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ProtoCycler; ein Recyclingsystem für Ihren 3D-Drucker

Am 15. November 2018 von Jacqueline O. veröffentlicht

Wenn wir über den 3D-Druck sprechen, denken wir oft an die zahlreichen Vorteile, welche die neue Technologie für die Umwelt mit sich bringt: weniger Abfall im Vergleich zur traditionellen Fertigung, die Möglichkeit, einige Abfälle zu recyceln, lokalere Produktion mit geringerem Transport und mehr. Schon vor zwei Jahren konnten wir Ihnen zehn beeindruckende Initiativen für die Umwelt auflisten, welcher der 3D-Druck bietet. An solchen Anwendungen sollte nicht gestoppt werden zu arbeiten.

Einige Unternehmen arbeiten weiter daran, auch um das Umweltbewusstsein zu stärken und die nachhaltigen Lösungen durch Recycling-Materialien wie zum Beispiel Papierabfällen zu fördern. So auch ein junges kanadisches Unternehmen: ReDeTec. Sie entwickelten eine kleine Maschine, welche Kunststoffabfälle in 3D-Druckfilamente umwandelt. Die Maschine wird als ProtoCycler bezeichnet. Es gibt all den Objekten, die man sonst wegwerfen würde, ein zweites Leben und schafft einen Wert, wo man ihn nicht unbedingt erwartet. Hierfür trafen wir Dennon Oosterman, den Gründer und erfuhren mehr über seine Funktionsweise und seine Vision für den Markt.

3DN: Können Sie sich und Ihre Verbindung zum 3D-Druck vorstellen?

ProtoCycler

Dennon Oosterman, Gründer von ReDeTec

Mein Name ist Dennon Oosterman und ich habe mich während meines Ingenieurstudiums an der Univerisity of British Columbia, Kanada, erstmals mit dem 3D-Druck beschäftigt. Wir haben den 3D-Druck in unseren verschiedenen Projekten und Klassen sehr intensiv eingesetzt, von Kletterrobotern über Drohnen, bis hin zu Simulatoren der Air-Hochey-Physik. Wir fanden jedoch immer wieder heraus, dass ein großer Teil unserer 3D-Drucke im Müll landete – vor allem, weil es sich um veraltete Prototypen handelte, die inzwischen verbessert werden konnten – und wir viel zu viel Geld für die Drucke ausgaben. Daraus entstand die Idee für ProtoCycler.

3DN: Was ist der ProtoCycler? Wie funktioniert er?

Der ProtoCycler ist ein All-in-One-Recycling-System für den 3D-Drucker, mit dem Sie ihr eigenes Filament aus recyceltem Abfall und neuen Kunststoffgranulaten herstellen können. Der ProtoCycler wird komplett mit einer Schleifmaschine zur Zerkleinerung Ihrer Druckabfälle, einem erstklassigen Extruder zur Herstellung von Filamenten, einer vollständigen Computersteuerung zur Gewährleistung der Filamenttoleranz und des automatischen Betriebs, sowie einer eingebauten Spule mit verteilter Aufwicklung geliefert. Es gibt auch einen manuellen Modus, in dem Sie alle verschiedenen Aspekte der Filamentextrusion mit unserer mitgelieferten Software bedienen und überwachen können, was sonst niemand bietet. Dies ermöglicht es Ihnen, mit neuen Kunststoffen und Additiven zu experimentieren und ihre eigenen, kundenspezifischen Filamente zu erstellen.

3DN: Können wir mit dem ProtoCycler alle Kunststoffteile recyceln?

Noch nicht, aber wir arbeiten daran. Im Moment können wir nur einige der wichtigsten 3D-Druckkunststoffe automatisch herstellen, aber wir arbeiten daran, so viele Kunststoffe wie möglich zu automatisieren – einschließlich Nylon, PET, HIPS, HDPE und viele andere. Es ist erwähnenswert, dass Sie im manuellen Modus, wenn Sie sich wohl fühlen, jetzt mit der Extrusion einiger dieser Kunststoffe beginnen können – wir haben nur noch nicht die automatischen Einstellungen fein abgestimmt.

ProtoCycler

3DN: Wer sind heute Ihre Hauptkunden? Was sind Ihre zukünftigen Projekte?

Unsere Hauptkunden sind momentan Schulen, Unternehmen und Institutionen, die 3D-Druck verwenden. Dazu gehören K-12-Ausbildungen, Universitäten und Hochschulen, Unternehmen aller Größe und aus jedem Bereich, von kleinen Designfirmen bis hin zu großen weltweiten Konzernen, Bibliotheken, Regierungen… So ziemlich jeder, der den 3D-Druck viel verwendet. Wir sind auch sehr stolz darauf, dass wir ProtoCyler in über 30 Ländern verkauft haben, auf allen wichtigen Kontinenten außer der Antarktis!

3DN: Wie sehen Sie die Zukunft der Kreislaufwirtschaft im 3D-Druckmarkt?

Für mich ist die Zukunft einer Kreislaufwirtschaft im 3D-Druck nur eine Selbstverständlichkeit. Plötzlich haben wir die Macht, Rohstoffe zu nehmen und sie in das zu verwandeln, was wir brauchen; direkt auf unserem Schreibtisch. Sobald die das Recycling in den Mix aufgenommen haben, können Sie jetzt alles, was Sie in 3D gedruckt haben, nehmen und zu neuem umwandeln. Und das alles ohne echte Kosten und Zeitaufwand und mit dem unglaublichen Komfort, dass es „hier und jetzt“ passiert. Ich denke, es wird eine Weile dauern, bis dieser Denkprozess und dieses Ethos in den Alltag eindringt, aber mit einer neuen Generation, die mit dieser Fähigkeit in ihrem Klassenzimmer aufwächst wird es früher oder später passieren und ich denke, es wird unglaublich ermächtigend für alle sein.

Wie genau der ProtoCycler funktioniert, sehen Sie in folgendem Video:

3DN: Haben Sie noch abschließende Worte für unsere Leser?

Haben Sie keine Angst vor dem Scheitern beim 3D-Druck! Ich sehe so viele Kommentare online darüber, wie ein bestimmter 3D-Druck fehlgeschlagen ist, oder was für einen schrecklichen Drucker jemand besitzen muss, wenn das alles ist, was er erreicht hat, oder darüber, wie die Hälfte seiner Designs nutzlos endet. Das ist alles in Ordnung – für mich ist der Sinn des 3D-Druck, dass man Ideen schnell und einfach entwerfen kann, sodass es egal ist, ob sie beim ersten Mal funktionieren oder nicht, oder sogar beim fünften Mal! Was zählt ist, dass du lernst, deine Fähigkeiten erweiterst und viel Spaß daran hast, tolle Sachen zu machen.

Weitere Informationen zu ReDeTec und ihrem ProtoCycler finden Sie auf der offiziellen Website.

Was halten Sie von der umweltfreundlichen Umsetzung des ProtoCyclers? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit und hinterlassen Sie uns ein Kommentar unten oder auf FacebookTwitter oder Google+. Und denken Sie daran sich für unseren wöchentlichen Newsletter kostenlos anzumelden, um keine Neuigkeiten im 3D-Druck mehr zu verpassen!

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