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Die additive Fertigung präsentiert sich auf der Paris Air Show

Am 23. Juni 2015 von 3Dnatives veröffentlicht

Es ist kein Geheimnis mehr, dass sich die Luftfahrtindustrie in hohem Maße für die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der additiven Fertigung interessiert. Alle die daran noch gezweifelt haben, können sich auf der Paris Air Show selbst von den vielen Ausstellern mit Bezug auf den 3D-Druck überzeugen, welche Anfang der letzten Woche begonnen hat und noch bin diesen Donnerstag in Bourget in der Nähe von Paris läuft. Insgesamt sind 2.303 Aussteller aus 48 Ländern anwesend. Mit mehr als 300.000 Besuchern ist es die europaweit größte Luft-und Raumfahrtmesse.

3Dnatives war vor Ort und hat sich von dem vielfältigen Angebot überzeugt. Wir möchten einen kurzen Überblick geben über aktuelle Hersteller von Maschinen und Bauteilen sowie Ingenieurbüros und Bildungseinrichtungen aus dem Bereich des ‚Additive Manufacturing‘ :

Hersteller der Maschinen

Kein Produktionsprozess ohne entsprechende Maschine, weshalb wir bei unserem Messerundgang mit der Vorstellung der verschiedenen Hersteller additiver Fertigungsmaschinen beginnen möchten. Auch wenn in diesem Jahr keine Neuvorstellung dabei ist, bewundern wir dennoch die Funktionsweisen einiger vorhandener Maschinen und die so produzierten Bauteile. Ab letztem Wochenende öffnete die Paris Air Show auch für die breite Öffentlichkeit, wo sich die meisten Hersteller präsentierten.

BeAM

Das StartUp aus dem Elsass BeAM produziert und vertreibt Maschinen für die additive Fertigung durch ein neuartiges 3D-Druck-Verfahren der ‚Pulverstrahlung‘. Die so hergestellten Bauteile besitzen zwar eine etwas rauere Oberfläche als durch den Schmelzvorgang in einem Puderbett, jedoch lassen sich auf diese Weise größere Objekte herstellen. Auch seine Partner IREPA LASER und der Hersteller Fives Cinetics waren auf der Messe vertreten.

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Der IREPA-Stand, Partner von BEAM

SLM Solution

Das Lübecker Unternehmen SLM Solutions wurde vertreten durch seinen französischen Händler Multistation. Auf ihrem Stand wurde die SLM280-Maschine vorgestellt und einzelne Demonstrationsteile ausgestellt wie unter anderem ein Mondrover, der anlässlich des ‚Google Lunar X Preises‘ entwickelt wurde.

Une magnifique pièce imprimée en 3D par les équipes de SLM Solutions

Ein beeindruckendes Bauteil, gedruckt in 3D von dem SLM-Solutions-Team

Concept Laser

Auch wenn die auf dem Stand von Concept Laser vorgestellte Maschine zunächst relativ klassisch erscheint, sind die ausgeschriebenen Eigenschaften der Xline 2000R doch sehr beeindruckend: 2 Laser mit jeweils 1kW, die in der Lage sind, eine 800x400x500 mm große Bauplattform abzutasten, was somit das größte Bauvolumen der Concept Laser-Maschinen darstellt. Ab 2016 soll dieser Drucker auf dem Markt erhältlich sein.

Des pièces de démo sur le stand de Concept Laser

Ausstellungsstücke auf dem Stand von Concept Laser

3D Systems

Wenn 3D-Systems, einer der führenden 3D-Druck-Akteure auch nicht mit einem eigenen Stand vertreten ist, findet man einige seiner Maschinen dennoch bei seinen Händlern wieder. Auch das Team von Phenix Systems ist auf dem Stand von Saturne Technology vertreten, zusammen mit der beeindruckenden ProX40o-Maschine, ausgestattet mit zwei Lasern und einem Bauvolumen von 500x500x500 mm. Der französische Hersteller von Additive Manufacturing Maschinen für Metall Phenix Systems wurde 2013 von 3D Systems aufgekauft, und entwickelt seine Maschinen weiterhin in Europa.

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Der Großraum-3D-Drucker ProX400 von 3D Systems

Stratasys

Ebenfalls ein bekannter Akteur: das amerikanische Unternehmen Stratasys, spezialisiert auf die additive Fertigung durch Kunststoff. Auf seinem Stand kann man die Anwendungsmöglichkeiten der Bauteile entdecken, wie zum Beispiel die für Airbus hergestellten Einzelteile sowie Kunststoffmaterialien, die auch hohen Temperaturen standhalten können. Stratasys präsentiert außerdem Beispiele von 3D-gedruckten Gussformen aus Kunststoff.

Le stand Stratasys au salon du Bourget

Der Stratasys-Stand auf der Paris Air Show in Bourget

EOS Manufacturing

Auch der amerikanische Hersteller EOS, spezialisiert im Laserschmelzen ist ebenfalls in der Luftfahrtindustrie tätig und ist mit seinem Druckermodell M290 und mehreren Ausstellungsstücken vor Ort.

Aubert et Duval Erasteel

Aubert et Duval Erasteel ist ein Lieferant von Puder für Laserschmelz-3D-Drucker. Das Puder und ein paar der Bauteile werden auf seinem Messestand ausgestellt, begleitet von Demonstrationsvideos.

