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KI-Software MultiSlice ergänzt Quanticas NovoJet-Lösung für Multi-Material 3D-Druck

Am 8. Dezember 2023 von Astrid Z. veröffentlicht
Quantica MultiSlice

Höher, weiter, schneller – das schien der Quantica-Vorsatz für 2023 gewesen zu sein. Die Bilanz zeigt jedenfalls, dass die letzten zwölf Monate für das Berliner Unternehmen von Erfolg geprägt waren. Anfang des Jahres sicherte sich Quantica eine Serie-A-Finanzierungsrunde von 14 Millionen Euro, schloss eine strategische Partnerschaft mit Druckkopfhersteller Xaar ab, führte auf der Formnext den NovoJet OPEN offiziell vor und startete das Beta-Programm für das System. Nun lässt Quantica zum Jahresende erneut aufhorchen und kündigte gestern Nachmittag, 07. Dezember, eine neue Zusammenarbeit mit dem tschechischen Software-Unternehmen Additive Appearance an. Quanticas Multi-Material 3D-Drucksystem wird infolgedessen mit der Software MultiSlice ausgestattet, welches dafür sorgt, mehrere Materialien nahtlos zu kombinieren und eine präzise Herstellung der Multi-Material-Drucke garantiert, indem es die 3D-Modelle anhand von KI zuverlässig simuliert. Die Software wird so Teil der NovoJet OPEN-Drucker sein, die im ersten Quartal von 2024 ausgeliefert werden sollen.

Wie wir bereits im Interview im Mai erfahren konnten, besteht Quanticas Ziel darin, innerhalb der additiven Fertigung neue Wege zu gehen. Zielführend dazu ist Quanticas NovoJet-Druckkopf, welcher verschiedene, funktionale Materialien gleichzeitig verarbeiten und drucken kann. Darunter befinden sich hochviskose Materialien, leitfähige Verbundwerkstoffe, transluzente Materialien, dehnbare Elastomere, sowie zertifizierte Dentalstoffe und biokompatible Materialien. Diese Technologie wurde in den nun vorgestellten NovoJet OPEN integriert, der die unterschiedlichen Materialien auf Voxel-Ebene kombiniert und so in einem Rutsch Endteile druckt. Durch die große Bandbreite der verarbeitbaren Materialien deckt Quantica auch eine Vielzahl an Anwendungsfeldern ab; von der Dentalbranche, über den medizinischen Sektor, bis hin zu Elektronik und F&E.

quantica novojet

Der Quantica NovoJet OPEN wird nun mit der Software MultiSlice ausgestattet.

Wer Neuland betritt, stoßt mitunter aber auch an Grenzen. So reichten die bisher verfügbaren Softwarelösungen nicht aus, das volle Potential des Multi-Material-Drucks auszuschöpfen. Die Kooperation mit Additive Appearance und die Inklusion der MultiSlice-Software soll das ändern. „Da der Trend beim 3D-Druck zu immer mehr Druckköpfen geht, beginnt die bestehende Software, das Potential der Hardware zu begrenzen. Das Problem, welches Material in welches Voxel eingesetzt werden soll, wird immer schwieriger. Deshalb ist ein radikal neuer Ansatz erforderlich, der auf Spitzenforschung und modernen Softwaretechnologien wie differenzierbaren Berechnungen und maschinellem Lernen basiert, um die Drucker der Zukunft zu steuern. Wir teilen diese Erkenntnis und wollen eine Synergie aus Software und Hardware schaffen, die viele neue Möglichkeiten im Bereich des Materialstrahlens eröffnetW, sagt Tobias Rittig, Ph.D., Chief Technology Officer von Additive Appearance dazu.

MultiSlicer soll Multi-Material-Druck effizienter machen

Additive Appearance ist noch ein sehr junges Unternehmen und dementsprechend unbekannt in der 3D-Landschaft. Doch scheint der Werdegang vielversprechend. Das Spin-Off der Prager Karls-Universität weist interessante Kompetenzen in der Entwicklung von Hochleistungs-Software, mathematischer Optimierung und Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Computergrafik und der physikalischen Lichtsimulationen auf. Dieses Know-How fand in der Entwicklung von 3D-Druck-Software Anwendung, welche neue Möglichkeiten für Multi-Material- und Farb-3D-Druck aufzeigen soll. Grundsätzlich eignet sich die Slicing-Software MultiSlice für jede Art von Druckauftrag und ist äußerst benutzerfreundlich, da unter anderem alle Settings auf einen Blick eingesehen werden können. Hervor sticht die Parameteranpassung für Material-Mischungsverhältnisse und konfigurierbare Materialpaletten. Außerdem nutzt die Software fortschrittliche Algorithmen, um das Aussehen der Endobjekte detailgetreu zu simulieren. Dies geht über die reine Formnachbildung und die Optik hinaus und schließt so auch mechanische Eigenschaften wie Flexibilität und Leitfähigkeit ein. Die differenzierbare Programmierung gepaart mit KI soll das Potential des Multi-Material-Druckes auf Software-Ebene erweitern.

Unsere beiden Unternehmen, die die Agilität von Startups verkörpern, schließen sich zusammen, um das Potential des 3D-Materialstrahlens neu zu definieren. In einer Landschaft, in der es für den funktionalen 3D-Druck mit mehreren Materialien keine adäquate Software gibt, freuen wir uns, mit einem Team zusammenzuarbeiten, das moderne Ansätze zur Entwicklung komplexer Software nutzt. Unser gemeinsames Ziel ist es, diese Fortschritte zu nutzen und den funktionalen Multi-Material-3D-Druck zugänglicher, effizienter und anpassungsfähiger zu machen“, betont Grace Chang, Head of Product Management bei Quantica.

Zugänglicher, effizienter, anpassungsfähiger – sind das die Vorsätze fürs neue Jahr? Wir dürfen gespannt sein, welche Ergebnisse die ersten NovoJet OPEN-Systeme bringen und wohin die Reise für Quantica und den Multimaterial-Druck geht. Mehr dazu finden Sie HIER.

Quantica MultiSlice

Mit der MultiSlice-Software will Quantica den Multi-Material-Druck effizienter und anpassungsfähiger machen.

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*Bildnachweise: Quantica

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