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Unsere TOP 14: 3D-gedruckte Möbelstücke

Am 9. September 2022 von Ann-Kathrin L. veröffentlicht

Wir sind es mittlerweile gewohnt, von additiver Fertigung in eher industriellen Umgebungen zu sprechen, in Fabriken, die Teile für die Automobil- oder Luft- und Raumfahrtindustrie herstellen. Aber auch in einigen Haushalten, Arbeitsumgebungen und sogar im städtischen Raum hat der 3D-Druck seinen Platz gefunden. 3D-Technologien werden für die Herstellung von Möbeln aller Art eingesetzt: Tische, Stühle, Lampen – an Initiativen mangelt es nicht! Der 3D-Druck bietet eine größere Freiheit in Bezug auf Formen und Geometrien, sodass die Designer die Grenzen ihrer Vorstellungskraft erweitern können. Die additive Fertigung ermöglicht auch einen umweltfreundlicheren Ansatz, indem sie z. B. das Recycling von Abfällen in 3D-gedruckte Möbelstücke ermöglicht. Und schließlich kann der 3D-Druck jede Art von Objekt personalisieren, was für Endverbraucher, die nach Originalität suchen, ein entscheidender Punkt ist. Wir stellen Ihnen daher einige Projekte mit 3D-gedruckten Möbeln vor, die Sie vielleicht auf die eine oder andere Einrichtungsidee bringen!

3D-gedruckte Möbelstücke von DRAWN

Das 2014 gegründete französische Unternehmen Drawn ist heute für seine 3D-gedruckten Möbel bekannt. Sie hat einen großformatigen 3D-Drucker namens Galatea entwickelt, mit dem sie alle Arten von Möbeln entwerfen kann. Die Maschine kommt und extrudiert Kunststoff, um Hocker, Couchtische, Stühle usw. herzustellen. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen für Unternehmen an, wie z. B. die Herstellung von Hotelmöbeln, Kommunikationsmitteln und Goodies, aber auch für Endverbraucher. Ziel ist es dann, mit Farben, Formen und Geometrien zu spielen und eine individuelle Lösung anzubieten.

Bild: Drawn

Das nachhaltige Projekt „Print Your City“

Das Projekt Print Your City zielt darauf ab, Plastik aus Städten zu 3D-Druckmaterial zu recyceln. Zu diesem Zweck haben sie eine technologische Lösung entwickelt, die es ermöglicht, den Recyclingweg zu verkürzen und einen abfallfreien Produktionsprozess durchzuführen. Hier kommt der 3D-Druck ins Spiel. Mit recycelten Kunststoffen haben sie eine Reihe von originellen Stadtmöbeln geschaffen, die einer nachhaltigen Vision entspringen. Darüber hinaus macht dieses Projekt eine Stadt, die auf einer Kreislaufwirtschaft basiert, mit mehr engagierten Bürgern und geringeren CO2-Emissionen lebensfähig. Wenn Sie jetzt durch die Straßen von Amsterdam oder entlang der Küste von Thessaloniki in Griechenland spazieren, können Sie dank der Print Your City-Initiative 3D-gedruckte Stadtmöbel sehen.

Futuristische Stühle von Nagami

Das spanische Designstudio Nagami ist bekannt für seine originellen 3D-gedruckten Möbelkreationen. Vor einigen Jahren präsentierte es seine von Zaha Hadid entworfene Kollektion avantgardistischer Stühle. Bei diesen Möbelprojekten war die additive Fertigung ein Schlüsselelement. Das Nagami-Team erklärte uns in einem Interview: „Die Art von Geometrie, für die unsere Marke steht, wäre kaum realisierbar, wenn wir herkömmlichere Technologien verwenden würden. Die additive Fertigung ermöglicht eine Formfreiheit, die mit anderen Verfahren nicht zu erreichen wäre. Bis heute entwickelt das Studio verschiedene Designprojekte, wie das auf der linken Seite des Bildes. Der so genannte Ganic ist eine fast 4 Meter hohe hyperkünstlerische Skulptur, deren Druck insgesamt 48 Stunden dauerte und die im C Future Lab in Shenzhen, China, installiert wurde.

Links: die ganische Skulptur. Rechts einer der Stühle aus der von Zaha Hadid entworfenen Kollektion (Bild: Nagami Design).

Das RIO-Set von Integrate und Morgan

Die Studios Integrate und Morgan arbeiteten zusammen, um „RIO“ zu entwickeln, eine Kollektion von Stühlen und Tischen, mit integrierten 3D-Druckelementen. So ist es beispielsweise die Rückenlehne des Stuhls, die in 24 Stunden in 3D aus einem flüssigen Harz bzw. Polyamidpulver mit einem mathematischen Algorithmus gedruckt wurde. Das Ergebnis sein 3D -gedruckte Möbelstücke, das handwerkliches Können und neueste Technologien vereint, was ohne die additive Fertigung nicht möglich wäre. Das gleiche Prinzip gilt für die Tische, bei denen ein Teil der Basis in 3D gedruckt wurde.

