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Können alle Tabletten 3D-gedruckt werden?

Am 21. Februar 2020 von Sandra S. veröffentlicht

Forscher am University College London (UCL), der Heimat des Start-Up-Unternehmens FabRx, haben einige Einschränkungen für 3D-gedruckte Tabletten entdeckt. Mit Hilfe eines Stereolithographie-Verfahrens zur Herstellung einer Polypille stellten sie fest, dass bestimmte Substanzen – in diesem Fall Amlodipin, das zur Verhinderung von Angina-Attacken eingesetzt wird – während des Drucks nicht freigesetzt werden können. Hier ist eine erste wirkliche Einschränkung des 3D-Drucks von Medikamenten, weitere Tests werden es den Forschern ermöglichen zu verstehen, welche Arten von Tabletten 3D-gedruckt werden können und welche nicht.

Das englische Unternehmen FabRx ist ein Spinn-Off der UCL, das sich zum Ziel gesetzt hat, durch additive Fertigung maßgeschneiderte Medikamente zu entwickeln. Es ist in der Lage, in kürzester Zeit an den Patienten angepasste Tabletten anzufertigen. Seit dessen Gründung hat es mehrere Technologien getestet, wie z.B. FDM zur Entwicklung von Medikamenten für Kinder mit Ahornsirupkrankheit und Stereolithographie, ein Verfahren, das sich als effizienter als die Extrusion erwiesen hat. Es ermöglicht die Herstellung einer Tablette, die mehrere verschiedene Arzneimittelsubstanzen enthält. Bisher waren die Forscher mit ihrer Forschung sehr zufrieden und haben der pharmazeutischen Industrie das Potenzial der additiven Herstellung aufgezeigt.

Das FabRx-Team verwendet FDM- und SLA-Technologien

Kürzlich erklärten Professor Simon Gaisford und sein Team, dass sie beim 3D-Druck einiger Substanzen auf Schwierigkeiten gestoßen seien – und das trotz augenscheinlich einwandfrei gedruckten Tabletten. Bei der Behandlung von Bluthochdruck entwarf das Team eine Polypille, die vier Substanzen enthielt – Amlodipin, Atenolol, Irbesartan und Hydrochlorothiazid. Nach Abschluss des 3D-Drucks stellten sie fest, dass ein Medikament – Amlodipin – nicht in der Tablette nachweisbar war. Den Forschern zufolge blieb Amlodipin im Verbundwerksstoff eingeschlossen und konnte nicht freigesetzt werden. Man geht davon aus, dass dies auf eine Reaktion zwischen der Arzneimittelsubstanz und den lichtempfindlichen Monomeren zurückzuführen ist. Die Forscher sagen, dass es zu einer Michael-Addition kam – einer Reaktion, bei der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen erzeugt werden. Es scheint, als sei nicht jedes beliebige Medikament mit dem 3D-Druck mit Harz kompatibel.

Die gedruckte 3D-Tablette (Bildnachweis: UCL)

Die Forscher erklären: „Unsere Studie zeigt, wie wichtig die sorgfältige Auswahl von lichthärtenden Harzen für die Herstellung von Tabletten mit der SLA-3D-Drucktechnologie ist. Sie zeigt zudem die potenziellen Sicherheitsherausforderungen für die erfolgreiche Einführung des SLA-Verfahrens für die Entwicklung von Plattformen zur Medikamentenverabreichung im pharmazeutischen Bereich auf„.

Dieses Ergebnis zeigt, dass Forscher beim Druck von personalisierten Tabletten per 3D-Druck sorgfältig prüfen müssen, ob sich alle Wirkstoffe dafür eignen. Die gesamte Studie können Sie hier nachlesen.

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