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Prusa spendet 10.000 Masken zum Gesichtsschutz

Am 27. März 2020 von Sandra S. veröffentlicht

*Bevor Sie mit dem 3D-Druck dieser Schutzmaske beginnen, bitten wir Sie sich bei Fachleuten zu erkundigen, welches Material Sie verwenden sollten und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind. Wir empfehlen Ihnen zudem, die Website des CECIMO zu kontaktieren. Vor der Verwendung dieser Maske ist eine medizinische Prüfung erforderlich.

Prusa ist bekannt für die Fertigung von 3D-Drucker-Bausätzen. Nun hat der Hersteller dessen Unterstützung für medizinisches Personal gezeigt, indem er Hunderte von Masken zum Gesichtsschutz für medizinisches Personal gedruckt hat. Prusa schließt sich dabei vielen Vertretern der additiven Fertigung an, die verschiedene Initiativen zur Bekämpfung des Coronavirus gestartet haben. Worin besteht die Besonderheit der von Prusa entworfenen Maske? Es handelt sich bei der Maske um einen 3D-gedruckten Gesichtsschutz, der, wie der Name schon sagt, das gesamte Gesicht schützt und über eine herkömmliche Gesichtsmaske gezogen wird. Sie soll die Augen schützen und die Ausbreitung von Mikroorganismen und Keimen zusätzlich verhindern. Innerhalb von lediglich drei Tagen haben die Teams Dutzende von Prototypen erstellt und zwei Kontrollmessungen mit dem tschechischen Gesundheitsministerium durchgeführt: Prusa erklärt, dass die ersten Einheiten gerade für Praxistests und Kontrollen ans Krankenhaus übermittelt wurden.

Josef Prusa und der 3D-gedruckte Gesichtsschutz

Vielleicht kommt Ihnen dieser Gesichtsschutz bekannt vor? Das könnte darin begründet liegen, dass Prusa diese auf Basis einer auf GrabCAD verfügbaren Datei erstellt hat, die das Unternehmen dann so vereinfacht hat, dass es noch leichter zu Drucken ist. Vielleicht haben Sie es auch auf der Website von Budmen Industrie gesehen, wo das Gründerehepaar in ihrem Keller einige hundert davon gedruckt hat. Josef Prusa wollte eine klare Botschaft an die Community schicken; eine Botschaft, die wir für äußerst wichtig erachten: „Atemschutzmasken zu drucken ist im Moment vielleicht nicht die beste Idee. Lassen Sie mich das erklären. Keines der derzeit verfügbaren Modelle wurde getestet, um sicherzustellen, dass sie den notwendigen Schutz bieten, zumindest keines, das mir bekannt ist. Um hier Abhilfe zu schaffen, haben wir so viele Modelle zusammengestellt, wie wir finden können und wir arbeiten mit Experten zusammen, um zu überprüfen, welche Modelle tatsächlich die Auflagen erfüllen. Was sind dabei die Schlüsselelemente? In erster Linie die Dichtung, dann der Filter selbst und die Art und Weise, wie die Maske auf dem Gesicht sitzt – alles muss perfekt sein. Die meisten unter uns drucken mit festen Materialien, die für Dichtungen nur schwer anzupassen sind. Selbst wenn wir eine gute Dichtung erhalten, dann stellt sich die Frage, ob diese immer noch funktionsfähig ist auch, wenn der Träger beispielsweise spricht.“

Ein noch sichererer 3D-gedruckter Gesichtsschutz

Die Expertengruppen beschlossen also, eine Lösung zu schaffen, die das gesamte Gesicht schützt, und über einer gewöhnlichen Maske getragen werden kann, um so Sicherheitsprobleme zu vermeiden. Eine mittels 3D-Druck gefertigte Maske wirft außerdem Fragen über ihre Strapazierfähigkeit auf: Wie steht es mit der Widerstandsfähigkeit des Kunststoffs, wenn der Träger atmet und so eine feuchte und warme Zone schafft; einen Nährboden für Keime? Dieses Risiko kann das medizinische Personal in keinem Fall eingehen. Deshalb scheint ein solcher Gesichtsschutz auf den ersten Blick weniger risikobelastet zu sein.

Welches Material wird benötigt?

Es dauert etwa 2 Stunden, um die verschiedenen Teile, aus denen die Gesichtsmaske besteht, zu drucken. Der Hersteller empfiehlt die Verwendung von PETG. Schützstrukturen sind dabei nicht erforderlich. Sie benötigen ein Gummiband, um dieses an beide Seiten der Maske zu befestigen und eine Plastikfolie, die groß genug für die Vorderseite ist – Prusa sagt, dass jeder klare, lasergeschnittene Kunststoff ausreicht. Sie sollte mindestens 0,5 mm dick sein. Befolgen Sie hierbei die Montageschritte dieses Videos:

Berichten zufolge hat der Hersteller bereits 10.000 solcher Masken zum Gesichtsschutz an das tschechische Gesundheitsministerium gespendet. Der Hersteller lädt Einzelpersonen ein, die Maske für bedürftige Gemeinden vor Ort auszudrucken, vorausgesetzt, sie befolgen alle Online-Anweisungen. Diese sind auf der Homepage von Prusa verfügbar.

Teilen Sie gerne Ihre Meinung zu dem Gesichtsschutz in den Kommentaren und kontaktieren Sie das CECIMO , um zu erfahren, welche Auflagen Sie erfüllen müssen. Möchten Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der Additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach? Registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter und folgen Sie uns auf Facebook und Twitter um stets auf dem Laufenden zu bleiben! Außerdem sind wir auch auf LinkedIN und auf Youtube zu finden.

Kommentare

Nehmen Sie an der Diskussion teil und schreiben Sie uns Ihre Meinung.

  1. Anne Kubelt sagt:

    Hallo Herr Josef Prusa , ich habe diese neue Druck 3D Maske zum Gesichtsschutz im Fernseher gesehen und war sehr begeistert. Mit grossem Interesse würde ich gern 1-2 solcher Maske bei ihnen käuflich erwerben wollen.

    Mit freundlichen Grüßen
    A. Kubelt

    1. Sandra S. sagt:

      Guten Tag,
      die Masken sind nicht für kommerzielle Zwecke gedacht, siehe: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
      Mit besten Grüßen
      Sandra von 3Dnatives

    2. Christof Menzenbach sagt:

      Hallo Frau Kubelt,
      ich habe ein paar Gesichtschutzmasken hergestellt. Wenn Sie möchten kann ich Ihnen eine schicken.

      Gruß,
      Christof Menzenbach

  2. Judith Borowsju sagt:

    Liebe 3-D-Drucker,
    ich melde mich im Namen einer Praxis: wir brauchen dringend Masken in Berlin: Mein Mann David und seine Kollegen (einer ist selbst Risikopatient) betreiben eine jetzt übervolle Allgemein-Praxis in Berlin und haben weder Mund- noch Augenschutz.
    Können Sie uns helfen?
    Ich bin erreichbar: 0160/90217137
    Vielen Dank, Judith Borowski

    Gemeinschaftspraxis Seumestraße
    Seumestraße 21, 10245 Berlin

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