Philips und Prusa Research Kollaboration für 3D-gedruckte Ersatzteile

Der Technologiegigant Philips und das tschechische Unternehmen Prusa Research gaben jüngst ihre Zusammenarbeit bekannt. Philips bietet nun 3D-Dateien für Ersatzteile ihrer Elektronikgeräte an, welche einfach heruntergeladen und gedruckt werden können. Das Ziel hinter der Initiative ist es, die Lebensdauer von Philips Geräten zu verlängern.
Der 3D-Druck findet in vielen Branchen Anwendung, so auch in der Ersatzteilproduktion. Das Drucken von Prototypen, welche schnell getestet werden können, ist hier ein Anwendungsbereich der additiven Fertigung. Ein anderer ist z.B. die Herstellung von veralteten Bauteilen, welche in der heutigen Zeit schwer reproduzierbar sind. So werden u.a. Ersatzteile für alte Bahnmodelle mithilfe des 3D-Drucks gefertigt. Ein ähnliches Prinzip steht auch hinter der Zusammenarbeit von Philips und Prusa Research – Reperaturservices haben oft nicht mehr die Möglichkeit, ältere Philips Geräte zu richten, da die nötigen Ersatzteile nicht mehr hergestellt werden. Mit den digital verfügbaren 3D-Modellen erhofft sich Philips nun, die Lebensdauer von Philips Geräten zu verlängern.

Das erste erschienene Modell der Kollaboration, ein Kamm für Rasierer
Details der Kollaboration zwischen Philips und Prusa Research
Doch auch für neuere Modelle soll das Angebot gelten. Philips weist darauf hin, dass 77 % der Konsumenten in Europa lieber ein Gerät reparieren würden, als ein Neues zu kaufen. Um diesen Wunsch nachzugehen, bietet Philips sichtbare Bauteile im STL-Format an, welche frei auf der 3D-Modellplattform Printables verfügbar sind. Prusa Research, Hersteller von 3D-Druckern und mittlerweile ein Hausname in der additiven Fertigung, wurde herangezogen, um die Qualität der Dateien sicherzustellen. Das Unternehmen veröffentlicht neben 3D-Druckern auch hauseigene Slicer, wie den jüngst erschienenen Easyprint. Zudem gibt der 3D-Druck-Experte Empfehlungen zu Druckeinstellungen, sowie geeigneten Materialien. Wichtig zu beachten ist jedoch, dass nur 3D-Modelle für sichtbare Bauteile zur Verfügung gestellt werden – bei einem Defekt des Gerätes wird auch hier nur der Kundendienst helfen können.
Vorerst wurde nur ein Modell veröffentlicht, ein OneBlade-Aufsteckkamm für Rasierer. Weitere Modelle werden folgen, die Initiative steht noch in den Startlöchern. Zudem findet dieser erste Test des Vorhabens dank der Kollaboration mit Prusa Research ausschließlich in der Tschechischen Republik statt. Philips verspricht mit der Initiative einen wichtigen Schritt Richtung Nachhaltigkeit und zeigt das Potential der additiven Fertigung als nachhaltige Technologie. Wir sind gespannt, ob die Initiative in Zukunft weiterentwickelt wird! Mehr Informationen finden Sie HIER.
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*Bildverweise: Philips