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La Pâtisserie Numérique: Slicer für den 3D-Lebensmitteldruck

Am 13. April 2020 von Sandra S. veröffentlicht

Der 3D-Lebensmitteldruck ermöglicht das kunstvolle Formen von Lebensmitteln und sorgt somit für Originalität. Marine Coré Baillais hat das französische Unternehmen La Pâtisserie Numérique (auf Deutsch: die digitale Konditorei) ins Leben gerufen hat. Nachdem sie mehr als 7 Jahren bei Sculpteo, einem französischen 3D-Druckservice, tätig war, entschied sich Marine für den Einstieg in den 3D-Lebensmitteldruck, da sie schon immer eine Leidenschaft für Konditoreiwaren hatte. Ihr erstes Projekt besteht in der Entwicklung eines Slicers, der STL-Dateien in einen G-Code überführt und an den 3D-Drucker übermittelt. Wir haben sie kontaktiert, um mehr über ihr Vorhaben zu erfahren und Sie hat sogar extra für unsere Leser ein kurzes Video gedreht, um uns zu zeigen, wie man die Slicer benutzt, um einen gedruckten 3D-Kuchen herzustellen.

3DN: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, la Pâtisserie Numérique ins Leben zu rufen?

Als ich Sculpteo verlassen habe, hatte ich mehrere Ziele: Ich wollte weiterhin in dem Bereich der Fertigung tätig sein und diese auch weiterhin vorantreiben, denn ich schätze die Präzision und die Qualität dieser Arbeit. Ich hatte 7 Jahre lang an einem großartigen Technologiebranche gearbeitet, mit vielen Kunden in verschiedenen Branchen, aber nur wenig dieser stammten aus der Lebensmittelindustrie. Es war sehr frustrierend für mich: Es gab zwar bereits 3D-Lebensmitteldrucker, aber sie waren noch nicht so weit verbreitet.

Marine Coré Baillais

Das Backen ist eine meiner Leidenschaften, deshalb entschied ich mich, wieder zur Berufsschule zu gehen und eine Ausbildung zur Konditormeiserin zu absolvieren. Mit 45 Jahren war es eine ziemliche Herausforderung! Ich habe in Restaurants gearbeitet, um die Anforderungen dieses Berufsbildes und die Besonderheiten der Fertigung kennen zu lernen (die ganz anders als bei Sculpteo war), insbesondere im Le Meurice. Dies ermöglichte es mir, einige der Herausforderungen zu verstehen, die der Durchsetzung der additiven Fertigung in diesem Vorzeigebereich der französischen Tradition im Wege standen.

Nach meinem Berufsschulabschluss habe ich dann ein neues Unternehmen, La Pâtisserie Numérique, gegründet, um die unsere Art der Fertigung im Konditoreibereich anwenden zu können. Eines unserer ersten Projekte ist die Entwicklung eines Slicers für den 3D-Lebensmitteldruck.

3DN: Was macht den Slicer aus? Wie unterscheidet er sich von anderen Slicern?

Eine der Schwierigkeiten beim 3D-Druck von Lebensmitteln besteht darin, dass sie nicht über die gleichen Eigenschaften wie Plastik verfügen. Es handelt sich nicht um ein homogenes Material, sondern um eine Kombination aus mehreren Zutaten, die je nach Temperatur und Zeit miteinander verschmelzen. Wenn Sie ein zähflüssiges Material aus einer Spritze extrudieren (der einfachsten Form des 3D-Lebensmitteldrucks), verstehen Sie schnell, dass der Filament-Rückzug (auch Retraction genannt) nicht Ihr bester Freund ist…

Wie alle anderen habe auch ich ursprünglich damit angefangen, viele verschiedene Parametereinstellungen in Cura auszuprobieren, in Slic3r zu testen, und wenn die Modi “Vase” oder “Spirale” einige der Probleme lösen, braucht es Fachwissen. Heutzutage ist es unmöglich, eine gute 3D-Datei zu nehmen und sie direkt in ein essbares Material zu drucken. Deshalb ist es schwierig, einem Konditor zu erklären, dass er mit dieser Maschine alles machen kann!

Die Glasur wurde mittels 3D-Druck direkt auf den Kuchen gedruckt (Bildnachweis: La Pâtisserie Numérique)

Ich hatte die Gelegenheit, diese Probleme mit Pierre-Antoine Adragna von der Technischen Universität Troyes zu besprechen, und wir begannen mit dem Projekt zur Entwicklung eines spezielen Slicers. Durch die Eliminierung von Schrumpfung und nicht druckenden Bewegungen gewinnen wir an Präzision und Fertigungszeit.

Wir haben uns für eine Form entschieden, die selbst für eine sehr geschickte Konditorin unmöglich von Hand herzustellen ist: die Rose Notre-Dame, die bereits von Nina Metayer zur Herstellung einer Silikonform verwendet wurde. Wir wollten uns der Herausforderung des direkten 3D-Drucks mit einer Wandstärke von 0,8 mm stellen.

3DN: Was sollte bei dieser Art des Drucks berücksichtigt werden?

In einem Slicer für den Lebensmitteldruck gibt es mehrere Aspekte zu beachten: das extrudierte Material, darüber haben wir vorhin gesprochen, und die Art und Weise, wie es extrudiert wird. Häufig wird eine mit dem Material gefüllte Kartusche verwendet. Um das Material aus einer Spritze herauszubefördern, wird Druck ausgeübt. Normalerweise kontrollieren wir jedoch nur die Bewegung dieser Fertigspritze im Slicer. Dieser Zusammenhang zwischen Verdrängung und Druck ist sehr schwer zu erreichen. In der Tat müssen wir die Viskosität des Materials und seine Kompressibilität berücksichtigen; allerdings ist das verwendete Material nicht wie ein Filament, immer identisch, sondern variiert ein wenig mit jedem Präparat. Darüber hinaus variieren diese Parameter auch je nach dem Anteil des in der Kartusche vorhandenen Materials, so dass der Wert des Extrusionsstroms bei steigendem Verbrauch angepasst werden muss. Außerdem müssen wir es schaffen, dass diese Patrone im Vergleich zu einer Filamentspule eine endliche, reduzierte Menge hat.

Für Kunststoffe wurden bereits einige Slicer entwickelt, aber Anfänger können schnell davon abgeschreckt werden, diese auch für andere Bereiche zu verwenden. Unser Ziel ist es, das Werkzeug online anzubieten, wahrscheinlich in Saas. Wir suchen nach Beta-Testern und sprechen mit Herstellern von 3D-Lebensmitteldruckern über eine mögliche Zusammenarbeit. Zögern Sie nicht, unsere Website zu besuchen, um mehr zu erfahren!

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