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Maximale Performance und effiziente Fertigung in der Orthopädietechnik mit der App „3D-Up!“

Am 3. Juli 2023 von Astrid Z. veröffentlicht
3D-Up!

Orthopädietechniker stellen orthopädische Hilfsmittel her und passen sie an die jeweiligen Bedürfnisse des Patienten an. Der Fokus in der Ausbildung liegt immer noch im Schweißen, Drehen, Schränken und moderne Technologien kommen oft zu kurz. Additive Fertigung bietet zwar einen Mehrwert für die Branche, den Orthopädietechniker fehlt es aber häufig am Fachwissen über die Konstruktion mithilfe von CAD-Dateien und digitalen Prozessen oder an Zeit, sich eingehend damit auseinanderzusetzen. Folglich wird die Konstruktion ausgelagert, der Prozess verlangsamt sich und letztendlich kommt der Patient zu kurz. So darf das aber nicht sein, meinen Stephan Morth, Stefan Biller und Marco Hoffmann und gründeten 2022 das Start-up „3D-Up!“. In ihrer gleichnamigen App vereinen sie die digitalen Prozesse und machen diese benutzerfreundlich zugänglich. In nur 5 Schritten, Scan, Modelling, Design, Print und Fitting, gelangen Orthopädietechniker so zum perfekten Modell für den anschließenden 3D-Druck. Erfahren Sie im Interview mit Marco Hoffmann, wie „3D-Up!“ den 3D-Druck in der Orthopädietechnik forcieren möchte, die Prozessketten effizienter macht und welche Vorteile die App dafür bietet.

3DN: Könnten Sie sich bitte kurz vorstellen und erzählen, wie Sie zur 3D Druck-Branche gekommen sind? 

Mein Name ist Marco Hoffmann und ich bin einer der Gründer von „3D-Up!“ und CEO der Movimento Orthopädie & Rehatechnik GmbH in Kassel. Seit Beginn unseres Orthopädietechnik-Unternehmens Movimento im Jahr 2004 sind wir digitalen Neuerungen gegenüber nicht nur extrem aufgeschlossen, sondern versuchen stets, diese gezielt in unsere Prozesse zu integrieren. Dadurch wurden und werden oftmals ganze Prozessketten neu definiert und unsere Mitarbeiter so entlastet, dass deren Arbeitszeit an und mit Menschen produktiver wird. Ein Teil dieser digitalen Innovationen war die 3D-Scan-Technologie, die wir etwa seit dem Jahr 2011 intensiv einsetzen. Im Handling der Technik war uns recht schnell klar, dass dies nur der erste Schritt in einem komplexen 3D-Verfahren sein würde und so sind wir den Weg konsequent in diese Richtung weitergegangen. 

3D-Up!

Das Gründerteam von „3D-Up!“ (v.l.: Stefan Biller, Stephan Morth, Marco Hoffmann) will Prozessketten effizienter machen und die additive Fertigung in der Orthopädietechnik forcieren.

3DN: Wer steht hinter „3D-Up!“ und wie sind Sie dazu gekommen? 

Das Start-up „3D-Up!“ wurde von den beiden Geschäftsführern der Movimento GmbH, Stephan Morth und mir, Marco Hoffmann, sowie dem Softwareentwickler Stefan Biller gegründet. Wir alle haben ein langjähriges, sowie tiefes Know-How in der klassischen Orthopädietechnik und wollen gleichzeitig die moderne, digitale Fertigung stark vorantreiben. Ob umfassende Automatisierungsprozesse, die Integration von Passteilen oder auch die Zusammenarbeit mit weiteren Partnern – das alles sind Beispiele, die wir seit etwa drei Jahren noch stärker forcieren. Damit einher ging die Erkenntnis, dass es uns an einem Tool fehlte, das uns bei den Prozessschritten der Konstruktion und Modelage unterstützt. 

3DN: Wie kam es zur Idee für „3D-Up!“ und was sind eure Ziele?

