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OECHSLER und TECHART bringen 3D-gedruckte Sitze auf die Rennstrecke

Am 7. September 2022 von Bianca Z. veröffentlicht

Die Automobilindustrie boomt seit einigen Jahren von additiv gefertigten Teilen. Oftmals werden schon nahezu ganze Autos in 3D-gedruckt oder sie erhalten wichtige Komponenten aus dem 3D-Drucker, die ihnen eine erhöhte Leistung ermöglicht. Auch was den Innenraum von Automobilen angeht, kommt der Einsatz der additiven Fertigung nicht zu kurz, so auch, wenn es um die dortigen Sitzmöglichkeiten geht. Besonders das deutsche Unternehmen OECHSLER setzt seine 3D-Drucklösungen für solche Sitze ein. Nun gab das Unternehmen mit Sitz in Ansbach, Bayern, seine Zusammenarbeit mit dem Automobildesign-Unternehmen Tech Art Automobildesign GmbH – kurz TECHART bekannt. Als gemeinsames Ziel konzentriert man sich hierbei auf die Herstellung von innovativen, gleichzeitig aber leichten Sitzen für Rennautos – und das mittels additiver Fertigung.

Das gemeinsame Wissen und die Erfahrungen in der additiven Fertigung von TECHART und OECHSLER waren der Startpunkt zu einem Sitz, der zu einer verbesserten Belüftungs- und Atmungsaktivität führt, gleichzeitig aber auch über optimale Dämpfungseigenschaften verfügt. Nach einer Markteinführungszeit von gerade einmal vier Monaten ist man sich auf beiden Seiten sicher, dass diese Zusammenarbeit eine Innovation auf der Rennstrecke sein wird. So erklärt Tobias Beyer, CEO bei TECHART Automobildesign GmbH: „Gemeinsam mit OECHSLER erforschen und entwickeln wir neue Wege für das Sportwagensitz-Erlebnis der Zukunft. Die 3D-Drucktechnologie in unseren Sportwagensitzen ermöglicht ein Höchstmaß an TECHART Individualität und Komfort in Leichtbauweise – perfekt abgestimmt auf leistungsorientierte Porsche-Fahrer.“

Der Autositz findet seine Verwendung ebenfalls bei Porsche.

Einzelheiten zur Zusammenarbeit von OECHSLER und TECHART

Es ist wichtig zu verstehen, dass es keinen einheitlichen Komfort für Sportwagen, Lastwagen oder PKWs gibt, denn während Rennwagen härtere Strukturen benötigen, bauen andere Vehikel auf andere Dämpfungseigenschaften. Damit Rennfahrer nicht von den enormen Fliehkräften beeinflusst werden, haben OECHSLER und TechArt mittels additiver Fertigung jene Sitzanwendungen entwickelt, die die unterschiedlichen Anforderungen betrachtet. Konkret wurden hierfür gezielte Körpergeometrien der Fahrer berücksichtigt, die anschließend in Gitterstrukturen umgewandelt worden sind. Dies führte, basierend auf Geometrie, Dicke und Zellgröße, anschließend zu innovativen, maßgeschneiderten Sitzpolster, die Rennfahrern ein komplett neues Fahrerlebnis bieten sollen. Gedruckt wurde in OECHSLERs Additive Manufacturing Zentrum unter der Verwendung eines Pulverdruckverfahrens mittels HP Multijet Fusion Technologie und BASF Forward AM Ultrasint TPU01. Ein Pluspunkt bei diesem Material, so gibt OECHSLER an, sei die vollständige Möglichkeit zum Recycling, wenn sich das Material in einem ungefärbten Zustand befindet.

Die durch die Gitterstrukturen erreichte Gewichtsreduzierung des Gesamtvolumens stellt einen weiteren Vorteil dar, welches auf die gesamte Leistung des Rennautos einen großen Einfluss hat. Konkret handelt es sich um eine Gewichtsreduktion von ganzen 20 % im Gegensatz zu herkömmlichen Autositzen, die in der Regel über eine Polsterung aus Schaumstoff verfügen. Bevor es allerdings für die 3D-gedruckten Sitze auf eine richtige Rennstrecke ging, wurden diese umfangreich im OECHSLER-Qualitätszentrum getestet. Das Ergebnis: das aus TPU-Gitterpolster leitet die entstandene Wärme siebenmal besser ab, als herkömmlicher Automobilschaum. Das erhöht demnach nicht nur den Komfort, sondern reduziert gleichzeitig auch den Anstieg der relativen Luftfeuchtigkeit am Rücken des Fahrers.

Das Bauteil setzt sich daher aus einer Autositz-Schale und sechs additiv hergestellten Polster inklusive Kopfstütze, Rückenlehne, Oberschenkelpolster und Polsterung zusammen. Nachdem diese in 3D-gedruckt und zusammengebaut worden sind, werden die Polster durch TechArt mit Hochleistungsleder bezogen. Max Lehnert, Programmleiter AM-Seating bei
OECHSLER, freut sich über die Möglichkeiten der additiven Fertigung bei der Herstellung der Autositze: „Additive Fertigung ergänzt unsere konventionellen Produktionstechnologien und ermöglicht Produkteigenschaften bei Sitzanwendungen, die bisher nicht möglich waren und setzt neueMarktstandards in verschiedenen Lieferketten.“

Die additive Herstellung der Polsterung.

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*Alle Bildnachweise: OECHSLER und TECHART

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