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Österreichische Bundesbahn (ÖBB) entgeht nun Probleme der Ersatzteilversorgung

Am 28. April 2022 von Bianca Z. veröffentlicht

Wir haben bereits über die Nutzung der additiven Fertigung in der Welt der Eisenbahnen berichtet. Bereits überall auf der Welt findet der 3D-Druck im Bereich von Schienenfahrzeugen seine Anwendung und löst somit das stets gegenwärtige Problem von veraltetem Equipement wie auch der Ersatzteilproblematik. Allen voran profitieren Eisenbahngesellschaften nicht nur von der erhöhten Produktionsgeschwindigkeit und dem Kostenfaktor, sondern es erlaubt ihnen auch benötigte Teile auf Abruf herstellen zu können. Auch in Österreich setzt die dortige Österreichische Bundesbahn (ÖBB) auf den 3D-Druck, wenn es um die Herstellung von Teilen und Instandhaltung geht.

Bei der ÖBB findet der 3D-Druck bei vielen Endteilen bereits seine Anwendung: von der Steckdosenabdeckung über Railjet-Garnituren bis hin zu Werkzeug. Mit mehr als 16.600 3D-gedruckten Ersatzteilen verfügt die Bundesbahn über eigene Printlabs in Linz wie auch in Wien; bei zusätzlichen Bedarf wird aber auch bei Partnern gedruckt. Bereits seit 2019 nutzt man die additive Fertigung, wobei diese auch insbesondere innerhalb des Lehrbetriebs eingesetzt werden. Somit möchte man in den Lehrwerkstätten des österreichischen Konzerns entsprechende Geräte zur Verfügung stellen, damit das auszubildende Personal direkt von Anfang an mit der Kunst des 3D-Drucks und seinen Möglichkeiten in Berührung kommt. Das ermöglicht der ÖBB auf lange Frist einen Stab an gut ausgebildeten 3D-Druckprofis im eigenen Unternehmen.

Der Mangel an Ersatzteilen war für die ÖBB ausschlaggebend

Wie viele andere Eisenbahnunternehmen überall auf der Welt, verfügt auch die Österreichische Bundesbahn über unzählige Waggons, Triebzüge und Loks, die bereits Jahrzehnte im Einsatz sind. Es ist daher wenig überraschend, dass die Ersatzteilversorgung über den direkten Hersteller oftmals ein Problem ist: manchmal existiert der Hersteller nicht oder die benötigten Teile werden nicht mehr produziert. Die ÖBB hat dementsprechend das Potenzial der additiven Fertigung erkannt, besonders, wenn nur einzelne Teile benötigt werden. Manchmal verkaufen Hersteller ihre Teile nämlich nur in großer Anzahl, was widerrum zu Lagerschwierigkeiten führen könnte.

Als man bei der ÖBB vor drei Jahren mit der additiven Fertigung begonnen hat, war für den Konzern bereits von Anfang an klar, dass dies großes Potenzial mit sich bringt: „Additive Fertigung ergänzt unsere bestehende Fertigung optimal. Leichtbau und Optimierung der Funktionalität werden im Schienenverkehr immer wichtiger. Wir machen mit dem 3D-Druck nicht mehr erhältliche Teile wieder verfügbar und ersetzen auch ältere Komponenten durch neue Teile, die durch ihre optimierte Bauweise die Energieeffizienz der Bahn weiter verbessern. Die additive Fertigung trägt direkt dazu bei, unser oberstes Ziel zu erreichen: die höchstmögliche Verfügbarkeit unserer Züge nachhaltig sicherzustellen“, erklärt Andreas Zwerger, damaliger Geschäftsführer ÖBB Technische Services GmbH. Mit den bisher insgesamt 215 Anwendungsfällen gibt das Unternehmen an, dass man beispielsweise mit den Steckdosenabdeckungen im Eingangsbereich der Railjet-Türen dank des 3D-Drucks einen vollen Erfolg feiern kann; hier werden mit additiver Produktion und anschließender Lackierung insgeasmt 80 % der Kosten gespart.

Die 3D-gedruckten Steckdosenabdeckungen verhelfen der ÖBB zu ökonomischen Vorteilen (Bild: ÖBB)

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*Titelbildnachweis: ÖBB

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