3D-gedruckte Möbelstücke

 

Puzzlestühle von BITS&PARTS

Dieser Puzzlestuhl von BITS&PARTS kann online kostenlos herunterladen und selbst zuhause drucken oder einen 3DHub dazu beauftragen den Stuhl zu drucken. Man hat die Auswahl zwischen dem „Kids Maker Chair 19“, dem „Maker Puzzle Chair“ und dem „Kids Maker Chair 39“. Letzterer hat beispielsweise 39 Puzzleteile, wobei jedes der Teile ca. 170 Gramm wiegt. Laut BITS&PARTS benötigt man insgesamt 3,5kg Filament von jeder Farbe und es sollte mit 2,85mm ABS gedruckt werden. Mit verschiedenen Farben kann man so eines oder mehrere 3D-gedruckte Möbelstücke individuell gestalten und selbst zuhause drucken!

3D-gedruckte Möbelstücke

3D-gedruckter Tisch von ALEKSA

Dieser Tisch wurde von ALEKSA studio in London designt. Die durch additive Fertigung hergestellten Beine des Tisches wurden von 3D Print UK mit einem SLS-Drucker gefertigt. Die sehr effiziente Struktur der Beine macht es trotz ihres minimalen Gewichts möglich, die schwere Walnussholzplatte zu tragen. Durch die Verwendung von 3D-Drucktechnologien können die Designer und Hersteller auf Anfrage verschiedene Variationen und Größen des Tisches anfertigen.

3D-gedruckte Möbelstücke

Tische von Steelcase & MIT

In Zusammenarbeit mit dem Self-Assembly Lab des MIT, dem Designer Christopher Guberan, und mit Hilfe der Möbelmarke Steelcase wurde ein neues 3D-Druckverfahren entwickelt: das Rapid Liquid Printing, das die zu druckenden Strukturen in ein Gel zeichnet. Dank dieser Entwicklung entstand ein origineller Tisch, dessen Design die Tatsache ausnutzt, dass diese Fertigungstechnik keinen Limitationen der Schwerkraft ausgesetzt ist und weniger Zeit als herkömmliche Technologien benötigt: Die Teile für den Tisch wurden in nur 28 Minuten gedruckt!

3D-gedruckte Möbelstücke

3D-gedruckte Lampen von LPJacques

LPJacques bietet eine neue Reihe von 3D-gedruckten Lampen an. Nachdem er das Projekt Di-Lamp vorgestellt hatte, enthüllt der Gründer des Designstudios, Pierre-Yves Jacques, nun seine Kollektion Drop -M-. In Form einer Glühbirne sind die Lampen eine handgefertigte Kreation, die Wohnräume verschönern soll. Dank der 3D-Drucktechnologie konnten Formen, die von traditionellen Spitzen inspiriert sind, neu interpretiert werden. Die Schatten verleihen Ihrem Zuhause somit einen künstlerischen und ungewöhnlichen Aspekt. Die Lampen können individuell gestaltet werden, von der Halterung bis zur Farbe der Muster. Auch die Wahl der LEDs wird das Licht im Raum beeinflussen. Sie können sich für eine klassische Beleuchtung entscheiden oder spezielle Lampen für eine gedämpfte Atmosphäre wählen.

3D-gedruckte Möbelstücke aus Beton

Philipp Aduatz ist ein österreichischer Designer, der 2005 begann, kleine 3D-gedruckte Möbelmodelle zu produzieren. 2018 entschied er sich, großformatige 1:1-Objekte zu produzieren. Letztes Jahr stellte er eine limitierte Auflage von Möbeln vor, die mit Hilfe der additiven Fertigung von Beton hergestellt wurden. Aber nicht die Farbe von Beton, an die wir alle denken, sondern farbiger Beton. Um dies zu erreichen, wurden während des Druckvorgangs farbige Pasten in die Düse gespritzt. Für die Produktion dieser Auflage beauftragte er die Firma incremental3d mit dem Einsatz eines 6-achsigen Industrieroboters mit einem Mörser mit einer Düsenbreite von 10 bis 40 mm und einer Höhe von 5 bis 10 mm. Neben einem Beschleuniger, der die Herstellung großer Geometrien in kurzer Zeit ermöglicht, wurde der „Gradient Stool“ von incremental3d entwickelt.

