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Nanoe bietet keramische und metallische Desktop-Lösungen für die additive Fertigung

Am 17. März 2021 von Regina P. veröffentlicht
Nanoe

Als Experte für die Entwicklung von Rohstoffen für die keramische Industrie im Jahr 2008 gegründet, ist das französische Unternehmen Nanoe 2018 mit seinem ersten Sortiment an keramischen Filamenten in den Markt der additiven Fertigung eingestiegen. Diese sind mit FDM-Maschinen kompatibel und ermöglichen die Konstruktion von langlebigen Teilen, die hohen Temperaturen standhalten. Vor kurzem konnte der Hersteller das Angebot durch die Aufnahme von Metall erweitern: Heute bietet Nanoe fünf verschiedene Filamente und eine schlüsselfertige Lösung zur Entwicklung von Desktop-Keramik- und Metall-3D-Druck an. Wir haben mit Guillaume de Calan gesprochen, einer der Mitbegründer des Unternehmens, um mehr über die Ambitionen und Projekte des Unternehmens zu erfahren.

3DN: Können Sie sich und Nanoe vorstellen? Was ist ihr Kerngeschäft?

Nanoe

Guillaume de Calan

Mein Name ist Guillaume de Calan und ich bin ausgebildeter Ingenieur. Ich habe an der Universität Centrale Paris studiert, wo ich meinen Geschäftspartner kennengelernt und gemeinsam 2008 ein Spin-off namens Nanoe gegründet habe. Heute stellt das Unternehmen Rohstoffe für die technische Keramikindustrie her. Unsere Pulver sind High-End-Materialien für Industriekunden, die alle Arten von Teilen herstellen müssen, sei es durch Press- oder Spritzverfahren.

Ursprünglich war Nanoe ein Spezialist für keramische Pulver, aber wir sehen im 3D-Druck eine interessante Wachstumsmöglichkeit für unser Unternehmen.

3DN: 2018 haben Sie Ihre Zetamix-Reihe auf den Markt gebracht: Warum haben Sie sich dazu entschieden ein Unternehmen im Bereich der additiven Fertigung zu gründen?

Unser Ziel ist es gebrauchsfertige Produkte anzubieten, die erschwinglich  sind und mit den Maschinen unserer Kunden kompatibel sind. Additive Fertigung passt perfekt zu dieser Logik, weshalb wir 2018 eine Reihe von Filamenten für den keramischen 3D-Druck auf den Markt gebracht haben. Die Idee dabei war, unsere Pulver für Extrusionsprozesse verfügbar zu machen. Da wir wissen, wie man spritzt, dachten wir, wir könnten zusätzlich Filamente anbieten, da die dazu notwendigen Kenntnisse recht ähnlich sind.

Wir haben uns für die Schmelzschichtung entschieden, da es sich um eine einfach zu bedienende, kostengünstige und vor allem weit verbreitete Technologie handelt. So können wir die Keramik für viele Fachleute zugänglich machen.

Wir haben sehr schnell festgestellt, dass die Kunden großes Interesse haben und dass wir etwas anbieten, was es vorher nicht gab. Das hat uns dazu veranlasst, unser Angebot erneut anzupassen: Anfangs haben wir nur keramische Filamente angeboten, diese jedoch ziemlich schnell um metallische Filamente erweitert und daneben ein Maschinenangebot entwickelt, das zu unseren Materialien passt. Wir haben erkannt, dass wir durch das Angebot von 3D-Druckern unseren Kunden das Leben leichter machen indem wir Teil der Bereitstellung und Nutzung sind. Natürlich sind wir immer noch ein Rohstoffhersteller, aber wir sind mittlerweile in der Lage, ein komplettes System für die additive Fertigung von Keramik und Metall anzubieten.

Nanoe

Bildrechte : Nanoe

3DN: Sie stellen metallische und keramische 3D-Druckfilamente her. Können Sie uns mehr über deren Herstellungsprozess und deren Kompatibilität mit den diversen Maschinen erzählen?

Der Herstellungsprozess bei Nanoe gliedert sich in zwei Schritte. Wir beginnen zunächst mit einem Pulver. Wenn es sich um Keramik handelt, stellen wir es selbst her, Metallpulver kaufen wir zu. Wir mischen unsere Pulver mit thermoplastischen Bindemitteln nach einer bestimmten Rezeptur. Nanoe hat dazu drei Patente angemeldet. Unser Ziel ist es, so viel Pulver wie möglich im Endprodukt zu haben und dabei gleichzeitig ein plastikähnliches Verhalten beizubehalten, das gewickelt und gedruckt werden kann.

