über 30 Jahre Erfahrung zurückblicken, bietet der britische Hersteller Lösungen für die additive Fertigung mit Harz an, mit gleichbleibender Präzision und Wiederholbarkeit. Das Portfolio umfasst bereits drei laserbasierte SLA-Systeme, die speziell für anspruchsvolle Anwender aus der Automobil- und Verteidigungsindustrie entwickelt wurden, die an die Grenzen bestehender Maschinen gestoßen sind. Wir haben mit den Gründern gesprochen, um zu erfahren, was Raplas Technologies so innovativ macht und warum seine Lösungen für industrielle Anwender echten Mehrwert schaffen. 

3DN: Könnten Sie sich bitte vorstellen und erzählen, wie Sie zum 3D-Druck gekommen sind?

Richard Wooldridge

Richard: Hallo, ich heiße Richard Wooldridge und bin einer der Gründer von Raplas Technologies. In meinem früheren Berufsleben war ich 3D-Druck-Spezialist bei Ford Motor Company. Während meiner inzwischen 35-jährigen Laufbahn habe ich den 3D-Druck von Anfang an begleitet. Ich habe fast jede neue Technologie, die bisher auf den Markt gekommen ist, getestet und bewertet. 

Als ich bei Ford in den Ruhestand ging, konnte ich endlich meinen Traum verwirklichen und eine 3D-Druckmaschine, die so funktioniert, wie man es sich wünscht, von Grund auf entwickeln. Paul war in einer ähnlichen Situation. Also beschlossen wir, uns zusammenzutun und Raplas Technologies zu gründen.  

Paul Freeman

 

Paul: Hallo, mein Name ist Paul Freeman, und wie Richard habe ich vor circa 30 Jahren den 3D-Druck entdeckt. 1994 begann ich, in einem Dienstleistungsunternehmen zu arbeiten, das mit SLA-Maschinen von 3D Systems arbeitete. 

Ich bringe Erfahrung im Maschinenbau, in der Fertigungstechnik und im Design mit. Schon früh begann ich darüber nachzudenken, wie man diese Maschinen effizienter gestalten könnte, zum Beispiel durch den Einbau eines zweiten Lasers oder andere technische Anpassungen. 

3DN: Warum haben Sie Raplas Technologies gegründet?

Richard: Man muss wissen, dass die Maschinen damals in Bezug auf Materialien, Wartung und Instandhaltung völlig abgeschottet waren. Alles musste über den Hersteller laufen, und das war sehr frustrierend. Aus dieser Frustration heraus gründeten wir Raplas Technologies, mit der Vorstellung von offenen, flexiblen 3D-Drucksystemen, die den Anwendern ermöglichen, Teile so zu fertigen, wie sie es wünschen. Unser Grundprinzip war, dass Kunden die Freiheit haben sollten, ihre Maschinen so zu nutzen, wie sie es für richtig halten. 

Paul: Deshalb begannen wir mit der Entwicklung unserer eigenen SLA-Maschinen. Wir wählten diese Technologie, weil sie die am weitesten verbreitete kunststoffbasierte Methode war und großes Potenzial für Materialentwicklung bot. Außerdem konnten wir die neuesten Fortschritte in Produktionsprozessen wie Bewegungssteuerung, Laserkontrolle und dynamischer Echtzeitsteuerung nutzen, um bessere Lösungen zu entwickeln. 

Wenn ein Kunde eine unserer Maschinen kauft, darf er sie nach Belieben nutzen, auch für unkonventionelle Ideen. Unsere Prozesse, Software und Systeme sind darauf ausgelegt, diese Flexibilität zu unterstützen. Wir sind fest davon überzeugt, dass nur so der Übergang vom Prototyping zur Serienproduktion im 3D-Druck gelingt. 

3DN: Können Sie beschreiben, was Raplas in Bezug auf Maschinen, Materialien und Software anbietet

Richard: Unser aktuelles Portfolio umfasst drei laserbasierte SLA-Maschinen: die PR 450, PR 700 und PR 800. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch ihr Bauvolumen. Auf der diesjährigen Formnext stellen wir eine vierte Maschine vor. Wenn Sie also in Frankfurt sind, schauen Sie gerne bei unserem Stand vorbei! 

Was die Materialien angeht, haben wir unsere eigenen Harzsysteme entwickelt, darunter Allzweckharze, die in unseren Tests sehr gut abgeschnitten haben. Zusätzlich arbeiten wir mit einem Harzhersteller zusammen, der Materialien nach unseren Vorgaben produziert und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Unser Sortiment umfasst verschiedene Farben, kristallklare Harze sowie technische und Hochleistungsharze. Da unsere Maschinen offen sind, können sie viele verschiedene Materialien drucken. 

Raplas 3D printer

Eine der 3D-Drucklösungen von Raplas

Paul: Für die Software haben wir Magics von Materialise in unser System integriert. Dadurch können wir vektorbasierte Befehle anstelle von herkömmlichen Schnittdateien verwenden. So behalten wir die Kontrolle über sämtliche Druckparameter und können in einem einzigen Bauvorgang unterschiedliche Bauteiltypen mit individuellen Druckstilen kombinieren.  

