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Uptis: Luftlose Reifen von Michelin legen erste Kilometer zurück!

Am 12. Oktober 2021 von Regina P. veröffentlicht

Im Juni 2019 haben wir das innovative Reifenkonzept des französischen Herstellers Michelin vorgestellt: Dieses wurde ohne Luft entwickelt, um dem Risiko einer Reifenpanne entgegenzuwirken und kann mit Hilfe eines 3D-gedruckten Gummistreifens bei Bedarf repariert werden. Der Reifen mit dem Namen Uptis (Unique Puncture-proof Tire System) wurde erstmals auf der Münchner Automobilausstellung im vergangenen September vorgestellt. Die auf einem elektrischen MINI montierten Uptis-Reifen haben große Aufmerksamkeit auf sich gezogen Michelin in seinem Vorhaben bekräftigt, das Projekt weiter zu verfolgen: Das französische Unternehmen will die Reifen 2024 auf den Markt bringen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob der 3D-Druck bei diesem Projekt auch zum Einsatz kommt.

Der Uptis-Reifen ist Teil des „Vision“ Programms von Michelin, das sich der Reifenkonzipierung von morgen widmet: Das Unternehmen möchte die Umweltauswirkungen seiner Produkte verringern und umweltfreundlichere Alternativen anbieten. Im Rahmen einer internen Studie konnte das Unternehmen herausfinden, dass mehr als 20 % der Reifen weggeworfen werden, weil sie durchstochen oder beschädigt sind, was in jeder Menge Abfall mündet, der nur schwer verwertet werden kann. Mit der Entwicklung eines luftlosen Reifens will Michelin eine Lösung für dieses Problem haben und dürfte mit dem neuen Prinzip die Lebensdauer der Reifen verlängern. Was uns dabei besonders anspricht, ist der modulare Aspekt der Lösung: Nutzer sollen in der Lage sein, einen Gummistreifen in 3D zu drucken, mit welchem der Reifen an die individuelle Fahrweise, klimatische Bedingungen aber auch den Zustand des Reifens angepasst werden kann.

Der Uptis-Reifen soll pannensicher sein (Bild: Michelin)

Über die verwendete 3D-Drucktechnologie und die Herstellungszeit ist leider wenig bekannt: Muss der Fahrer eine zugelassene Werkstatt aufsuchen, um den Streifen zu drucken? Werden Käufer in der Lage sein, dies selbst zu tun? Wie viel wird der maßgeschneiderte Streifen kosten? Auch wenn es auf diese Fragen noch keine Antwort gibt, kennen wir immerhin die Materialien, aus denen der Reifen besteht: Es handelt sich um eine flexible, mit Glasfasern und Gummi verstärkte Struktur, die auf ein Aluminiumrad aufgezogen wird. Michelin behauptet, dass der Uptis dreimal so lange hält wie herkömmliche Reifen.

Cyrille Roget, Direktor für technische und wissenschaftliche Kommunikation bei Michelin, erklärt in diesem Zusammenhang: „Der Prototyp des MICHELIN Uptis hat mit seiner außergewöhnlichen Struktur die Aufmerksamkeit vieler Automobilbegeisterter auf sich gezogen. Unser größtes Erfolgserlebnis war es jedoch, als am Ende der Produktdemonstration, unsere Kunden, die zugegebenermaßen anfangs etwas misstrauisch waren, festgestellt haben, dass sie keinen Unterschied zu herkömmlichen Reifen beim Fahren bemerken.“ Es wird erwartet, dass Michelin die neuen Reifen im Rahmen einer Partnerschaft mit General Motors bis zum Jahr 2024 für Personenkraftwagen anbieten wird.

Bemerkenswert ist außerdem, dass die Marke mit dem Michelin-Männchen bis 2050 Reifen aus 100 % nachhaltigen Materialien herstellen will. Ein ehrgeiziges Ziel, welches deutliche Auswirkungen auf die Umwelt haben könnte. Wir werden Sie auf jeden Fall über die Fortschritte zu diesem Projekt auf dem Laufenden halten, insbesondere im Hinblick auf den Einsatz der additiven Fertigung. Weitere Informationen finden Sie HIER.

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Kommentare

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  1. Andreas Prause sagt:

    So innovativ ist die Idee nicht: https://atv-quad-magazin.com/polaris-luftlose-reifen-fur-militar-fahrzeuge/
    Von der Grundidee habe ich auch schon in der Vor-Internet-Ära gelesen (auf Papier…), leider habe ich darüber im Internet nichts mehr gefunden.

  2. Vielen Dank für den Bericht! Es ist gut zu wissen, dass Reifen der Marke bis 2050 aus nachhaltigen Materialien bestehen sollen. Um dieses Thema habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, dabei steht der nächste Reifenwechsel bald an. Ich werde mal bei meinem Reifenservice nachfragen, ob es andere, weniger neue nachhaltige Alternativen gibt.

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