Das Ziel ist klar: Eine Software, die intuitiv zu bedienen ist, die viel Zeit in der Konstruktion spart, die Patientenparameter perfekt umsetzt und das Nachjustieren im Detail, nach eigenen Ideen und Bedürfnissen durch einen erfahrenen Orthopädietechniker erlaubt. Die Software sollte es auch ermöglichen, von der Datenaufnahme bis zur Druckdatei den gesamten Prozess der additiven Fertigung zu begleiten. Genau so etwas haben wir gesucht und nirgends gefunden. Mal musste man über ausgewiesenes CAD-Fachwissen verfügen, mal mussten mehrere Programme bedient werden. Letztlich bedeutete das die zusätzliche Beschäftigung von Fachpersonal.

Deshalb haben wir von Grund auf angefangen, an unserer eigenen Lösung zu arbeiten. Wir haben definiert, was „unsere“ Software  können soll, wer sie bedienen können soll und wie man sie so zugänglich gestaltet, dass man von überall damit arbeiten kann. Wenn man dies alles bedenkt, dann ist der Weg aus dem eigenen Unternehmen heraus und hin zu anderen nicht weit.

3DN: An wen richtet sich „3D-Up!“ und wie wird die App bedient? 

Mit „3D-Up!“ haben wir ein Tool geschaffen, welches von der gesamten Branche genutzt werden kann. Vom kleinen Orthopädietechnikbetrieb, der die Vorteile der additiven Fertigung nutzen will, dabei aber weder über leistungsstarke Recheneinheiten, noch über 3D-Drucker verfügt;  bis hin zu den Marktführern, die ein maßgeschneidertes Tool wollen, das bis ins kleinste Detail auf unseren Erfahrungen in der Orthopädietechnik aufbaut. Die Bedienung der App ist sehr intuitiv: Einfach online einloggen, Daten hochladen und loslegen. Für die Konstruktion kann man entweder Vorschläge der App nutzen oder selbst aktiv daran arbeiten.

3DN: Haben Sie noch abschließende Worte an unsere Leserschaft? 

Ein besonderes Highlight unserer App ist ganz sicher die Implementierung von Passteilen. Die additive Fertigung bietet zahlreiche Vorteile für die angesprochene Prozesskette. Damit diese in der Realität auch tatsächlich funktioniert, stehen wir beratend zur Seite. Wir können dabei helfen, die Prozesskette so zu optimieren, dass der Zeitvorteil der additiven Fertigung in die Betreuung der Patienten investiert werden kann. Genau dort bringt mehr Zeit nämlich wirklich einen Mehrwert. Mehr Informationen zum Unternehmen und zur „3D-Up!“-App finden Sie HIER.

3D-Up!

In der „3D-Up!“-App kann intuitiv am erstellten 3D-Modell gearbeitet werden. Das ermöglicht die schnelle Anpassung an die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten.

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*Bildnachweise: Paavo Blafield / 3D-Up!

Kommentare

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  1. Praktisch, um Anwendungen und 3D-Druckwerkzeuge einfach zu erstellen. Es scheint mir eine innovative Methode zu sein, die in Zukunft viel genutzt werden wird. Ich bin sicher, dass sie auch mehr Zeit sparen wird.

  2. Ich habe zeitweise bei einem Orthopäden gearbeitet. Daher weiß ich, wie wichtig so eine Software ist. Besonders interessant finde ich die verschiedenen Komponenten, die hier beschrieben werden.

  3. Paul Trabb sagt:

    Meine Freundin arbeitet in der Orthopädie. Ich finde sehr gut, dass diese Branche jetzt auch so von dem 3D-Druck profitieren kann. Ich hoffe diese App, wird vielen Orthopäden helfen.

  4. Danke für den Beitrag. Wirklich interessant, dass die digitalen Neuerungen in der Orthopädie vieles verbessern könnten. Meine Freundin hat auch kürzlich eine moderne Beinprothese erhalten, die ihr Leben viel einfacher macht.

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