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Befindet sich der Markt für die additive Fertigung in der Konsolidierungsphase?

Am 26. Januar 2022 von Regina P. veröffentlicht

Im Laufe des Jahres 2021 gab es in der Branche für die additive Fertigung zahlreiche Fusionen und Übernahmen, was den Anschein erweckte, dass die Branche ihre Reife erlangt und eine Konsolidierung im Jahr 2022 wahrscheinlich macht. Eine von IDTechEx veröffentlichte Studie spiegelt diese jedoch nicht wider. In der von Sona Dadhania und Dr. Richard Collins verfassten Studie „3D Printing Hardware 2022-2032: Technology and Market Outlook“ weisen die Autoren darauf hin, dass sich der 3D-Druckmarkt entgegen jahrelanger Prognosen noch nicht konsolidiert habe. Aufgrund der andauernden Expansion des Marktes, welche von innovativen Technologien und neuen Akteuren angetrieben wird, befinde sich der Markt für die additive Fertigung weiterhin auf Wachstumskurs.

IDTechEx räumt ein, dass es im Jahr 2021 jedoch eine Reihe von Fusionen und Übernahmen gegeben hat, was auf eine Konsolidierung der Branche hindeuten könnte. In einem Rückblick auf das Marktgeschehen und der Konsolidierungsprognosen erklärt das Unternehmen dazu folgendes: „Seit 2020 hat eine Welle von Fusionen und Übernahmen dazu geführt, dass Beobachter mit einer Konsolidierung des Marktes gerechnet haben. Im Jahr 2021 verzeichnete IDTechEx weit über 40 laufende Fusionen bzw. Übernahmen im 3D-Druck, was die Aussage zu bestätigen scheint“. Das Unternehmen ergänzt im Bericht jedoch, dass es zwar zu einer Konsolidierung gekommen sei, diese jedoch nicht ausreiche, um dem starken Wachstum entgegenzuwirken das den Markt auch 2021 dominiert habe.

the 3D printing market seems to be expanding rather than consolidating

Der Markt für die additive Fertigung untergliedert sich in mehrere Verfahren. Sowohl die Zunahme der Innovationen als auch die steigende Anzahl von 3D-Drucktechnologien werden von IDTechEx als Gründe genannt, warum der Markt noch nicht die Konsolidierungsphase erreicht hat (Bild: IDTechEx).

Warum erfolgt die Konsolidierung des Marktes vorerst nicht?

Den Autoren zufolge habe sich der Markt aus zwei Gründen noch nicht konsolidiert: Innovationen und Investitionen. Das mag möglicherweise gegensätzlich klingen, da diese für den Erfolg eines Marktes entscheidend sind – gleichzeitig dauert es jedoch länger, bis der Markt seine Reife erlangt. Für IDTechEx sind Investitionen und Innovationen die Triebkräfte des Wachstums, die auch neue Unternehmen anziehen, selbst wenn sich einige der etablierteren Unternehmen konsolidieren. Dieser Faktor trägt zur Expansion des Marktes insgesamt bei.

In Bezug auf die Investitionen, wie auch die untenstehende Grafik verdeutlicht, argumentiert der Bericht, dass sich der Markt für die additive Fertigung aufgrund der zunehmenden Finanzierung nicht vollständig konsolidieren kann, insbesondere auf Grund von  Investitionen in 3D-Druckunternehmen in Höhe von 950 Millionen US-Dollar aus dem öffentlichen Sektor im Jahr 2021. Es wird außerdem auf die zunehmende Präsenz von Start-ups sowie etablierten Unternehmen hingewiesen, die in den profitablen 3D-Druck-Markt einsteigen. Und obwohl die Grafik zeigt, dass die meisten Investitionen in Anlagegüter bzw. Maschinen geflossen sind, wird deutlich, dass ein Wachstum entlang der gesamte Wertschöpfungskette der additiven Fertigung zu sehen ist. Auch wenn Materialien, Nachbearbeitung, Dienstleister und Software alle zum Teil die Investitionen erhalten, zumal sie zusammen etwa ein Drittel des Hardwareanteils ausmachen.

Die Investitionen in den 3D-Druck 2021 (Bild : IDTechEx)

Innovation ist die treibende Kraft hinter der Expansion des 3D-Drucks. Denn daraus resultiert die Entwicklung von immer mehr Technologien, wodurch noch mehr Unternehmen in den Markt einsteigen können. So nennt IDTechEx beispielsweise Azul3D, Holo, Xerox, Massivit3D und Evolve Additive Solutions, die mit proprietären Technologien in den Markt eingetreten sind und  für die Branche einen echten Mehrwert schaffen. Der Artikel nennt auch einige 3D-Drucktechnologien, die sich im Zeitraum 2021 weiterentwickelt haben und deshalb an Bedeutung gewinnen, darunter der Multi-Material-Druck, die Metallextrusion und die Keramikextrusion. Es finden sich auch immer mehr 3D-Drucker, die mit Granulat arbeiten, ein Trend, der dazu führt, dass Hersteller spezielle Extruder anbieten oder Hybridmaschinen, die Filament und Granulate verarbeiten können. Diese Innovationen sind zwar für eine Branche wie die additive Fertigung wenig überraschend, bedeuten aber, dass sich der Markt nach wie vor in seiner Expansionsphase befindet. Dieser Trend scheint sich auch in diesem Jahr fortzusetzen. IDTechEx betont, dass Innovationen, auch aus dem akademischen Umfeld, die Branche weiter vorantreiben werden.

Was schließen wir also aus dieser Studie? Wann beginnt der Markt sich zu strukturieren? Ist eine Konsolidierung als Folge des reiferen Marktes absehbar? Die zunehmende Kollaboration zwischen einzelnen Akteuren der Wertschöpfungskette zeugt vom Willen der Unternehmen, den Anwendern ein solides und auf die Industrialisierung ausgerichtetes Angebot bereitstellen zu wollen. Wenn man beispielsweise die Fachmessen zum 3D-Druck betrachtet, ob in Deutschland oder im Ausland, stellt man fest, dass die Teilnehmer immer spezifischere Anforderung haben und mit einem konkreten Projekt anreisen. Es gibt nicht mehr so viele Neugierige, die durch die Gänge der Messen laufen, was beweist, dass der Markt sich der Reife nähert und allmählich konsolidiert. Weitere Informationen finden Sie HIER in der von IDTechEx veröffentlichten Studie.

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*Titelbildnachweis : Negative Space – Pexels account, CC0, via Wikimedia Commons

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