Je nach Erfahrungsstand und Bedarf können die Anwender die Parameter selbst anpassen und tiefer in die Konstruktion eintauchen. Alternativ können sie es zunächst einfach einrichten und mit dem Bau beginnen. Gleichzeitig bietet das System die Flexibilität, wenn gewünscht, jedes Detail zu kontrollieren, was besonders bei der Massenproduktion entscheidend ist.  

3DN: Was sind die größten Stärken Ihrer 3D-Drucker?

Richard: In unserer Branche spricht man kaum von Massenproduktion, eher von Serienfertigung oder Produktionsläufen, aber nie von Massenproduktion. Der Grund: Die meisten 3D-Drucker sind nicht für die Massenproduktion geeignet, da sie nicht präzise genug oder wiederholbar genug arbeiten. Unsere Maschinen dagegen können genau das! Und das ist ihre größte Stärke.

Paul: Ich möchte zudem ergänzen, dass unsere Maschinen flexibel einsetzbar sind.  Sie können jedes Teil nach Ihren Wünschen herstellen und sogar verschiedene Teile mit unterschiedlichen Baustilen innerhalb derselben Konstruktion herstellen. Sie können der Maschine exakt vorgeben, was sie tun soll. Das macht sie sehr leistungsfähig und vielseitig. 

Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass unsere Maschinen zukunftssicher sind: Wir verwenden weltweit verfügbare Standardkomponenten statt Markenprodukten. Ersatzteile sind also überall leicht zu beschaffen, und neue Technologien lassen sich problemlos integrieren. 

Beispiel für 3D-gedruckte Teile, die mit einer Raplas-Maschine hergestellt wurden

3DN: Wer sind Ihre Kunden? Welche Art von Anwendungen erstellen sie?

Richard: Unser Angebot richtet sich an erfahrene Anwender, die bereits Maschinen von anderen Anbietern verwendet haben, nun aber nach flexibleren Lösungen und erweiterten Produktionsfunktionen suchen.

Paul: Unsere Kunden arbeiten an vielen verschiedenen Anwendungen, aber unsere Maschinen sind ganz besonders gut auf die Automobil– und Verteidigungsindustrie geeignet – dank wiederholbarer Prozesse und gleichbleibender Präzision über die gesamte Baupalette hinweg, unabhängig davon, wie viele Teile produziert werden müssen. Beispielsweise wurde Raplas in einem aktuellen Projekt des britischen Verteidigungsministeriums zum 3D-Druck energetischer Materialien als einziges Unternehmen ausgewählt, da unsere Maschinen echte Massenproduktion ermöglichen.

3DN: Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Richard: Wir wollen die Vorteile unserer Produkte jetzt noch mehr hervorheben. Darauf haben wir bisher nicht stark genug hingewiesen, und jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Natürlich behauptet jedes Unternehmen, den besten, schnellsten oder günstigsten 3D-Drucker anzubieten. Ich glaube aber wirklich daran, dass Raplas Technologies das gewisse „Etwas” hat. Wir garantieren Präzision und Wiederholbarkeit – genau das, wonach die Branche sucht.

Paul: Wir wollen auch weiter expandieren und neue Märkte erschließen. Wir suchen derzeit aktiv nach Vertriebspartnern weltweit, mit besonderem Fokus auf die USA

3DN: Wie glauben Sie, wird sich der Markt für additive Fertigung entwickeln?

Richard: Meiner Erfahrung nach gab es in dieser Branche zu viele überzogene Versprechungen: Dass der 3D-Druck nun in die Produktion übergehe, das Unmögliche möglich mache oder „der beste aller Zeiten“ sei. So etwas hört man zum Beispiel nie von CNC-Herstellern. Die additive Fertigungsindustrie hat sich selbst überbewertet und dadurch die Erwartungen von Kunden zu hoch gesetzt. Was die Branche nun braucht, ist eine Reifephase, mit stärkerem Fokus auf Qualität, Wiederholbarkeit und Zuverlässigkeit. Wenn es um Maschinen geht, zählen diese Dinge wirklich.

Raplas-Maschinen helfen Anwendern beim Übergang zur Produktion

Paul: Meiner Meinung nach ist es der Schritt zur Produktion. Es gibt mittlerweile einige vielversprechende Projekte, die diesen Wandel belegen. Die Branche hat sich vom schnellen Prototyping hin zu Fabriken voller Drucker entwickelt, die täglich Produkte herstellen. Wir sehen, wie diese Entwicklung Fahrt aufnimmt, was uns anspornt. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir bei Raplas junge, talentierte Ingenieure und Softwarespezialisten haben, die sehr kompetent und engagiert sind. Sie sind die Zukunft dieser Branche und es ist unsere Aufgabe, sie zu fördern und zu unterstützen. 

3DN: Zum Abschluss: Wenn Sie Raplas Technologies in einem Wort beschreiben müssten, welches wäre das?

Paul: Nur ein Wort? Das ist schwierig. Ich würde sagen: Britisch.

Richard: Für mich wäre es innovativ”. 

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*Alle Bildrechte: Raplas

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