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Renishaw hat System zur Behandlung von Parkinson erfolgreich getestet

Am 11. März 2020 von Sandra S. veröffentlicht

Der internationale Maschinenbaukonzern und 3D-Druckerhersteller Renishaw hat ein System zur Verabreichung von Medikamenten entwickelt, das auf die Behandlung von neurodegenerativen und anderen neurologischen Erkrankungen wie Parkinson abzielt. Parkinson wird durch den Abbau von Dopamin produzierenden Neuronen im Gehirn verursacht, was zu unfreiwilligem Zittern, Muskelversteifung, Verlangsamung der Bewegung und anderen nicht-motorischen Symptomen wie Gedächtnisverlust und Depressionen führt.

Während diese Symptome zunächst medikamentös behandelt werden können, gibt es derzeit keine Therapie, die das Fortschreiten der Krankheit wirksam verhindert oder die motorischen und nicht-motorischen Symptome zusammen behandelt. Mit dem neuroinfuse™ Medikamentenverabreichungssystem von Renishaw soll die Behandlung von Parkinson ermöglicht werden. Nach Durchführung des Hauptbestandteiles der klinischen Studie ist das Unternehmen überzeugt, dass ihr Gerät eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Parkinson spielen kann.

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Bildnachweis: Chris Marshall Mint Motion

Genauer gesagt bietet die intraparenchymale Medikamentenverabreichung eine praktische Methode zur Umgehung der Blut-Hirn-Schranke, um Medikamente ins menschliche Gehirn zu schleusen. Das Gerät besteht aus bis zu 4 Kathetern, die in Zielregionen innerhalb des Gehirns implantiert werden können. Der Zugang zu den Kathetern erfolgt über einen 3D-gedruckten Port aus Titan, der hinter dem Ohr des Patienten implantiert wird, und die mit Medikamenten gefüllten Infusionsleitungen werden mit einem MRT-kompatiblen Applikationsset angeschlossen, das wiederholt auf den Port aufgesetzt wird. Einziehbare Nadeln verlaufen durch ein Septum im Port, um die Infusion von Therapeutika in den externen Infusionsleitungen durch die implantierten Katheter zu ermöglichen.

Dies ermöglicht es den Patienten, Infusionen zu erhalten, ohne dass für jede Infusion neue Katheter neu implantiert werden müssen. Die wiederholte Durchführung dieser Behandlung ist einzigartig auf dem Markt. Die ersten Ergebnisse der Studie mit Herantis Pharma plc. deuten darauf hin, dass das Gerät gut funktioniert. Rupert Jones, Geschäftsführer von Renishaw Medical, bestätigt dies: „Die Ergebnisse dieser Studie und die Leistung des Verabreichungssystems von Renishaw sind für die vielen Menschen mit Parkinson-Krankheit vielversprechend“.

Der Zugang zu den Kathetern erfolgt über einen 3D-gedruckten Titanport, der hinter dem Ohr des Patienten implantiert wird (Bildnachweis: Renishaw)

Während der klinischen Studien wurden 17 Patienten per Zufallsprinzip entweder 6 Monate lang pro Monat eine Dosis eines Placebomedikamentes oder 6 Dosen des neuartigen Medikamentes gegen Parkinson von Herantis Pharma plc. verabrecht. Nach diesem Zeitraum von 6 Monaten wurden die Patienten in eine weitere sechsmonatige Studie aufgenommen, in der alle Teilnehmer den Medikamentenkandidaten erhielten. Seit heute wird die klinische Studie aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm der EU „Horizont 2020“ finanziert.

Es ist nicht das erste Mal, dass der 3D-Druck für medizinische Implantate eingesetzt wird. Additive Herstellungstechnologien bieten die Möglichkeit, schnell präzise und kundenspezifische Geräte zu erstellen. In diesem Bereich ist die Personalisierung für Patienten von großem Vorteil, und viele Experten sagen voraus, dass maßgeschneiderte medizinische Geräte in Zukunft die Norm sein werden.
Weitere Informationen über die Studie von Renishaw finden Sie hier.

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