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Michael Hansmeyer präsentiert Digital Grotesque: Additive Kunst aus Sand

Am 8. November 2022 von Bianca Z. veröffentlicht

Es gibt bereits eine große Anzahl an unterschiedlichen Kunstinstallationen, bei denen Künstler auf die additive Fertigung in jeglicher Form zurückgegriffen haben. Seien es unterschiedliche Technologien oder auch Materialien, in diese Liste reihen sich beispielsweise Werke von Künstlern wie Julia Körner und ihrer 3D-gedruckten Installationen im Palazzo Gritti in Venedig oder auch Peter Lang, der mittels AM futuristische Werke der Kunstaktion „SKER“ kreiert hat. Nun reiht sich auch Michael Hansmeyer mit seinen Kreationen in diese Liste mit ein. Hansmeyer, der sowohl Architekt als auch Programmierer zugleich ist, stellte vor kurzer Zeit erst seine neuesten Arbeiten, die den Namen Digital Grotesque I und Digital Grotesque II tragen, vor. Hierbei handelt es sich um ein von Algorithmen inspiriertes und hergestelltes Design. Insgesamt verfolge man laut Künstler mit den Installationen das Ziel, eine Architektur zu kreieren, die „sich der Klassifizierung und dem Reduktionismus entzieht.“

Michael Hansmeyer kann seinen Namen bereits unter einer Vielzahl an 3D-gedruckten Kunstwerke schreiben. Neben dem Digital Grotesque I und II zählt er ebenso Werke wie die Zauberflöte, White Tower oder auch Maquarnas. Weshalb aber besonders Digital Grotesque erwähnenswert ist, lässt sich recht einfach erkennen: die durch Algorithmen erschaffene Form ist zugleich synthetisch wie auch organisch, was laut eigenen Angaben für ein sowohl erwartetes wie auch unerwartetes Erscheinen des Gesamtbildes des Kunstwerkes gibt. Auch wenn Algorithmen eine gewisse Determinierung zugeschrieben werden, so wirkt das Kunstwerk insgesamt doch eher überraschend, nicht zuletzt auf Grund der Verwendung des 3D-Drucks als Herstellungsmethode.

Bild: Michael Hansmeyer

Die Rolle des 3D-Drucks zur Herstellung von Digital Grotesque

Digital Grotesque besteht dank 3D-Druck vollständig aus Sandstein und verfügt über eine komplexe Geometrie, die wiederum aus Millionen einzelner kleiner Facetten besteht. Der Grund, weshalb sich Hansmeyer hierbei für die Sanddrucktechnik entschieden hat, bezieht sich auf besondere Eigenschaften, die für die Erstellung von architektonischen Komponenten von großer Bedeutung sind, wie beispielsweise die Herstellung von großformatigen Elementen, die derzeit bis zu acht Kubikmeter groß gedruckt werden können und dabei eine hohe Auflösung und Genauigkeit haben. Natürlich waren auch Komponenten wie der Preis und die Druckzeit ausschlaggebend. So bedarf es unter anderem auch keiner zusätzlichen Kosten, wenn es um Verzierungen und Freiformgeometrien gibt.

Bei dem hierbei verwendeten 3D-Drucker handelt es um jenen Drucker des Unternehmens voxeljet und bietet eine Baugröße von 4 x 2 x 1 Metern. Um welchen 3D-Drucker es sich hierbei konkret handelt, erwähnt der Künstler nicht. Mit einer Höhe von 0,3 mm pro gedruckter Schicht verfügt das Kunstwerk Digital Grotesque über eine Auflösung von bis zu 300dpi und wurde in gerade einmal zwei Tagen mit Sand (Silikat) und Bindemittel vollständig gedruckt. Da es sich hierbei um Sand als Material handelt, wurde ebenfalls die Nachbearbeitung eingesetzt, um das fertige Kunstwerk erstaunen zu können. Das Material, welches bereits seit Jahrhunderten auch für den Bau von Kirchen, Tempel und andere Bauten verwendet wurde, wird nach dem fertigen 3D-Druck vom 3D-gedruckten Objekt entfernt – natürlich nur jenes, welches nicht in das Teil inkludiert war und somit nur an dem Kunstwerk haftet. Um zusätzlich noch einen erhöhten Grad der Stabilität hinzuzufügen, wird der gedruckte Sandstein mit Harz infiltriert, was bedeutet, dass das Harz der feinen Poren des Objekts versiegelt. Abschließend wurde das 3D-gedruckte Stück noch besprüht.

Der Sprühvorgang (Bild: Michael Hansmeyer)

Insgesamt handelt es sich also bei Digital Grotesque um ein Werk mit einer Grundfläche von sechs Quadratmetern und wie bereits eine erwähnt eine Höhe von 3,2 Metern aufbringt. Das Gewicht gibt Hansmeyer in metrischen Tonnen, was bei 5,8 metrischen Tonnen umgerechnet 5800 Kilogramm entspricht. Was den zeitlichen Aspekt angeht, so dauerte die Design-Entwicklung rund ein Jahr, der Druck gerade einmal einen Monat und die fertige Montage nur einen Tag. Wenn Sie mehr über Michael Hansmeyer und Digital Grotesque erfahren möchten, dann klicken Sie HIER.

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*Titelbildnachweis: Michael Hansmeyer

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