Der Phoenix Prototyp von Pivot Cycles: Mit 3D-Druck zu einem neuen Rahmenkonzept?

Die additive Fertigung wird zunehmend in der Fahrradherstellung eingesetzt, da sie neue Designmöglichkeiten eröffnet und komplexe Bauteile ermöglicht, die mit herkömmlichen Verfahren nur schwer realisierbar wären. Dies zeigt sich auch am Prototyp von Pivot Cycles, denn die neueste Generation des PIVOT Phoenix Downhill Specials ist ein Fahrrad, das Carbonrohre und Aluminiumverbinder kombiniert. Das Unternehmen testete mit dem Prototypen nun neue Technologien und entwickelte einen Rahmen, der Carbon und 3D-gedruckte Titananteile vereint.
Vor allem sorgt das Rad mit seiner einzigartigen Konstruktion und dem Doppelkettenantrieb für Aufsehen, da bei diesem Prototyp herkömmliche Aluminiummuffen durch 3D-gedruckte Titanteile ersetzt wurden – ähnlich wie beim Fertigungsverfahren von Atherom Bikes oder Möve Mobility. Zwar ist der Prototyp fahrbar, dient jedoch in erster Linie dazu, die neue Fertigungsmethode weiter zu erforschen. Das Unternehmen verfügt über ein F&E-Labor, in dem Aluminiumkomponenten per CNC bearbeitet und eigene Carbonrohre hergestellt werden können. Die Titanmuffen wurden hingegen vorerst von einem anderen Lieferanten mittels 3D-Druckverfahren produziert.

Pivot Cycles wurde 2007 von Chris Cocalis gegründet und der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Arizona.
Die Vorteile des 3D-Drucks bei der Herstellung der Titanmuffen liegen insbesondere in der Möglichkeit, komplexe Designs und Formen zu fertigen. Titan wurde hier gewählt, weil es stärker ist und für dünnwandigere Konstruktionen eingesetzt werden kann. Zudem gibt es beim 3D-Druck weniger Einschränkungen hinsichtlich der Komplexität und Form der Titanmuffen als bei dem leichteren Metall Aluminium. Insgesamt werden die Titanmuffen beim Phoenix-Prototypen schlanker gestaltet, wobei im Tretlagerbereich das Design so ausgeführt ist, dass es dem des Carbon-Serienrads ähnelt.
Chris Cocalis, CEO von Pivot Cycles, sagt: „Die Muffen sind cool, aber am stolzesten sind wir auf die Entwicklung und den Herstellungsprozess der Carbonrohre, da wir die spezifischen Formen herstellen können, die wir für die Produktion benötigen, und außerdem mit verschiedenen Materialien und Aufbauten experimentieren, um das Fahrgefühl und die Gesamtleistung zu entwickeln, die wir vom Chassis erwarten.“
Pivot betont, dass der Prototyp noch nicht gewichtsoptimiert wurde, weshalb es keinen nennenswerten Gewichtsunterschied zwischen den beiden Fahrrädern gibt. Bei anderen Projekten, bei denen das Gewicht eine größere Rolle spielt, könnten die Titanteile jedoch so gestaltet werden, dass sie 15 bis 20 Prozent leichter sind als Aluminiumteile. Bislang ist noch keine Serienproduktion vorgesehen, da der Preis noch zu hoch ist. Das Unternehmen schätzt die Investitionskosten für das Phoenix-Ti/Carbon-Rahmenprojekt auf 15.000 bis 20.000 US-Dollar. Cocalis betont, dass, wenn Serienmodelle mit diesem Design und nur minimalen Anpassungen angeboten würden, die Kosten gesenkt werden könnten, jedoch nicht auf das Niveau eines herkömmlichen Serienrahmens, da sie immer noch das Zwei- bis Dreifache des aktuellen Modells kosten würden. Mehr über Pivot und das Phoenix erfahren Sie HIER.
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*Alle Bildnachweise: Pivot Cycles