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Der industrielle 3D-Druck: Trends, Nutzen, Kosten und Co.

Am 13. November 2017 von Moritz M. veröffentlicht
industrielle 3D-Druck

Wir beobachten gerade die Entwicklung auf dem Markt, dass immer mehr Unternehmen den Markt für industrielle 3D-Drucker betreten. Dazu gehören Player wie etwa HP, XYZPrinting, Kodak oder auch Epson, wobei Letzteres seinen Einstieg bis zum Jahr 2022 ankündigte. Ziel aller ist es, qualitativ hochwertige Teile für die Schmuck-, Dental-, Luft- und Raumfahrt oder für die Automobilindustrie zu fertigen und somit sich ein neues Klientel zu erschließen.

Um einen besseren Einblick in diese Entwicklung zu bekommen, haben wir uns mit Kevin Neugebauer, dem Inhaber und Gründer von myprintoo, unterhalten:

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Kevin Neugebauer

3Dnatives: Wie sind Sie zum 3D-Druck gekommen?

Erstmalig zum Thema 3D Druck bin ich 2013 durch unsere Mitgründerin gekommen. Als Architektin sah sie in der 3D Drucktechnologie ein hohes Potential für Architekturbüros. Als Leiter des Innovations- und Ideenmanagements für einen großen Halbleiterhersteller habe ich mich mit vielen Verbesserungs- und Optimierungsmaßnahmen im Produktumfeld beschäftigt. Hierbei wurden auch Anwendungen diskutiert, welche mit Hilfe von 3D Druckern hergestellt werden sollten. Myprintoo wurde dann 2015 offiziell gegründet, mit der Ausrichtung auf Beratung, 3D Druckservice und Vertrieb über unseren Shop 3D Druckkaufhaus.de.

3Dnatives: Derzeit scheint das Investitions- und Kaufverhalten auf dem Markt in Richtung immer leistungsfähigerer Drucker zu gehen. Welche Beobachtungen machen Sie in diesem Zusammenhang bei Herstellern und Händlern?

Die Hersteller nehmen diesen Trend auf und entwickeln zunehmend 3D Drucker für professionelle Anwendungen. Dabei liegt der Fokus in der Verarbeitung unterschiedlicher Materialien wie z.B. Hochtemperaturkunststoffen, neuen TPU’s oder Materialien für spezielle Anwendungsgebiete wie Dental oder Medizin. Gerade hier sieht man, wie große Namen sich dem Thema annehmen. Bei den Geräten zeigt sich bei vormals reinen Desktopherstellern eine Erweiterung des Produktportfolios hin zu professionellen und prozesssicheren Maschinen.

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Beispiele aus der Medizin: 3D-gedrucktes Ohr, Nase und Knochen. Bild via Harvard Business Review

Für Händler ermöglicht dieser Wandel große Chancen. Durch die Erweiterung ihres Portfolios können Sie weitere Servicetätigkeiten anbieten. Dabei sollte aber auch bedacht werden, dass die Kundenansprüche in dem Segment deutlich steigen. Nicht nur im Bereich der Kundenbetreuung sondern auch im Bereich des technischen Kundenservice, wie z.B. der Installation oder der Durchführung von Servicetätigkeiten. Die Veränderung wird vor allem klassische Onlinehändler vor neue Herausforderungen stellen.

3Dnatives: Welche Bedeutung haben in diesem Zusammenhang Begrifflichkeiten, wie etwa Trade-in, Upsale und Upgrade?

In erster Linie geht es um unterschiedliche Ansätze von Kundenbindungsmodellen. Beim Trade-in werden meist Altgeräte oder einfache Desktopgeräte beim Kauf von professionellen 3D Drucklösungen in Zahlung genommen. Beim Upsale oder Upgrade steht eher das Produktportfolio des Händlers im Vordergrund. Dieser bietet oftmals sowohl einfache als auch semi- oder professionelle 3D-Drucker eines Verfahrens an.

3Dnatives: Welche Vorteile erhofft man sich davon?

Den Kunden bietet eine solche Lösung einen schnelleren Zugang zu neuen oder verbesserten Technologien. Außerdem kann der jeweilige Händler den Kunden durch die unterschiedlichen Phasen der professionellen Nutzung der 3D Drucktechnologie bestens betreuen und beraten. Für Händler ermöglicht diese Option zudem zusätzliche Verkaufsmöglichkeiten und eine langfristige Kundenbindung.

3Dnatives: Wie macht sich diese Entwicklung in technischer Hinsicht konkret bemerkbar?

In technischer Hinsicht zeigen sich Verbesserungen z.B. bei der Detailauflösung, Bedienbarkeit, der Druckgeschwindigkeit oder der Verarbeitung von neuen Materialien. Auch der Ansatz von automatisierten Prozessen wie z.B. das Mass Portal Additive Manufacturing System geben einen neuen Trend vor.


Dieses Video bietet einen guten Einblick, wie solch ein automatisierter Prozess aussieht.

3Dnatives: Für wen ist solch ein Investment sinnvoll?

Grundsätzlich für jeden Anwender, wenn bspw. weitere Anwendungsmöglichkeiten identifiziert werden konnten, die Kapazität erweitert werden soll oder 3D Drucker benötigt werden, die eine größere Funktionalität vorweisen sollen. Zudem wird sich in Zukunft mit den neuen Systemen das Maschinenportfolio von reinen Prototyping 3D Druckern in Richtung Kleinserienfertigung bewegen.

3Dnatives: Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Wir haben uns für die nächsten Jahre spannende Ziele gesetzt. Wir planen mit einem Partnerprogramm unsere exklusiven Produkte in mehreren Ländern zu vertreiben. Neben dem professionellen FDM 3D Druckerhersteller 3ntr sollen weitere Produkte hinzukommen. In den Bereichen Service und Schulung arbeiten wir an Lösungen, damit unsere Kunden und auch unsere Partner schnelle und zielführende Unterstützung erhalten.

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Fertigung eines großen Kunststoffteils, welches mithilfe des 3D-Druckers Modell A2 vom italienischen Hersteller 3ntr und FDM gefertigt wird. Bild via myprintoo/Twitter

3Dnatives: Hätten Sie noch ein paar abschließende Worte an unsere Leser?

Sollten Sie heute vor der Entscheidung stehen, die 3D Drucktechnik in Zukunft in Ihrem Unternehmen nutzen zu wollen, zögern Sie nicht! Das aktuelle Produktportfolio wird zunehmend umfangreicher, bietet aber für fast jede Anwendung eine passende Lösung. Fragen Sie dazu gerne einen Fachhändler damit die Entscheidung auch ein Erfolg wird.

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Das gedruckte Bauteil, nachdem das Stützmaterial entfernt wurde. Bild via myprintoo/ Twitter

Myprintoo wird ab morgen auch auf der Formnext in Frankfurt am Main am Stand von 3ntr präsent sein, der in Halle 3.1, Stand-Nr. 3.1-G75 zu finden sein wird.

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