Der „Gradient Stool“ aus 3D-gedrucktem Beton (Bild: Philip Audatz)

Slicelab und sein Betontisch

Slicelab ist ein multidisziplinäres Designstudio, das mit neuen Wegen der Gestaltung experimentiert. Das auf digitale Fertigung spezialisierte Unternehmen bietet Dienstleistungen in den Bereichen Architektur-, Produkt- und Möbeldesign an und stellt sein Fachwissen anderen Unternehmen durch Fertigungsberatung zur Verfügung. Letztes Jahr stellte das Unternehmen den Delicate Density Table vor, einen Tisch, der mit einer 3D-gedruckten Betonform gebaut wurde. Die Kombination von Simulations- und Optimierungstechnologien führte zu diesem 5’x17″x15″ (152,5cm x 45,5cm x 38cm) großen und 86kg schweren Stück. Das ursprüngliche Ziel dieser Kreation war es, ein zartes Möbelstück zu bauen, aber gleichzeitig mit der Widerstandsfähigkeit der Zahnmedizin, die als Endprodukt dieses Ergebnis, das Sie im Video unten sehen können.

R3direct und der Druck von umweltfreundlichen Bänken in Italien

Wenn es Sie einmal in die italienische Stadt Lucca verschlagen sollte, dann können Sie während Ihres Stadt-Spaziergangs auf jeden Fall einen Halt auf den in der Innenstadt aufgestellten 3D-gedruckten Bänken einlegen. Hierbei handelt es sich konkret um umweltfreundliche Sitzgelegenheiten, die vom italienischen Unternehmen R3direct aus gebrauchten und recycelten Tetra Pak-Kartons hergestellt worden sind. Mit dem Namen USE (Urban Safety Everyday) verwendete R3direct nicht weniger als 3.300 Tretra Paks für die Herstellung der Bänke. Außerdem können Sie vor Ort von dem angebrachten QR profitieren, der Ihnen zeigt, woher genau die verwendeten Abfälle kommen.

(Bild: R3direct)

Joris Laarman Lab

Es mag auf den ersten Blick vielleicht nicht für jedermann direkt erkenntlich sein, um was es sich bei den Meisterwerken von Joris Laarman Lab handelt, aber wir können Ihnen versichern, dass es Einrichtungsgegenstände sind! Die ziemlich futuristisch wirkenden Möbel des niederländischen Studios sollen laut den Herstellern magisch wirken und dafür nutzen sie die additive Fertigung. Hierbei setzt das Studio ein Schweißgerät ein, welches auf einem Roboter angebracht worden ist, der dies dann in 3D druckt. So nutzte Joris Laarman Lab bei seinem im Jahr 2007 hergestellten “Arm Chair” als Material weißem Carara-Marmorpulver in Kombination mit Gießharz. Anschließend wurde dieses Material in eine 91-teilige 3D-gedruckte Form gegossen.

Der Arm Chair beflügelte das Unternehmen zu neuen Designs dank 3D-Druck (Bild: Joris Laarman Lab)

Cohda’s Binary Furniture

Die interaktive öffentliche Ausstellung wurde entwickelt, um Besuchern die Möglichkeit zu bieten, ihre eigenen 3D-gedruckten zeitgenössischen Möbel herzustellen. Dazu benötigt man keinerlei Wissen über die Fachkenntnisse, die im Allgemeinen mit dem Prozess verbunden sind. Jeder kann ganz einfach seine eigenen Designs kreieren und herstellen. Sobald ein Design fertiggestellt ist, wird das endgültige computergenerierte 3D-Modell auf dem Bildschirm angezeigt und die 3D-Datei wird auf dem Cohda-Server gespeichert. Ein Passwort zum Auffinden der Datei wird von der interaktiven Konsole gedruckt, damit der Ersteller sie zu einem späteren Zeitpunkt herunterladen kann. Sobald die Daten heruntergeladen werden, können sie über verschiedene Prozesse in 3D gedruckt werden, dafür wird meistens SLS Technologie genutzt.

 

Peter Donders

Die Arbeit des Designers Peter Donders ist ein gutes Beispiel dafür, wie traditionelle Handwerkskunst und additive Fertigungsmethoden kombiniert werden können und zusammen harmonieren. Er selbst beschreibt das auch als “eine Handarbeit der Liebe”. Der Stuhl “Shelly” von ist eine aus einem 3D-Druck gegossene Oberfläche (Shell). Um diese herzustellen, wurde eine Form mittels 3D-Druck hergestellt, mit welcher der Stuhl in einem arbeitsintensiven Prozess gegossen wurde. An manchen Stellen kann man dabei den originalen 3D-Druck noch erkennen. Der Stuhl wurde dabei nur in einer limitierten Auflage von 12 Stück hergestellt und ist mit einem transparenten Lack veredelt.

Was halten Sie von diesem 3D-gedruckten Möbelstücken? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit und hinterlassen Sie uns ein Kommentar unten oder auf FacebookTwitter oder Google+. Und denken Sie daran sich für unseren wöchentlichen Newsletter kostenlos anzumelden, um keine Neuigkeiten im 3D-Druck mehr zu verpassen!

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