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Neues antivirales 3D-Druckmaterial entfernt Covid-19 zu 70% in nur 2 Minuten

Am 18. Januar 2022 von Regina P. veröffentlicht

Nach über einem Jahr Forschungsarbeit ist es einem Team von Wissenschaftlern der Polytechnischen Universität Hongkong (PolyU) gelungen, ein antivirales Material zu entwickeln, das 3D-gedruckt werden kann. Den Forschern zufolge wäre das Material in der Lage, Covid-19, egal in welcher Variante, und andere Bakterien wirksam zu entfernen. Auch wenn das Projekt eine Innovation auf den Markt bringt, ist es nicht das erste Mal, dass an derartigen Materialien geforscht wird. Bereits im März des vergangenen Jahres stellte ein antivirales 3D-Druckmaterial vor. Und auch beim Material der PolyU handelt es sich um Harz, ein beliebtes Material für den 3D-Druck.

Der Forscher Lo Kwan-Yu, außerordentlicher Professor am PolyU-Institut für Textilien und Bekleidung, leitete die Forschungsarbeiten. Er erklärt: „70 % des Coronavirus werden laut Labortests innerhalb von zwei Minuten abgetötet, über 90 % werden nach 10 Minuten abgetötet. Alle Viren und Bakterien die sich auf Oberfläche befinden, können grundsätzlich innerhalb von 20 Minuten abgetötet werden.“ Während der Entwicklungsphase stellten die Wissenschaftler Schutzabdeckungen für Toilettentürgriffe sowie Fahrstuhlknöpfe in Braille-Schrift her, um die Wirksamkeit des Materials zu testen. Diese wurden ein Jahr lang an öffentlichen Orten getestet, wobei keine Spuren des Coronavirus oder anderer Bakterien gefunden werden konnten. Ein Beweis, dass die Forscher aus Hongkong ein Material konzipiert haben, das langfristig wirksam ist.

Lo Kwan-Yu (Mitte) und andere Teammitglieder zeigen Teile, die mit dem antiviralen Material hergestellt wurden. (Bild: PolyU)

Ein antivirales 3D-Druckmaterial für öffentliche Orte

Zur Herstellung des Materials fügten die Forscher dem Harz antivirale Wirkstoffe hinzu. Im Gegensatz zu vielen anderen Materialien, bei welchen die Wirkstoffe auf der Oberfläche aufgetragen werden, wurde die antivirale Wirkung hier direkt im Material integriert. So soll verhindert werden, dass Reinigungsmittel die antivirale Leistung beeinträchtigen. Die Projektmitglieder erklären, dass sie dank der additiven Fertigung in der Lage sind Teile in verschiedenen Formen herzustellen und so den unterschiedlichsten Anforderungen gerecht werden können. Das PolyU-Material kann in der Großproduktion eingesetzt werden und ist für den Einsatz in öffentlichen Einrichtungen vorgesehen. In den kommenden Monaten wird das Team von Wissenschaftlern Türgriffschützer für über 100 Gebäude in Hongkong herstellen und möchte im Anschluss auch Schulen, öffentliche Verkehrsmittel und Gesundheitseinrichtungen damit ausstatten.

Die Materialinnovation der Forscher, die zum Patent angemeldet wurde, zeichnet sich auch durch ihren niedrigen Preis aus. Die Kosten für die Herstellung eines Fahrstuhlknopfes aus dem antiviralen Material würden beispielsweise 2,50 Dollar betragen. Da viele Länder weltweit immer noch stark von Covid-19 betroffen sind, könnte das antivirale Material von PolyU aufgrund seiner Eigenschaften und der Flexibilität, die der 3D-Druck bietet, schnell unentbehrlich werden.

matériau antiviral

Ein Türgriff, der aus dem antiviralen Material hergestellt wurde. (Bild: PolyU)

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Titelbildnachweis: Polytechnische Universität Hongkong

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