Hersteller von Bauteilen

Wenn man nach Anzahl der Aussteller geht, ist diese Kategorie ohne Zweifel am häufigsten vertreten. Unmöglich alle einzeln in diesem Artikel vorzustellen, möchten wir im Folgenden auf einige Besonderheiten und Neuheiten eingehen.

Ein Teil der Unternehmen stammt aus dem Bereich der herkömmlichen Fertigungsverfahren von Bauteilen, haben sich jedoch nun der 3D-Druck-Technologie angenommen, wie beispielsweise die Unternehmen AFU, spezialisiert auf Kleinserien, GMP Additive oder Fusia. Andere kommen aus der Schmiedeindustrie, wie Spartacus 3D, der auf dem Stand von SetForge La Clayette eine große Anzahl von Demonstrationsteilen präsentierte.

Auch Unternehmen aus dem Bereich des Rapid Prototyping sind auf der Paris Air Show dabei, oder aber speziell der Additiven Fertigung gewidmeten Firmen wie Erpro oder Volum-e, welche vor kurzem die zur Herstellung von Flugzeugteilen aus Metall erforderliche Befugnis erhalten haben.

Drone luminescent sur le stand des Ateliers de Cini

Leuchtende Drohne auf dem Stand der Ateliers Cini (aus Nancy, Frankreich)

Das Unternehmen Cini, Hersteller von Bauteilen aus Polymeren, bietet ein fluoreszierendes Filament an, wodurch sich beispielsweise Drohnen herstellen lassen, die auch im Dunkeln sichtbar sind. Polyshape präsentiert unter anderem seine großformatigen Bauteile, die auf der Maschine Xline 1000R von Concept Laser gedruckt wurden. Das Team von 3A hat sich auf das Verfahren des Elektronenstrahlschmelzen spezialisiert.

Le stand de Creatix 3D, revendeur des solutions 3D Systems

Der Stand von Creatix 3D, Verkäufer von 3D Systems-Maschinen

Auf dem gemeinsamen Stand von Creatix und Prismadd wurden neben einer 3D Systems Maschine auch Beispiele von Bauteilen ausgestellt, die durch die Software Dassault Systèmes in ihrer Formgebung optimiert werden konnten. Im Rahmen eines Wettbewerbes konnte man seine Handtasche einscannen lassen und mit ein bisschen Glück, Hauptpreise wie einen 3D-Scanner oder einen 3D-Drucker gewinnen.

Exemples de pièces sur le stand de Spartacus 3D

Beispiele von Bauteilen aus dem 3D-Drucker auf dem Messestand von Spartacus 3D

Ingenieurbüros und Dienstleister

Die Verfahren der Additiven Fertigung stellen bisherige Methoden der Konstruktion in Frage, so ist es nicht verwunderlich, dass sich auch Beratungs- und Engineering-Unternehmen um den 3D-Druck herum entwickeln, die mit ihren Angeboten ihre Kunden unterstützen.

Sogeclair

Das 1400 Mitarbeiter starke Unternehmen Sogeclair ist spezialisiert auf die Luft- und Raumfahrtindustrie, und hat vor kurzem ein Team aus 15 Personen zusammengestellt, das sich speziell mit der additiven Fertigung beschäftigt. Auf ihrem Stand findet man Ausstellungs- und Versuchsmodelle, die durch Topologieoptimierung in ihrer Formgebung überdacht wurden. Auf ihrem Messestand findet man ein so konzipiertes Modell für ein Verbindungselement zwischen Flügel und Flugzeugrumpf. Auch wenn es bislang noch nicht möglich ist, dieses Teil im Masstab 1:1 zu drucken, lässt es dennoch auf die Chancen schließen, die die additive Fertigung im Hinblick auf großformatige Bauteile mit sich bringt.

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Ein 3D-gedrucktes Bauteil. Es dient der Verbindung von Flügel und Flugzeugrumpf.

Segula

Um die Fähigkeiten im Bereich der Konstruktion hervorzuheben präsentiert das Unternehmen Segula auf seinem Messestand eine interessante Fallstudie: ein Kolben, mit einem Design in Form einer Bienenwabe, was ihn mechanisch stabiler und gleichzeitig leichter macht und zudem dank seiner Kapitalwirkung als Treibstofftank dienen kann.

Institut Fraunhofer

Fraunhofer ist Europas größte Organisation für Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen und präsentiert auf seinem Messestand eine Reihe 3D-gedruckter Bauteile und Versuchsmodelle, um die Verfahren des Metall-3D-Drucks sowie aktuell existierende Herausforderungen zu veranschaulichen.

L'institut

Das Institut Fraunhofer präsentiert seine Forschungsergebnisse

Safran

Schließlich findet man auch einige Anwender der Technologie wie die Firma Safran, die in der Luftfahrt spezialisiert ist. Zwischen zwei Versuchsmodellen den Leap-X und Open Rotor wurde ein Modell eines komplett 3D-gedruckten Triebwerks vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit der australischen Universität Monash entwickelt und produziert wurde. Auch wenn dieses Projekt nicht darauf abzielt den funktionalen Motor komplett durch 3D-Druck zu fertigen, so lassen sich durch dieses Modell dennoch diejenigen Bauteile ausfindig machen, deren Gewicht sich durch neuartige Konstruktionsweisen mit weniger Material reduzieren lässt.

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Ein vollständig 3D-gedruckter Antriebsmotor von dem Unternehmen Safran und der Université de Monash

Weitere Informationen auf der Seite der Paris Air Show: www.siae.fr/EN.htm

Fotos : Verrier – Sunlight Image

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