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Das Plat Institute über additive Fertigung in der Lebensmittelindustrie

Am 21. März 2023 von Leonie M. veröffentlicht
plate institute

Tag für Tag wächst der Einsatz neuer Technologien im kulinarischen Bereich. Kunden sollen dabei ganz neue und innovative Erfahrungen mit der Lebensmittelherstellung machen. Die spanische Organisation Institute Plat hat es sich zum Ziel gemacht, diese Nische zu erforschen und neue Methoden zur Herstellung von Lebensmitteln zu entdecken – darunter auch die additive Fertigung. Wir sprachen mit dem Team des Plat Institutes, um mehr über den Einsatz von 3D-Druck in der Lebensmittelindustrie zu erfahren.

3DN: Was ist das Plat Institute?

Im Plat Institute dreht sich alles rund um Kreativität, Innovation und Technologie. Wir möchten dazu beitragen, die Zukunft von Lebensmitteln zu gestalten und widmen uns zahlreichen Möglichkeiten und Herausforderungen. Dabei arbeiten wir mit multidisziplinären Experten zusammen, um uns auf neue Disziplinen wie Lebensmitteldesign, Lebensmitteltechnologie und Nachhaltigkeit zu spezialisieren.

Im Plat Institut wird mit einer breiten Palette innovativer Technologien gearbeitet.

Unser Institute setzt sich aus zwei grundlegenden Bereichen zusammen. Zunächst gibt es das Sci-Food Lab, in welchem wir innovative Projekte für Bildungseinrichtungen, Regierungen und zahlreiche Unternehmen entwicklen. Außerdem bietet das Plat einen Ort für ganz neue Lernerfahrungen. Hier möchten wir in erster Linie zur Inspiration anregen, zur Entwicklung beitragen und Wissen fördern. Diese beiden Kernbereiche unseres Institutes schaffen eine optimale Atmosphäre des Austauschs und bieten dadurch Platz für Kreativität und Innovation im Lebensmittelsektor.

3DN: Wie setzt das Plat Institute dabei die additive Fertigung ein?

Im Plat Institute arbeiten wir bereits seit Jahren mit dem 3D-Druck. Ich war mehrere Jahre als Professor an der IAAC (Institute for Advanced Architecture of Catalonia) tätig und konnte im Laufe der Zeit ein digitales Fertigungslabor für den Lebensmittelsektor einrichten – so hat alles begonnen. Damals war das einmalig! Mittlerweile gibt es zahlreiche derartige Beispiele in diesem Sektor.

Dank unserer Experten Marcelo de Medeiros, Ivan Merino, Juan Umbert und Adrià Corominas konnten wir ein immer stärker werdendes Netzwerk aufbauen, welches uns hilft, ganz neue Anwendungsmöglichkeiten zu entdecken. Angefangen haben wir mit Ultimaker und Prusa – jetzt testen und entwickeln wir neue Systeme, um neue Materialien drucken zu können. Im Food Lab ist Prusa jedoch immer noch unser meistgenutztes Tool.

Im Food Lab wird der 3D-Druck als Werkzeug verwendet

3DN: Welche Materialien verwenden Sie und was sind die Merkmale? Können Sie uns etwas über Ihre aktuellen Projekte erzählen?

Wir testen organischen Abfall, um Bio Verbundwerkstoffe herstellen zu können. Dabei möchten wir der Frage nachgehen, wie wir Kalkabfälle, z.B. Muscheln, Austern und Sand, welcher aus zerkleinerten Altglasflaschen entsteht, wieder in Sand umwandeln können. Die Arbeit mit diesen Überschüssen und Keramiken, bietet uns eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten. Wir arbeiten stets daran, mehr über diese Materialien zu erfahren.

Aktuell führen wir ein neues Projekt durch, welches die in HORECA erzeugten Überschüsse mit unserem Wissen im Bereich Circular Design kombiniert. Dafür soll ein 30.000m2 großes FARMLAB in Katalonien entstehen, in welchem die Technologien zur Nutzung bereit stehen werden.

Seien Sie also gespannt, was das Jahr 2023 zu bieten haben wird!

3DN: Wie sehen Sie die Zukunft der additiven Fertigung in der Lebensmittelindustrie?

Wir sind fest davon überzeugt, dass diese Technologien der Schlüssel zum Prototyping und Produzieren in der neuen Wirtschaft sind! Allein die Möglichkeiten, die uns der additive Druck ermöglicht, dazu das Eliminieren von Abfall während der Prozesse, thermoplastische Materialien und flüssige Harze, die mit UV-Licht polymerisieren, aber auch Pulverbettfusion, lichtempfindliche Flüssigpolymerfusion oder Binder Jetting  – all das sind unglaubliche Werkzeuge, welche uns ganz neue Zugänge ermöglichen!

3DN: Haben Sie noch abschließende Worte für unsere Leser?

Vielen Dank, dass Sie unser Interview gelesen haben – es ist uns eine große Ehre, hier sein zu dürfen und wir hoffen sehr, dass unsere Vision und Arbeit andere inspiriert, die Zukunft neu zu gestalten. Weitere Informationen können Sie hier auf unserer Website finden.

Was halten Sie von der Arbeit des Plat Instituts? Lassen Sie es uns in einem Kommentar unten oder auf unseren LinkedIn-, Facebook- und Twitter-Seiten wissen! Vergessen Sie nicht, sich für unseren kostenlosen wöchentlichen Newsletter anzumelden, um die neuesten 3D-Druck-Nachrichten direkt in Ihren Posteingang zu bekommen! Sie können auch alle unsere Videos auf unserem YouTube-Kanal finden.

*Alle Fotos: Plat Institute

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