Kiri:Moto, der Online-Slicer für den 3D-Druck von Grid.Space

Bei jedem 3D-Druckprojekt müssen bestimmte Schritte eingehalten werden, ganz unabhängig von der Art des Drucks. Man beginnt mit der 3D-Modellierung, gefolgt von der Generierung des G-Codes mithilfe eines Slicers. Dann wird das Objekt gedruckt und schließlich wird der letzte Schliff in der Nachbearbeitung des Modells vorgenommen. Heute beschäftigen wir uns mit dem zweiten Schritt des Prozesses, dem Slicen – hier empfehlen wir Ihnen ein kostenloses Tool, welches Sie schnell und einfach durch den Prozess begleitet, den sogenannten Kiri:Moto Slicer. Im Gegensatz zu anderen Programmen muss Kiri:Moto nicht installiert werden, da es sich um eine Online-Anwendung handelt, zudem zeichnet es sich durch eine leicht zu erlernende Benutzeroberfläche aus.
Doch bevor wir Ihnen Kiri:Moto genauer vorstellen, lassen Sie uns noch einmal ins Gedächtnis rufen, warum ein Slicer so wichtig für 3D-Drucktechnologien ist. Ein Slicer fungiert als „Übersetzer“ zwischen dem 3D-Modell und dem Drucker, indem er ein digitales Modell „in eine Sprache“ umwandelt, die ein 3D-Drucker versteht. Er zerlegt das Modell in horizontale Schichten und generiert einen G-Code, eine Folge von präzisen Anweisungen, die der Drucker befolgt, um das Objekt Schicht für Schicht aufzubauen. Slicer beschränken sich jedoch nicht auf diese einfache Umwandlung: Sie optimieren auch jeden Aspekt des Druckprozesses. Mit ihnen lassen sich Parameter wie Geschwindigkeit, Füllgrad, Medien und Materialmenge anpassen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Der Name Kiri:Moto setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: Kiri, das sich auf das Wort Kiri-e (切り絵), die japanische Kunst des Papierschneidens, bezieht, und das Wort Moto, eine Kurzform von „Modellierungswerkzeug“ (Bild: NeoTeo).
Wie unterscheidet sich Kiri:Moto von anderen Slicern?
Wie bereits erwähnt, ist Kiri:Moto ein kostenloser Slicer, der nicht installiert werden muss, da es sich um eine Webanwendung handelt. Diese von Grid.Space entwickelte Online-Lösung bietet Funktionen, die auf die 3D-Druckverfahren FDM und SLA sowie auf andere Techniken wie CNC-Fräsen und Laserschneiden zugeschnitten sind. Kiri:Moto bietet für jedes dieser Verfahren eine eigene Benutzeroberfläche und ermöglicht so eine auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Nutzung. Kiri:Moto ist nicht nur kostenlos, sondern auch eine Open-Source-Software, deren Code auf GitHub unter der MIT-Lizenz verfügbar ist und somit von jedem frei verändert werden kann. Diese Besonderheit könnte insbesondere für Nutzer interessant sein, die sich mit der Programmierung in Java, der Sprache, in der Kiri:Moto entwickelt wurde, vertraut machen möchten. Der Slicer zeichnet sich durch seine einfache Bedienung, seine starke Individualisierbarkeit und seine Cloud-Integration aus, wodurch er von jedem Gerät mit Internetanschluss aus zugänglich ist. Wie von Grid.Space beschrieben, bietet Kiri:Moto einen vergleichbaren Funktionsumfang wie andere beliebte Slicer wie Cura, Simplify3D oder PrusaSlicer.
Das Interface von Kiri:Moto
Die Benutzeroberfläche von Kiri:Moto wurde so gestaltet, dass sie Einfachheit und Effizienz miteinander verbindet und nur die wichtigsten Funktionen enthält. Gleich nach dem Öffnen finden die Nutzer eine intuitive und leicht zu navigierende Umgebung vor – diese wird Ihnen vertraut vorkommen, wenn sie bereits andere Slicer verwendet haben. Das Interface ist in mehrere Bereiche gegliedert:
- Arbeitsbereich: Hier werden die 3D-Modelle importiert und visualisiert. Hier können die Nutzer ihre Modelle manipulieren, frei bewegen, skalieren, usw..
- Einstellungsbereich: Dieser Bereich befindet sich auf der rechten Seite der Benutzeroberfläche und umfasst alle druckbezogenen Einstellungen wie Schichthöhe, Druckgeschwindigkeit, Temperatur, Füllgrad und Medienoptionen.
- Menü Extras: Dieses Menü befindet sich auf der linken Seite der Benutzeroberfläche und verwaltet den Arbeitsbereich, den Betriebsmodus und die Objekte. Es ist in drei Hauptbereiche unterteilt. Im ersten können Sie Ihre Drucktechnologie auswählen (FDM, SLA…), die Einstellungen für die Benutzeroberfläche konfigurieren und Dateien importieren. Der zweite Abschnitt bietet Optionen für die Anzeige und die Vorschau des Ausschnitts des 3D-Modells. Der dritte Teil des Menüs enthält die Einstellungen für das Rendern, die Werkzeuge zur Manipulation von Teilen sowie die Option zur Auswahl von Extrudern in der für FDM-Maschinen vorgesehenen Schnittstelle.

Schnittstelle der Version 4.0 für den FDM-Prozess.
Kiri:Moto bietet für die anderen Verfahren eine fast identische Benutzeroberfläche, die um einige spezifische Optionen erweitert wurde. Wenn Sie beispielsweise eine Datei für das CNC-Fräsen vorbereiten, erscheint am unteren Bildschirmrand ein neues Menü, mit dem Sie die verschiedenen Fräsvorgänge planen und steuern können.
Die Eigenschaften von Kiri:Moto
Wichtig zu erwähnen ist, dass die früheren Versionen von Kiri:Moto weiterhin leicht über die Grid.Space-Website zugänglich sind. Die aktuelle Version ist 4.0, und es ist möglich, mit allen 11 verfügbaren Versionen zu arbeiten, von 3.0 bis zur neuesten Version. Letztere enthält mehr Funktionen für fortgeschrittenes Drucken. Darüber hinaus erhält Kiri:Moto regelmäßig – manchmal mehrmals pro Woche – Updates, die neue Funktionen mit sich bringen.
Kiri:Moto unterstützt den Import von Dateien in den Formaten STL, OBJ und 3MF für 3D-Bauteile. Außerdem werden SVG-Dateien automatisch in 3D-Modelle umgewandelt. Diese Vielfalt an Formaten ermöglicht es den Nutzern, die gängigsten Modelle einfach zu manipulieren. Schließlich kann Kiri:Moto auch in andere Tools wie OnShape und Thingiverse integriert werden. Für OnShape lässt sich Kiri:Moto als Webapplikationserweiterung integrieren, so dass Sie schnell Teile hochladen und den G-Code direkt aus OnShape heraus generieren können, ohne einen Export- und Importprozess im Slicer durchlaufen zu müssen. Was Thingiverse betrifft, so haben die Nutzer die Möglichkeit, Dateien direkt mit Kiri:Moto zu öffnen. Dadurch ist es kinderleicht, auf Thingiverse-Vorlagen zuzugreifen, sie auszuschneiden und zu drucken, ohne sie erst herunterladen und dann wieder in den Slicer importieren zu müssen.
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*Bildverweise: Kiri:Moto