Nexa3D und Stratasys schließen ihre Akquisitionen ab
Die Branche der additiven Fertigung erlebt derzeit eine neue Runde von Akquisitionen. Nachdem das Jahr, im Vergleich zum Vorjahr, verhältnismäßig ruhig begonnen hatte, gab es nun einen Aufschwung. Zunächst gab Nexa3D nach einem Jahr der Zusammenarbeit (und kurz nach der Übernahme des SLS-Portfolios von XYZprinting) seine Übernahme von Addifab, dem Schöpfer des Freiform-Spritzguss bekannt. In der Zwischenzeit verkündete Stratasys auch, dass die Übernahme der additiven Fertigungsanlagen von Covestro offiziell abgeschlossen ist.
Keine dieser Übernahmen dürfte für die 3D-Druckindustrie eine Überraschung sein. Die Akquisition von Covestro wurde bereits im August 2022 angekündigt und die von Addifab knüpft an eine bereits länger bestehende Partnerschaft mit Nexa3D an. Dennoch ist dies ein Zeichen für die Entwicklung auf dem Markt der additiven Fertigung selbst.
Übernahme von Addifab durch Nexa3D zur Vertiefung des digitalen Werkzeugbaus
Das Ziel der Übernahme von Addifab durch Nexa3D scheint darin zu bestehen, die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen im Bereich der digitalen Werkzeuge zu vertiefen. Obwohl diese weniger häufig als Teile für den Endgebrauch verwendet werden, sind Werkzeuge eine der Hauptanwendungen des 3D-Drucks – insbesondere dann, wenn sie als ergänzende Technologie zu den herkömmlichen Fertigungsverfahren genutzt werden. In diesem Fall wird der Einsatz des 3D-Drucks und des Werkzeugbaus beim Spritzgießen gefördert.
Addifab ist bereits für sein Freiform-Spritzgussverfahren bekannt – ein exklusives, patentiertes, digitales End-to-End-Werkzeugverfahren, das auch ein patentiertes Harz für die Werkzeugherstellung umfasst. Seit einem Jahr profitiert auch Nexa3D davon. Sie arbeiten zusammen, um die Drucker von Nexa3D den Kunden von Addifab zur Verfügung zu stellen und sind mit Unternehmen wie Wilson Sporting Goods an spannenden Projekten beteiligt.
Lasse G. Staal, Mitbegründer und Leiter der Geschäftsentwicklung bei Addifab, kommentiert die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen: „Kurz nachdem wir uns mit Nexa3D zusammengetan hatten, wurde immer deutlicher, dass unsere kombinierte Lösung, enorme Möglichkeiten für Kunden eröffnet, die komplexe Spritzgusswerkzeuge schnell und kostengünstig erstellen wollen. Ein Jahr nach unserer enorm erfolgreichen kommerziellen Zusammenarbeit und Dutzenden von Kundenimplementierungen mit Unternehmen, wie Pepsi und Wilson Sporting Goods, freue ich mich, dass wir nun offiziell unsere Kräfte vereinen.“
Durch diese Akquisition, wird Nexa3D das firmeneigene Harz für den Werkzeugbau in xMOLD umbenennen und es für die Verwendung mit allen Harz-3D-Druckern von Nexa3D verfügbar machen. Obwohl zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts vorausgesagt werden kann, scheint es, als wolle Nexa3D dessen Platz als Marktführer der Werkzeugherstellung im 3D-Druck festigen. Weitere Informationen über die Übernahme von Nexa3D finden Sie HIER in der Pressemitteilung.
Stratasys schließt Übernahme von Covestro ab
Die Übernahme von Stratasys ist vielleicht schon seit einiger Zeit im Gange, aber ihr Abschluss ist ein Zeichen für die anhaltende Stärke von Stratasys auf dem Markt – besonders unter Berücksichtigung, dass sich Nano Dimension erfolglos um die Übernahme des 3D-Druckunternehmens bemüht hatte. Es umfasst R&D-Einrichtungen und -Aktivitäten, globale Entwicklungs- und Vertriebsteams in Europa, den USA und Asien sowie ein Portfolio von etwa 60 3D-Druckmaterialien. Stratasys stellt fest, dass es durch die Übernahme auch in der Lage sein wird, neue Anwendungen in Schlüsseltechnologien wie der Stereolithografie, DLP und der Pulverbettfusion anzugehen und damit bestehendes Fachwissen bei Materialien für Material Jetting und FDM zu ergänzen.
Dr. Yoav Zeif, CEO von Stratasys, sagte abschließend: „Der heutige Tag ist ein bedeutender Meilenstein für uns, da wir unsere Führungsposition in der additiven Polymer-Fertigungsindustrie festigen. Mit dieser Übernahme erweitern wir nicht nur unser Materialportfolio für unser breites Spektrum an 3D-Drucktechnologien, sondern schaffen auch die Voraussetzungen für weitere neue Innovationen. Darüber hinaus wird unser wachsendes Team von internen Materialexperten in einer stärkeren Position sein, um mit unseren Partnern im Materialsystem zusammenzuarbeiten. Gemeinsam werden wir in der Lage sein, mehr Anwendungen schneller anzugehen und die Grenzen der additiven Fertigung zu verschieben.“ Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung von Stratasys HIER.
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*Titelbildnachweis: Nexa3D