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Kniterate, eine Strickmaschine inspiriert vom 3D-Druck

Am 25. April 2017 von Raphael S. veröffentlicht
Kniterate

Kniterate ist eine neue Stickmaschine, welche die Herstellung seiner eigenen Kleidung ermöglicht, ganz wie der 3D-Druck die Fertigung von vielerlei Objekten erlaubt. Das Spanische Startup wurde von Gerard Rubio und Triambak Saxena gegründet, die sich von klassischen 3D-Druckern inspirieren haben lassen.

Ihre aktuelle Kickstarter Kampagne ist ein großer Erfolg, bereits über $430.000 von ursprünglich geplanten $100.000 wurden gesammelt. Um Kniterate etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und mehr über die Geschichte des Startups zu erfahren, haben wir Gerard Rubio ein paar Fragen gestellt.

Kniterate

Die beiden Gründer Gerard Rubio und Triambak Saxena

Wie kam es zur Idee für Kniterate?

Die Idee entstand vor vier Jahren. Zum einen arbeitete in der Firma blablabLAB, die verschiedene Projekte und Workshops im Bereich 3D-Druck machte, also war diese Technologie bereits ein wesentlicher Teil meines täglichen Lebens. Zum anderen habe ich Audiovisuelles Design in einer Uni mit sehr vielen Textilmaschinen studiert, wo ich neben vielen Workshops mich auch mit anderen Studenten austauschen konnte.

Kniterate

Das war der Punkt, an dem ich begann, mich für das Thema zu interessieren. Meine Leidenschaft war es schon immer, alle möglichen Dingen zusammen und auseinander zu bauen, um zu verstehen wie sie funktionieren. Diese Textilmaschinen faszinierten mich einfach. Durch meinen Job wusste ich, dass es 3D-Drucker gibt, mit denen man verschiedenste Objekte herstellen kann, warum also nicht auch Klamotten? Diese Frage haben wir mit Kniterate beantwortet.

Können Sie uns erklären, wie Kniterate funktioniert?

Der Prozess ist ziemlich ähnlich zu klassischen FDM-Druckern. Allerdings arbeitet Kniterate mit Baumwolle, Wolle, Acrylfaser und Seide anstatt von Plastik-Filamenten. Einfach die richtige Farbe und den richtigen Stoff auswählen und die Maschine ist bereit! Um nun seine eigenen Klamotten zu drucken, muss ein Design erstellt werden, zum Beispiel mit Photoshop oder Illustrator. Daneben entwickeln wir aber auch unser eigenes Programm, mit dem man aus verschiedenen Templates auswählen und seine Kreationen mit der Community teilen kann.

Kniterate

Bisher gibt es 4 verschiedene Textilien – Baumwolle, Wolle, Acryl und Seide

Die fertige Datei muss man auf einer SD-Karte speichern, in die Maschine einstecken und die Produktion anschließend mit einem Tastendruck starten. Nach dem Abschluss des Strickvorgangs kommt das Kleidungsstück aus dem unteren Fach heraus.

Welche Rolle spielt die additive Fertigung in der Textilindustrie?

Das sind zwei Welten, die entweder wenig oder viel miteinander teilen können. Die meisten Kleidungsstücke, die wir heute tragen, werden aus verschiedenen Teilen großer Textilrollen zusammengeschnitten. Das hat den Nachteil, dass viel Material in Form von Abfällen verloren geht, weil das meiste des Originals einfach nicht verwendet wird. Mit dieser klassischen Methode wird die additive und die substraktive Fertigung ineffizient angewandt.

Kniterate

Im Gegensatz dazu können wir mit unserer Kniterate Maschine die fertigen Stücke passend herstellen und gegebenenfalls zusammennähen, was fast keine Abfallstoffe übrig lässt und den Nachbearbeitungsaufwand minimiert, genauso wie ein 3D-Drucker.

Kniterate

Wie sieht die Zukunft für Kniterate aus?

Momentan fokussieren wir uns auf die Produktion und die Auslieferung der Kickstarter-Maschinen, zusätzlich entwicklen wir die Software dafür. Wir haben viele Ideen für die Zukunft, aber jetzt ist es wichtig für uns, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu liefern.

Bis zum 8. Mai läuft die Kickstarter Kampagne noch, bei der ein Kniterate-Gerät zum Schnäppchenpreis erhältlich ist. Auf der Projektseite finden Sie interessante Bilder und Videos!

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