Sobald wir diese Mischung erzielt haben, besteht der zweite Schritt darin, zu extrudieren, um ein Filament herzustellen. Die Extrusion eines solchen belasteten Filaments erfordert ein gewisses Know-how. Heute führen wir den gesamten Fertigungsprozess in unserem Unternehmen, mit Sitz in Frankreich, durch.

Wenn wir schließlich die Herstellung der Teile betrachten, ist es wohl ein dreistufiger Prozess: Drucken, chemische Behandlung (Entbindern) und Wärmebehandlung (Sintern). Heute sind unsere Filamente mit den meisten FDM-Maschinen auf dem Markt kompatibel. Das wollen wir bewusst, weil wir dadurch mehr Fachleute erreichen können. Auf der anderen Seite haben wir eine gewisse Anzahl von 3D-Druckern qualifiziert – darunter findet sich eine Partnerschaft mit Raise3D und Volumic.

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Bildrechte : Nanoe

Wir glauben, dass der Wert unserer Technologie in der Fähigkeit liegt, unsere Kunden komplett auszurüsten. Unsere Kunden wollen ihre Produktionslinie von Anfang bis Ende kontrollieren. Deshalb bieten wir auch Sinteröfen an. Wir haben viele Kunden, die aus der Keramikindustrie kommen und sich daher sehr gut mit dem Sintern, aber nicht mit dem 3D-Druck auskennen, und umgekehrt Fachleute, die sich mit der additiven Fertigung auskennen, aber Angst vor dem Sinterteil haben, der eigentlich gar nicht so kompliziert ist. Nanoe ist daher in der Lage, beide Arten von Kunden beim Kauf zu beraten.

3DN: Wer sind Ihre Kunden heute und welche Vorteile bieten Nanoe Filamente ihnen?

Wir haben ein breites Spektrum an Kunden für den 3D-Druck. Wir haben viele Labore, aber auch Industrielle in den verschiedensten Bereichen wie Schmuck, Uhren, Luftfahrt usw. Schließlich nutzen 80 % unserer Kunden unsere Technologie für die gleichen Anwendungen, d. h. für Teile für den internen Gebrauch. Für Labore werden sie zum Beispiel Probenhalter drucken; für Hersteller sind es Werkzeugteile, die das Schweißen, die Wärmebehandlung, die Montage usw. erleichtern. Der Mehrwert unserer Materialien liegt letztlich in ihren mechanischen und thermischen Eigenschaften. Im Allgemeinen wenden sich Fachleute an unsere Filamente, um Teile zu konstruieren, die mechanisch belastet werden oder hohen Temperaturen standhalten müssen.

Schließlich löst die additive Fertigung echte Alltagsprobleme unserer Kunden, wie z. B. die Verkürzung von Lieferzeiten, den Umgang mit der Nichtverfügbarkeit bestimmter Teile, die Reduzierung von Kosten usw.

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Bildrechte : Nanoe

3DN: Welche Projekte haben Sie in Zukunft geplant?

Heute bietet Nanoe 5 Filamente am Markt an. Dieses Sortiment deckt bereits den Großteil der Nachfrage ab. Deshalb wollen wir diese Basis konsolidieren, bevor wir weitere Produkte einführen. In Kürze soll jedoch eine neue Generation unserer Filamente auf den Markt kommen, bei der der Entbinderungsschritt entfallen wird.

Wir haben auch Pläne, einen zweiten, größeren Ofen auf den Markt zu bringen, für Kunden, die kleine Auflagen produzieren wollen.

Abgesehen von den Produkten, planen wir vor allem unsere Vertriebskanäle zu erweitern, um einen größeren Markt zu erobern. Unser Ziel ist es die wichtigsten geografischen Gebiete mit einigen Distributoren in Nordamerika, Asien und Europa abdecken.

3DN: Wollen Sie ein letztes Wort an unsere Leser richten?

Wie Sie sehen können, wollen wir bei Nanoe Desktop-Lösungen für den 3D-Druck von Keramik und Metall anbieten, die erschwinglich aber auch für Profis zugänglich sein sollen. Wir sind daher auf der Suche nach Kooperationspartnern, um dieses Projekt zu verwirklichen – zögern Sie daher nicht, uns zu kontaktieren!

Kennen Sie Nanoe bereits? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook, Twitter LinkedIN oder Xing mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der Additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

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