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Eine deutsch-französische Initiative zum 3D-Druck von tausenden Face-Shields

Am 27. April 2020 von Sandra S. veröffentlicht
OKM3D

In den letzten Tagen war der 3D-Druck eine wertvolle Technologie im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Viele Initiativen sind in Deutschland und auch im Ausland ins Leben gerufen worden, darunter ist auch das Unternehmen OKM3D. Sie nutzen ihre Fähigkeiten und ihr Know-How zur Unterstützung des Pflegepersonals. Zusammen mit ihrem Partner Rupture Tech Consulting haben sie im Rahmen einer deutsch-französischen Kooperation den 3D-Druck von tausenden Face-Shields und Atemmasken in Betrieb genommen. Damit werden vor allem Personen geschützt, die in direktem Kontakt mit potenziell Infizierten stehen, wie zum Beispiel Mitarbeiter im medizinischen Umfeld und der Polizei, behördliche Angestellte, aber auch das Krankenhauspersonal.

Das Projekt hat sich Hand in Hand mit den Städten Bayreuth in Bayern und Montpellier in Südfrankreich entwickelt. Ihr Ziel ist es, mehr als 12.000 Personen auszurüsten, während ihre Produktionskapazität 600 Visiere pro Tag in Bayreuth und 300 in Montpellier beträgt. Durch die Möglichkeit, genau in der betroffenen Region zu produzieren, wo der Bedarf am größten ist, können durch den Einsatz des 3D-Drucks viele Einschränkungen überwunden, defekte Lieferketten repariert und auf einen Mangel an Schutzausrüstung reagiert werden. Die gesamte Community der additiven Fertigung war in den letzten Wochen aktiv, um Schutzvisiere, Ventile für Atemschutzmasken, Türgriffe usw. herzustellen. OKM3D, ein Experte für die additive Fertigung, blieb ebenso nicht tatenlos. Das Unternehmen ist auf den europaweiten Vertrieb von 3D-Druckern spezialisiert und arbeitet heute mit führenden Unternehmen im 3D-Druck auf dem gesamten Kontinent zusammen.

Timmy Schramm, CEO von OKM3D, erklärt: “Die Flexibilität des 3D-Drucks macht es möglich, innerhalb weniger Stunden nach Erhalt der Maschinen eine komplette lokale Produktionseinheit aufzubauen. Aufgrund der aktuellen Versorgungsengpässe bei bestimmten Produkten ist das umso wichtiger geworden. In Bayreuth konnten wir bereits drei Stunden nach Erhalt der 12 Raise3D Pro2 3D-Drucker den ersten Druckjob über 360 Face-Shields starten. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bayreuth versuchen wir den Bedarf an Schutzkleidung bei Ärzten, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen zu decken. Schwerpunkt lag in der ersten Woche auf Face-Shields, aktuell haben wir aber die komplette Produktion auf Atemmasken umgestellt, da sich der Bedarf aufgrund neuer gesetzlicher Regelungen plötzlich massiv geändert hat. Diese Flexibilität bietet nur der 3D-Druck!

In Bayreuth konnten wir hier alles testen, drei Tage nach Inbetriebnahme der Anlage kamen auch die Drucker bei unserem Partner Rupture Tech Consulting in Frankreich an. Hier baute man gemeinsam mit der Stadt Montpellier eine ähnliche 3D-Fabrik wie in Bayreuth auf. Mit Rupture Tech Consulting in Frankreich und OKM3D in Deutschland konnten wir gemeinsam eine schlüsselfertige Lösung entwickeln, um die gesamte Ausrüstung in Rekordzeit zu produzieren. Durch die Zusammenarbeit zwischen Raise3D-Ingenieuren und unseren Mitarbeitern konnten wir das Design, die Produktion, die Materialbeschaffung und die Endmontage von tausenden Face-Shields optimieren.”

Ein Projekt welches von den Städten getragen wird

Die Stadt Bayreuth hat in eine Farm von 3D-Druckern mit 12 Pro2 von Raise3D investiert: Diese ergänzen die bereits vorhandenen 15 Maschinen von OKM3D. Gleichzeitig hat die Stadt Montpellier und Montpellier Méditerranée Métropole 48.000 Euro in eine 3D-Fabrik investiert, indem sie zehn Maschinen des gleichen Modells gekauft haben. In nur wenigen Tagen konnten die beiden Städte spezielle Räumlichkeiten von mehr als 300 Quadratmetern zur Verfügung stellen, die nun zum Drucken von Schutzvisieren genutzt werden. Die beiden Partner fertigen täglich hunderte Visiere in PLA und PETG. Der deutsche Distributor OKM3D lieferte die Maschinen, tausende Kilogramm Filament, die Gummibänder (mehr als 8 km wurden bestellt) und Schutzfolien.

Timmy Schramm erläutert weiter: « Als Rupture Tech Consulting und OKM3D die Bürgermeister von Montpellier und einen Stadtrat von Bayreuth kontaktierten, beschlossen diese, schnell und entschlossen mit ihren Mitteln und unserem Fachwissen auf diese Gesundheitskrise zu reagieren. Wir arbeiten Hand in Hand mit der Verwaltung in Montpellier und Bayreuth und den jeweiligen Behörden, um die Bedürfnisse genau zu bestimmen und diesen Bedarf so schnell und effektiv wie möglich zu decken.»

Ursprünglich wollte die Stadt Bayreuth 1.000 Visiere bestellen. Bereits eine Woche nach Projektbeginn wurden die zweiten 1.000 Stück in Auftrag gegeben und kurz danach tausende Atemmasken. Das ist ein Beweis dafür, dass der 3D-Druck auch bei wechselnden Anforderungen schnell und flexibel zum Ziel führen kann. Obwohl die Masken keinen FFP2-Standard erfüllen, bieten sie einen ersten Schutz für den Träger.

Ziel der beiden europäischen Partner ist es nun, alle bedürftigen Mitarbeiter mit mehr als 12.000 Visiere zu versorgen. Aktuell sind bereits über 7.000 Stück ausgeliefert und bei den glücklichen Verwendern angekommen. Wir hoffen auf jeden Fall, dass die übrigen Face-Shields bald fertiggestellt sind! Weitere Informationen finden Sie HIER.

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