Innovation mit Loughborough: Das erste komplett 3D-gedruckte Titan-Bike ist da

Ein neues Kapitel im Leistungsradsport hat begonnen: Dank der Einführung von Speedform, einem vollständig 3D-gedruckten Titan-Rennrad, entwickelt vom britischen Hersteller J.Laverack und unterstützt durch die Expertise der Loughborough University im Bereich Aerodynamik. Das auf der Rouleur Live Show in London vorgestellte Fahrrad zählt zu den bislang ambitioniertesten Anwendungen der additiven Metallfertigung im Radsport.
Speedform will vollständig im 3D-Druck gefertigt, mit einem Rahmen aus drei Titansegmenten, die gedruckt, miteinander verbunden und zu einer einzigen aerodynamischen Struktur veredelt werden. Ohne die Einschränkungen klassischer Rohr-und-Muffenkonstruktionen konnte das Designteam das Fahrrad nach Luftstrom statt nach Fertigungsgrenzen gestalten. So entstand ein Rahmen, der mit millimetergenauer Präzision auf jede:n Fahrer:in abgestimmt ist und aerodynamische Formen ermöglicht, die mit klassischen Methoden nicht umsetzbar sind.

CFD-Tests der Loughborough Universtät zeigen, dass Speedform den Luftwiderstand um bis zu 26 % reduziert und damit bis zu 17 Watt einspart
Um die Konstruktionsentscheidungen zu überprüfen, arbeitete J.Laverack für fortgeschrittene Strömungssimulationen (CFD) mit der Loughborough University zusammen. Professor A. Duncan Walker leitete die Analyse und verglich das neue Modell mit dem bestehenden Rennradmodell des Unternehmens. Die Tests zeigten eine Reduktion des Luftwiderstands um 20 bis 26 % bei Geschwindigkeiten zwischen 30 und 48 km/h, was einer Energieersparnis von bis zu 17 Watt entspricht. Nach Aussage von Professor Walker sind diese Verbesserungen das Ergebnis einer gezielten, aerodynamisch optimierten Gestaltung, die erst durch additive Fertigung möglich wird.
Zu den wichtigsten Merkmalen des Fahrrads gehören abgesenkte Sitzstreben für besseren Luftstrom und mehr Rahmenstabilität, vollständig intern verlegte Kabel, ein T47-Tretlager sowie eine 3D-gedruckte KT1-Sattelstütze mit optional ebenfalls 3D-gedrucktem Vorbau. Dank parametrischer Konstruktion kann jeder Rahmen nach einer detaillierten Vermessung exakt auf die fahrende Person abgestimmt werden, ein Maß an Personalisierung, bei dem seriengefertigte Carbonrahmen nicht mithalten können.
Mitbegründer Oliver Laverack sieht Speedform als Beweis dafür, was möglich wird, wenn additive Fertigung und Handwerkskunst zusammenarbeiten. Er betont, dass das Rad gestalterische Freiheit mit ingenieurtechnischer Präzision vereint und so ein Rennrad geschaffen wurde, das für Menschen gebaut wurde, die sowohl hohe Performance als auch Individualität schätzen.
Für 2026 stehen weltweit nur zehn Bauplätze zur Verfügung. Damit wird Speedform nicht nur zu einem hochentwickelten Technologieprojekt, sondern auch zu einem Sammlerstück, das andeutet, wohin sich das Design von High-End-Rennrädern entwickeln könnte. Da der 3D-Metalldruck mittlerweile Formen und Leistungsmerkmale ermöglicht, die früher unvorstellbar waren, zeigt Speedform beispielhaft, in welche Richtung sich die Fahrradbranche in den kommenden Jahren entwickeln könnte.
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*Bildnachweise: Loughborough University & J.Laverack Bicycles





